@ Jan Böttcher
...und was hat es mit der schwarzen Bundeswehr-Schuhcreme auf sich?
..fragt einer, der nur die NVA von innen gesehen hat.
Gruß Jürgen
Die hat zwar "militärische Verwendung" (ist vielleicht sogar mittelbar bei Fotos der Luftaufklärung beteiligt) ist aber im Vergleich zu guter ziviler Schuhcreme "2. Wahl".
Sie wurde nicht beschafft, weil es die beste Schuhcreme ist, sondern aus anderen Gründen (billig, Beschaffer bestochen oder ähnliche Gründe).
In der Folge lasse ich "miitärische Verwendung" nur ungern als Qualitätsnachweis gelten. Man las das eine Zeit lang bei von der Stapelfelder Resterampe umetikettierten und für KB konfektioniertem Luftbildfilm, man liest es immer mal wieder, wenn jemand die Qualität von in der UDSSR gefertigten Objektiven "hochschreiben" will. "Militärische Verwendung" ist als Qualitätskriterium nicht tragfähig.
Siehe vorhergehenden Beitrag.
Wer mit
"Die Frage „ist das Objektiv gut“, kann man ehrlicherweise nur wie folgt beantworten: „das musst Du schon selber rausfinden. Das ist abhängig von Deiner Kamera, deiner Computer HW und SW und vor allem, wie Du Dich in dem ganzen Kram auskennst. Bist Du darin gut, dann machst Du mit einer Gurke tolle Fotos, hast Du davon keine oder wenig Ahnung und es interessiert Dich auch nicht, dann wirst Du auch mit einem Leica ElmarSonstwas nur Pixelschrott produzieren."
ums Eck kommt, der sollte das mit dem Einfluß der "Computer HW" schon erklären können.
Ich halte die gesamte Äußerung "für eine sehr exklusive Meinung" (Vulgo: Es gibt (glücklicherweise!) nicht viele Menschen, die soetwas glauben) und es gibt "Gurken" unter den Objektiven und "sehr gute" Objektive" und vieleicht noch welche "mit Charakter" (Defiziten, die man lieben kann, wie die Macken seines eigenen Kindes, man sollte aber zugeben können, wenn das eigene Kind Mackenhat, die es besser nicht hätte).
Den Teil mit der "Computer HW" und ihrem Einfluß aufs Bild bzw die Bildqualität halte ich für "schwer nachvollziehbar" um es mal zurückhaltend zu formulieren und nicht ad hominem zu argumentieren.
Ich habe da gelesen "Heute sieht die Welt etwas anders aus. Interessierte kaufen sich „Altglas“ und schrauben die Linsen auf ihreDSLR . Während in analogen Zeiten noch Objektiv, Film und Entwicklung die TECHNISCHE Qualität eines Fotos bestimmten, sind es heute ganz andere Faktoren. Chipgröße, Speicherformat (jpg, raw etc.) Scantiefe, Nachbearbeitungsqualität bis hin zur „richtigen“ Einstellung des Monitors sind entscheidend. Das Objektiv lasse bewusst weg, weil ich von „Altglas auf
DSLR “ rede."
Und bei einer DSLR wußte ich bis eben nicht, daß man noch einen Scanner braucht.
Aber auch bei einem "hybriden Workflow" (Aufnahme auf Film, dann anschließende Digitalisierung) könnte ich noch geistig moralischen Anschub vertragen.
Gewiß, es ist eine Kette, vom Motiv über das Licht, das Objektiv, die Belichtung (Zeit und Blende) und Planlage und dann der Film, dann die Entwicklung mit anschließender Digitalisierung (Scan oder abfotografieren) und dann Bildbearbeitung am Compuiter und Präsentation (Monitor, Giclée oder Ausbelichtung).
Aber man sollte doch noch den Einfluß des Aufnahmeobjektivs sehen können. Wenn der Rest der Prozeßkette so schlecht ist, daß man am Ende nicht mehr sieht, ob vorne ein Domiplan oder ein Planar/Xenotar/Summicron am Start war, dann haben ein paar Glieder der Kette noch Luft nach oben.
Einmal sollte man noch technische Bildqualität sehen können (Auflösung und Kontrast (MTF), Verzeichnung und zumindest bis zum Diafilm auch noch Farbtreue), und dann sollte man bei geeigneten Motiven noch den "Charakter" des Objektivs (BOKEH, Blendenform und sphärische Über- oder Unterkorrektur) erkennen können.
Um es kurz zumachen: Wenn es hier um "Isco Westromat 1,9/50" geht, dann sollten die anderen Ecken des Tischtuches (die Glieder der Prozeßkette) festgenagelt sein, wenn man den Brei in der Schüssel rührt (bzw. man muß die Schüssel gut festhalten). Sonst bräuchte man ja auch nicht zu verhandeln, ob ISCO quasi die Amateur-Linie von Josef Schneider & Co war oder die Obersahne.