Wie Nikolaus ja schon weiter oben schreibt, könnte es sich auch um einen Rikenon 50 mm f/1,7-Klon handeln. Wobei das spätere Rikenon P-Objektiv im Gegensatz zum früheren XR-Rikenon viel Plastik verbaute und in der Ausführung den Cosina Cosinon K-Bajonett- Objektiven (Riffelung und Form des Blendenrings, Gummibeschichtung des Entfernungseinstellungrings, etc.) auch ähnlich sieht (vom Filterdurchmeser und der kleinsten Blende mal ausgenommen, aber das sind letztendlich leicht modifizierbare Parameter). Übrigens wurden einige Ricoh-SLR, zum Beispiel die KR10-X, von Cosina gefertigt.
LG Volker
Ich denke, nach all dieser Zeit durch Mutmaßungen den Hersteller zu finden,
wird fast unmöglich sein.
Anzunehmen ist aber, dass eine der japanischen Fabriken, die OEM-Linsen hergestellt hat,
dafür verantwortlich ist.
Um zu zeigen,
dass das trotz des günstigen Preises sehr gute Objektive waren,
hier die Schärfereihe auf weite Distanz
(Vorausschicken muss ich, dass sich während des Erstellens der Reihe die Wolken vor die Sonne schoben,
deshalb die andere Lichtstimmung bei den letzten 3 Bildern... Die Entwicklung war gleich mit festem Weissabgleich):
f1.7
f2.8
f4
f5.6
f8
f11
Direkt im Gesamtbild sieht man die kräftige Vignette bei f1.7.
Bei f2.8 ist diese bereits etwas gemildert, aber trotzdem noch wahrnehmbar.
Ab f4 ist diese in meinen Augen zu vernachlässigen.
100%-Crops aus der Mitte des Bildes:
f1.7
f2.8
f4
f5.6
f8
f11
Meine Einschätzung zur Bildmitte:
Bei f1.7 "gut+", noch etwas überstrahlt und kontrastarm.
Bei f2.8 "sehr gut-", die Kontraste sind schon deutlich besser und die Überstrahlungen auch.
Bei f4 und f5.6 ist das "sehr gut",
bei f8 und f11 "ausgezeichnet", da gibt es für mich nichts zu meckern.
Interessant, dass bei f11 keine Auswirkungen der Diffraktion zu bemerken sind.
100%-Crops aus der äußersten Bildecke oben rechts:
f1.7
f2.8
f4
f5.6
f8
f11
Meine Einschätzung zur Bildecke:
Bei f1.7 ist die grundsätzliche Schärfe schon knapp gut, aber noch stark von der spärischen Aberration überlagert. Auch die Vignette trägt mit ihrer Abdunklung negativ zum Eindruck bei.
Bei f2.8 wird die eigentliche Schärfe nur etwas angehoben, aber die Aberration und Vignette verschwinden.
Ab f4 bis f8 denke ich, befinden wir uns für die äußerste Bildecke schon im sehr guten Bereich mit geringen Unterschieden.
Bei f11 ist die Schärfe bis in die Ecke ausgezeichnet.
Fazit:
Bei f1.7 und f2.8 ist die Bildmitte schon sehr gut zu benutzen, die Ecken hängen noch etwas nach.
Ab f4 gibt es über das ganze Bild nichts mehr zu meckern,
bei f11 ist das Objektiv hervorragend bis in die letzte Ecke![]()
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Sony Alpha 7III / 7RIII und ein paar Objektive...
Erinnert mich an die Erfahrung, die ich dieser Tage mit dem Tefnon 28mm f/2.8 gemacht habe. Vom äusseren Anschein (vor allem der Font auf der Kappe) ein absoluter Underdog, aber von der Leistung dann beachtlich. Zumindest wenn es um Koma bei Bildern von Lichterketten geht. Dort wird Kobori als Hersteller angegeben und man findet auch etwas mehr Information, aber dennoch eher ein Exot.
Ich mache dann mal mit "Bokeh"-Impressionen weiter,
gestern Mittag war es bei uns kurz sonnig....
#26 f1.7 Auf ca. 1m Distanz ist der Hintergrund "präsent", aber nicht störend
#27 f1.7 hier in der Nähe der Naheinstellgrenze - das Bokeh ist toll weich
#28 f1.7 Zweigstrukturen in der prallen Sonne - sehr ordentlich!
#29 f1.7 auf einige Meter - schöner Charakter, mir gefällts
#30 f1.7 auf wenige Meter Abstand
#31 f8 Fokus auf den Eseln im Tal - auch abgeblendet ist der unscharfe Vordergrund schön ruhig
Am Nachmittag dann im Schnee...
#32 f1.7 Fokus auf den Zweigen an der oberen Vordergrund-"Kante"
#33 f1.7 Fokus auf der Bank - die Blätter im Vordergrund werden schön ruhig aufgelöst
#34 f1.7 Fokus auf dem rechten Pfosten der Bank, auch etwas näher dran ist alles tiptop
Bokehmäßig überzeugt es mich sehr (auf klassische Art und Weise!).
Bemerkenswert, dass auch Unschärfe im Vordergrund sehr schön gerendert wird.
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Super!
Gruß
Kaj
Es wurden ja von euch schon einige Vermutungen wegen der amberfarbenen Vergütung geäußert,
und in der Tat ist das Verhalten im Streu-/Gegenlicht die Schwachstelle des Objektives.
Wenn die Sonne schräg von der Seite kommt, hat man trotz Gegenlichtblende gerne einen starken Kontrastabfall bzw. Schleier im Bild
#35 f1.7 mit Gegenlichtblende
#36 f1.7 mit Gegenlichtblende und zusätzlichem Abschatten mit der Hand
Wie man sieht, kann man dieses Problem per Abschatten mit der Hand komplett lösen,
aus einer ruinierten Aufnahme wird ein normales Bild.
Nicht umgehen kann man aber das Verhalten im Gegenlicht - meist hat man die Wahl (im Sinne eines technisch guten Bildes) zwischen Flare so oder Flare so
#37 f11 Ich starte mal mit dem Schlimmsten, was ich erzeugen konnte. Fokus lag auf dem Schnee auf dem Pfosten im Nahbereich
#38 f11 So wie hier sieht es eigentlich im Gegenlicht immer aus. Ein kräftiger Flare oberhalb des Sonnensternes, ihm gegenüberliegend ein großer roter Blob mit Kontrastverlust.
#39 - #41 f11 Das ist auch bei absolut unverdeckter Sonne so. Hier ein Trio mit unterschiedlichem Framing der Sonne im Bild:
39 ist mir zu heftig, mit 40 und 41 kann ich leben, da kann man den Flare als Stilmittel sehen
#42 + 43 f11 Natürlich kann man durch leichte Positionsveränderung den Grad der Flares beeinflussen:
Ich habe dann irgendwann nicht mehr versucht, die Flares zu vermeiden, sondern das Verhalten akzeptiert und es versucht in die Komposition einzubauen:
#44 f11
#45 f11
#46 f11
#47 f11
#48 f11
#49 f11
Und noch ein Beispiel aus dem Nahbereich bei Offenblende in die Sonne:
#50 f1.7
Wie gesagt, diese Schwäche ist vorhanden, in die Sonne "ist nicht" bzw. nur mit heftigen Flares.
Ich bin bei sowas immer pragmatisch - dann ist es halt "Kunschd"![]()
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Bild #50 f1.7 gefällt mir ausserordentlich gut!
Gruß
Kaj
Hallo
Mir gefallen die Flairs ausgesprochen gut.
Gruß
Oli
Immer unterwegs um die Welt anzusehen wie sie wirklich ist und nicht wie sie uns im Fernseher gezeigt wird.
Die Bilder sind mit einer X100, X-E1, X-T20 aufgenommen.
Ich habe dann einfach noch ein paar "Winter im Südwesten"-Bilder vom Sonntag,
es war einfach herrlich im Restschnee mit Sonne
#51 f1.7
#52 f1.7
#53 f1.7
#54 f1.7
#55 f8 oder f11
#56 f11
100%-Crop vom Schaumbergturm, Distanz ca. 20km
#57 f11
#58 f11
100%-Crop der C-17 Globemaster im Landeanflug auf die Ramstein Air Base:
Das ist schon ein tolles Auflösungsvermögen auch auf unendlich
#59 f11
#60 f11 Beschnitt auf 2:1
#61 f11 und zum vorläufigen Abschluss der Vorstellung ein Landschaftsbild, das mir vor allem wegen des Schattenwurfes gut gefällt:
Meine Einschätzung:
Ein sehr schönes Objektiv, das durch ein cremiges Rendering bei tadelloser Schärfeleistung überzeugen kann.
Die Farbfehler sind altersgerecht, die Vignette bei f1.7 und die Probleme im Gegenlicht sind unübersehbar.
Trotzdem weisen die Bilder einen großen Charme auf - begünstigt durch die schwächeren Kontraste bei Offenblende.
Ab f2.8 ist die Leistung durchweg sehr gut, bei f8/f11 bis in die Ecken ausgezeichnet.
Also ein schönes "Allround"-50er, das sowohl weich malen kann als auch landschaftstauglich ist.
Ich bin wirklich positiv überrascht, solch eine Leistung hatte ich von diesem "mysteriösen" Objektiv nicht erwartet,
denn die "Marken Nifty-Fifty" der 80er sind auch nicht besser.![]()
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