Ergebnis 1 bis 10 von 41

Thema: Minolta MC Apo Tele Rokkor 400 mm f/5,6

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    24.10.2017
    Ort
    Colmar/Frankreich
    Beiträge
    1.056
    Danke abgeben
    2.625
    Erhielt 3.903 Danke für 807 Beiträge

    Beitrag Telekonverter Minolta 300L

    Zu Analog-Zeiten war ein Telekonverter das einzige Mittel, um bei weit entfernten Motiven eine besonders für Dia-Fotografen wichtige formatfüllende Abbildung zu erreichen. Aber lohnt sich dieses Zubehörteil mit heutigen pixelstarken Sensoren und Upscale-Algorithmen überhaupt noch ?

    Obwohl der Minolta 300L unter meinem Dutzend von Telekonvertern wohl eindeutig zu den optisch ausgereiftesten gehört, zweifle ich doch an seinem praktischen "Nährwert".


    Name:  Enten.jpg
Hits: 1723
Größe:  1,55 MB


    Mit einem Lichtstärkenverlust von zwei ganzen Blenden und einer für die Optimierung der Bildschärfe notwendigen Abblendung von einer Blende wird das Minolta APO 400 mm f/5,6 zu einem 800 mm f/16 Teleobjektiv - das Stativ wird also unausweichlich, wobei an dessen Stabilität durchaus hohe Ansprüche zu stellen sind, um überhaupt an scharfe Bilder denken zu können. Für lebendige Motive kann man das Ganze entweder vergessen oder aber auf ideale Lichtverhältnisse hoffen. Zumal man auch bei guten Lichtverhältnissen kaum unter 800 ISO davon kommt.


    Name:  Ralle-4.jpg
Hits: 1869
Größe:  3,12 MB


    In den meisten Fällen wird es aber besser sein, die Fotos in seinem Raw-Entwickler, Photoshop oder einem speziellen Plug-in auf grössere Dimensionen aufzublasen, die Ergebnise werden einfach besser (siehe unten)


    Testszene mit 400 (MC Apo Tele Rokkor 5,6/400 mm) und 800 mm (MC Apo Tele Rokkor 5,6/400 mm + MD 2 x Konverter 300L)

    Name:  konverter-null.jpg
Hits: 1824
Größe:  3,35 MB

    400 mm

    Name:  konverter-eins.jpg
Hits: 1843
Größe:  3,29 MB

    800 mm


    Bildmitte (400 mm links und 800 mm rechts)


    Name:  konverter-mitte.jpg
Hits: 1767
Größe:  993,1 KB

    Bildecke unten rechts (400 mm links und 800 mm rechts)


    Name:  konverter-rand.jpg
Hits: 1749
Größe:  825,8 KB

    Fortsetzung folgt…
    Geändert von Alsatien (17.04.2021 um 11:21 Uhr)


  2. #2
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    07.01.2018
    Beiträge
    3.066
    Bilder
    53
    Danke abgeben
    13.917
    Erhielt 15.275 Danke für 2.617 Beiträge

    Standard

    Hallo Volker,

    auf diese Vorstellung habe ich schon lange sehnsüchtig gewartet. Vielen Dank für die bisher präsentierten
    Kapitel Deiner Vorstellung, gepaart mit interessanten Infos und schönen Fotos. Ich hoffe Du läßt noch einige
    Kapitel folgen...

    Eine kleine Korrektur zur Einführung des ED-Glases von Nikon. Laut Nikon wurde das ED Glas bereits 1971
    entwickelt und kam ab 1972 im 2,8/300mm zum Einsatz. https://www.nikon.com/about/corporat...1946/index.htm

    Zurück zum Minolta 400: Ich hatte mir eigentlich immer vorgestellt, dass das 400 APO ein ganz besonders
    gutes Objektiv ist. Deine Fotos beweisen es nun. Die leichten CA`s sind nicht so störend wie bei manchen
    anderen APO-gelabelten Konkurrenten und wie Du ganz richtig schreibst kommte es in erster Linie auf die
    Korrektur des Farblängsfehlers an, welcher sich softwaremäßig nur schwer beheben läßt.

    Nur zum Vergleich: ich hatte für kurze Zeit das modernere Pentax "green star" 4/300mm, welches konstruktiv
    mit 3 ED-Glas Linsen bestückt ist, aber einen ausgeprägteren Farbquerfehler gezeigt hat und der Farblängsfehler
    war auch nicht berauschend auskorrigiert.

    In diesem Sinne freue ich mich auf die Fortführung dieses Threads.

    LG, Christian

  3. 4 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  4. #3
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    24.10.2017
    Ort
    Colmar/Frankreich
    Beiträge
    1.056
    Danke abgeben
    2.625
    Erhielt 3.903 Danke für 807 Beiträge

    Standard

    Hallo Christian,

    vielen Dank !!

    Du hast recht, Nikon hat schon vor 1977 mit ED-Glas experimentiert. Allerdings ist das 1972 erschienene 300 mm f/2,8 nur in 72 Exemplaren gebaut worden (Quelle : Nikon Pocket Book von Peter Braczko) und der während der Olympiade von Montreal 1976 vorgestellte Prototyp war noch seltener. Also beides keine "offiziellen" im Handel erhältlichen Objektive.


    Ja, der Farblängsfehler ist beim Minolta wirklich verblüffend gut korrigiert worden. Zumal mal auch das schon fast "biblische" Alter des Objektivs berücksichtigen muss. Um die leteralen chromatischen Aberrationen überhaupt sehen zu können, musste ich sie erst manuel deaktivieren, ich hatte also am Anfang den Eindruck, ein perfekt auskorrigiertes Objektiv vor mir zu haben. Mit Innenfokussierung wäre es perfekt !


    Was das Pentax anbetrifft, war ich damals als Pentax-Fotograf schon skeptisch , denn die Miniaturisierung des Objektiv ist extrem, was die Rechnung sicherlich nicht einfacher machte (hochbrechende vs. niedrig dispergierende Gläser).

    LG Volker

  5. 3 Benutzer sagen "Danke", Alsatien :


  6. #4
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    24.10.2017
    Ort
    Colmar/Frankreich
    Beiträge
    1.056
    Danke abgeben
    2.625
    Erhielt 3.903 Danke für 807 Beiträge

    Standard Fazit

    Als das MC Apo Tele Rokkor 5,6/400 mm auf den Markt kam, sollte es wohl die Profikamera XM begleiten, der aber letztendlich der grosse Durchbruch versagt blieb.

    Name:  Vögel-01.jpg
Hits: 533
Größe:  350,0 KB

    Deshalb sind das Objektiv, sein grosser Bruder mit Innenfokussierung 6,3/600 mm und die Zoom-Schwester 8/100-500 mm Apo auch zunächst die einzigen Versuche geblieben, auf dem Markt der professionellen Sport-und Naturfotografen Fuss zu fassen. Erst zum AF System hat der Hersteller dann lichtstarke Objektive mit Spezialgläsern herausgebracht, konnte aber Canon und Nikon nicht mehr einholen.

    Name:  Vögel-02.jpg
Hits: 507
Größe:  458,8 KB

    Das Minolta MC/MD 400 mm f/5,6 ist auch aus “historischen” Gründen ein interessantes Objektiv. Viel interessanter noch finde ich es aber im Einsatz, obwohl die “traditionelle” Entfernungseinstellung per Schneckengang zumindest am Anfang eine gewisse Spontanität verhindert. Man muss also ein wenig üben, um die operationellen Nachteile aufwiegen zu können.

    Name:  Vögel-03.jpg
Hits: 529
Größe:  472,3 KB

    Von der Bildqualität her bin ich vollauf begeistert, hier hat Minolta wirklich keinerlei Kompromisse gemacht und beim Sichten der Ergebnisse fühle ich mich sogar an das Leica APO-Telyt R 180 mm f/3,4 eines Freundes erinnert, das ich mal eine Zeit lang ausführen durfte.

    Name:  Vögel-04.jpg
Hits: 532
Größe:  458,1 KB


    LG Volker

  7. 10 Benutzer sagen "Danke", Alsatien :


  8. #5
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    24.10.2017
    Ort
    Colmar/Frankreich
    Beiträge
    1.056
    Danke abgeben
    2.625
    Erhielt 3.903 Danke für 807 Beiträge

    Standard Weitere Bildbeispiele

    Name:  Beispiele-01.jpg
Hits: 524
Größe:  421,6 KB

    Name:  Beispiele-02.jpg
Hits: 503
Größe:  845,0 KB

    Name:  Beispiele-03.jpg
Hits: 509
Größe:  1,17 MB

    Name:  Beispiele-04.jpg
Hits: 501
Größe:  249,7 KB

    Name:  Beispiele-05.jpg
Hits: 499
Größe:  644,8 KB

    Name:  Beispiele-06.jpg
Hits: 524
Größe:  622,1 KB

    Name:  Beispiele-07.jpg
Hits: 518
Größe:  1,35 MB

    LG Volker


  9. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von Jubi
    Registriert seit
    09.05.2016
    Beiträge
    1.657
    Bilder
    37
    Danke abgeben
    2.981
    Erhielt 3.887 Danke für 968 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Alsatien Beitrag anzeigen
    Als das MC Apo Tele Rokkor 5,6/400 mm auf den Markt kam, sollte es wohl die Profikamera XM begleiten, der aber letztendlich der grosse Durchbruch versagt blieb.
    (...)
    Das Minolta MC/MD 400 mm f/5,6 ist auch aus “historischen” Gründen ein interessantes Objektiv. Viel interessanter noch finde ich es aber im Einsatz, obwohl die “traditionelle” Entfernungseinstellung per Schneckengang zumindest am Anfang eine gewisse Spontanität verhindert. Man muss also ein wenig üben, um die operationellen Nachteile aufwiegen zu können.
    Also, das ist Dir offenbar problemlos gelungen, Volker!
    Tolle Aufnahmen!


    Zitat Zitat von Alsatien Beitrag anzeigen
    Von der Bildqualität her bin ich vollauf begeistert, hier hat Minolta wirklich keinerlei Kompromisse gemacht und beim Sichten der Ergebnisse fühle ich mich sogar an das Leica APO-Telyt R 180 mm f/3,4 eines Freundes erinnert, das ich mal eine Zeit lang ausführen durfte.

    LG Volker
    Dem kann ich mich nur anschließen: Schärfe und Farben sind wunderbar!


    Gruß

    Jubi

  10. 4 Benutzer sagen "Danke", Jubi :


  11. #7
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    24.10.2017
    Ort
    Colmar/Frankreich
    Beiträge
    1.056
    Danke abgeben
    2.625
    Erhielt 3.903 Danke für 807 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Jubi Beitrag anzeigen
    Also, das ist Dir offenbar problemlos gelungen, Volker!
    Tolle Aufnahmen!

    Vielen Dank, Jubi!

    LG Volker

  12. Folgender Benutzer sagt "Danke", Alsatien :


  13. #8
    Spitzenkommentierer Avatar von Namenloser
    Registriert seit
    01.03.2014
    Ort
    St. Ingbert
    Beiträge
    3.427
    Bilder
    31
    Danke abgeben
    22.928
    Erhielt 17.324 Danke für 2.845 Beiträge

    Standard

    Eine fantastische Vorstellung eines tollen Objektives, Volker.

    Es ist schon erstaunlich, wie gut korrigiert dieses "alte Schätzchen" ist und zu welchen Bildern es den Fotografen (wenn er es kann, so wie du!) auch heute noch befähigt.

    Natürlich ist es groß und die Naheinstellgrenze muss man durch kreative Ideen (die Sigma-Nahlinse scheint sehr gut zu sein!) "passend machen",

    aber das, was da an Bildern herauskommt ist schon toll!

    Schade, dass Minolta diese professionellen Ansätze damals nicht weiter verfolgt hat, da wären bestimmt tolle Objektive gefolgt.
    Meine Homepage: https://www.nikolaus-burgard.de/
    Instagram: www.instagram.com/nikolausburgard/
    Sony Alpha 7III / 7RIII und ein paar Objektive...

  14. 4 Benutzer sagen "Danke", Namenloser :


  15. #9
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    24.10.2017
    Ort
    Colmar/Frankreich
    Beiträge
    1.056
    Danke abgeben
    2.625
    Erhielt 3.903 Danke für 807 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Namenloser Beitrag anzeigen
    Eine fantastische Vorstellung eines tollen Objektives, Volker.

    Es ist schon erstaunlich, wie gut korrigiert dieses "alte Schätzchen" ist und zu welchen Bildern es den Fotografen (wenn er es kann, so wie du!) auch heute noch befähigt.

    Natürlich ist es groß und die Naheinstellgrenze muss man durch kreative Ideen (die Sigma-Nahlinse scheint sehr gut zu sein!) "passend machen",

    aber das, was da an Bildern herauskommt ist schon toll!

    Schade, dass Minolta diese professionellen Ansätze damals nicht weiter verfolgt hat, da wären bestimmt tolle Objektive gefolgt.
    Hallo Nikolaus,

    Danke für die Blumen.

    Das MC 400 mm APO hat mich mehr als überrascht, liefert es doch Resultate, die jenen von modernen Objektiven mit Spezialgläsern nicht nachstehen. Was die Naheinstellung anbetrifft, bin ich immer noch nicht richtig glücklich - mit dem umgebauten Makrokonverter bin ich immer noch zu weit weg, um beispielweise Libellen oder Schmetterlinge zu fotografieren und mit der (optisch hervorragenden) Sigma-Nahlinse "klebe" ich schon fast auf meinem Motiv (ungefähr 40 cm zwischen Frontlinse und Objekt). Die schwächere Nahlinse zum MC/MD 100-500 mm wäre perfekt gewesen, aber ich sehe nicht ein, dafür mehr als 100€ auszugeben.

    Ja, Minolta baute schon immer klasse Objektive und wenn die Marke im Profibereich hätte punkten können, wären ein MD 2,8/300, 2,8 /400 oder 4/500 mm sicherlich noch auf den Markt gekommen. Bei den Minolta MC/MD Objektiven schätze ich auch die Mechanik sehr. Die meisten Objektive sind sehr einfach zu warten und die Blendenmechanik ist so logisch aufgebaut, dass selbst ich sie durchschaue. Und vor allem die butterweichen Schneckengänge bei den älteren Objektiven, einfach traumhaft.

    LG Volker
    Geändert von Alsatien (18.04.2021 um 10:48 Uhr)

  16. 3 Benutzer sagen "Danke", Alsatien :


  17. #10
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    26.08.2019
    Beiträge
    1.654
    Danke abgeben
    2.183
    Erhielt 2.467 Danke für 1.041 Beiträge

    Standard

    Wäre Dir mit einem Balgen geholfen?

    Wenn die Kamera leicht genug ist, genügte vielleicht der "Mini-Bellows"

    Name:  Minolta Mini-Bellows.jpg
Hits: 449
Größe:  197,6 KB

    Minolta ist nicht mein am stärksten ausgebautes System, aber die Schneckengänge der alten Minolta MC/MD Objektive sind heute in aller Regel noch wundervoll geschmeidig, wenn X Objektive der illustresten Mitbewerber schon aufgegeben haben.

    PS: Danke für die Vorstellung inkl. Beispielfotos! Die Vorstellung macht Lust auf das Objektiv.

  18. 5 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


Ähnliche Themen

  1. Minolta MD Tele Rokkor 135/2.8 (II): 1 + 1 = 1
    Von Ando im Forum Objektiv und Kamera Restauration/Reparatur
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 18.07.2023, 19:27
  2. Minolta MD Tele Rokkor 3.5/135mm
    Von Loeffel im Forum Testberichte und Listen (Altglas)
    Antworten: 23
    Letzter Beitrag: 30.12.2015, 21:45

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •