In Sachen Verzeichnung ist das Objektiv völlig unauffällig und die Vignettierung tritt auch nur bei Offenblende auf, um dann um eine halbe oder eine Stufe abgeblendet völlig zu verschwinden.
Ein Teleobjektiv muss sich immer auch an seinen chromatischen Aberrationen messen lassen und ich gab Euch ja mit den Ausschnitten weiter oben schon einen vagen Vorgeschmack. Um es auf den Punkt zu bringen, verdient das MC Apo Tele Rokkor 5,6/400 mm sein Label “APO” meiner Meinung nach in vollem Umfang. Auch wenn bei einer Vergrösserung von 200 % scharfumrissene und sehr schmale Farbsäume in den Ecken auftauchen können, bleiben diese bei kleineren Vergrösserungsmassstäben weitgehend unsichtbar und verschwinden auch vollständig nach einer automatischen Korrektur in Lightroom/Camera Raw. Ich habe bis jetzt noch keine einzige Aufnahme gefunden, bei denen sich der Einsatz der händischen Werkzeuge zur Entsättigung der Farbsäume irgendwie gelohnt hätte - es genügt also, die Korrektur der chromatischen Aberrationen in einem bei der Öffnung der Fotos in ACR angewandten Preset zu speichern, um Farbfehler völlig vergessen zu können !
Übrigens handelt es sich bei den chromatischen Aberrationen um minimale Querfehler (laterale CA), während Längsfehler (longitudinale CA) von Haus aus perfekt korrigiert sind. Es gibt also keine nennenswerten Farbsäume vor und hinter der Schärfenebene !
Beide Fotos ohne Korrektur der chromatischen Aberrationen !
Das Minolta MC Apo Tele Rokkor 5,6/400 mm ist also wie auch moderne Teleobjektive mit Spezialgläsern besonders pflegeleicht, was die Bearbeitung der Aufnahmen angeht. Unter meinen häufig verwendeten Altgläsern ist es auch das einzige, bei dem ich bisher auf die Erstellung eines Objektivprofils verzichtet habe.
Fortsetzung folgt…