Da war der Herr Weyer noch jung und unerfahren und hing einem Irrglauben nach. Später hat er dann ja zum Glauben (also dem einzigen, dem wahren Glauben) gefunden und mit Rolleiflex 6008 gearbeitet.
Dritte als Autorität oder auch als abschreckendes Beispiel finde ich gefährlich. Was nützt es mir, wenn (bzw. "zu wissen, daß") die Experten an der Uniklinik eine Leicaflex mit dem alten 4/100 am Balgen verwenden um mein lichen sclerosus et atrophicus zu fotografieren?
Leica-R empfinde ich als gutes Beispiel für das Paretoprinzip im richtigen Leben. In diversen Fällen "echt gut", aber nicht um soviel spektakulär besser, wie es der (Neu-)Preis exorbtant höher war. Man mußte dann oft zu Zusatzkriterien (Haptik, Anmutung, Charakter ...) greifen um es gegenüber Canon oder Nikon zu rechtfertigen (vulgo: es sich schönsaufen), statt einfach zu sagen "Ich habe die Kohle und ich gönne es mir!"
1984 und auch noch 1997 hat man Objektive noch nach Schärfe, Kontrast, Verzeichnung, Farbtreue und evtl. noch Streulichtanfälligkeit beurteilt. BOKEH wurde erst später als Argument salonfähig.
Heute stelle ich gerne die Frage: "Sehen Deine Kunden den Unterschied oder sehen die Kunden Deiner Kunden den Unterschied?" also sieht das irgendjemand ohne, daß man ihn/sie/divers mit einem 100% Crop und einem einmontierten Pfeil im Bild mit der Nase drauf stoßen muß? Aber wir sind ein freies Land.