Eine weitere Testreihe auf Entfernung von ca. 10m:
Bei der Spiegelung im Wasser fällt auf, dass CA's trotz der stark leuchtenden Spiegelung hier bei f2.8 nur noch moderat vorhanden sind, während in den Testreihen davor die Aberrationen auf dem Dach des Bauernhofs noch bei f4 erkennbar sind.
Hier bringt Abblenden auf f4 außerdem schon sehr gute Abbildungsleistungen im mittleren Bildbereich, die bei f5.6 und f8 sogar hervorragend sind.
Interessanter ist die Testreihe auf Unendlichkeitseinstellung:
Auch hier zeigt sich klar: Offenblende auf unendlich tut nichts für das Objektiv…
Während die Bereiche außerhalb der Bildmitte und vor allem die Ränder bei f2 weiterhin kaum Verbesserungen zeigen, ist der mittlere Bildbereich bereits akzeptabel mit guten Kontrasten und Detailzeichnungen. Diese Entwicklung setzt sich bei f2.8 fort: hier ist die Bildmitte bereits sehr gut, außerhalb des mittleren Bereiches bleiben die Verbesserungen moderat. Erst bei f4 ist eine typische Schärfeverteilung sichtbar, wobei die Bildmitte bereits hervorragend abgebildet wird mit nur noch wenig Luft nach oben. f5.6 zeigt dann die beste Leistung außerhalb der äußersten Ränder, die erst bei f8 scharf werden, leider mit ersten, aber nur minimalen Verlusten in der Bildmitte.
Fazit hier: bis f4 sollte man das Color Ultron AR 1.4/55mm nicht für Landschaftsfotografie einsetzen, bei f8 ist es uneingeschränkt auch dafür zu verwenden.
Angesichts der erstaunlich hohen Abbildungsleistungen bei f5.6 und f8 habe ich das Objektiv einmal an meine A7RII adaptiert, um zu sehen, ob es in der Lage ist, bei f8 auch den Rand des 42 MP-Sensors zu bedienen. Mit dem Ergebnis hier habe ich nicht ehrlich gesagt nicht gerechnet, am Bildrand spielt es in der gleichen Liga wie bspw. mein Zuiko MC 1.4/50 mit Seriennummer über 1.1 Mio.
#OOC f8
Angesichts dieser Leistung bei f5.6 und f8 konnte ich nachvollziehen, dass Rolf (@Rob70) in seinem hervorragenden (und viel zu selten zitierten) Blog bei einem Test von 50 50ern dem Objektiv eine so gute Note bescheinigte.