Bei Objektiven für 16mm-Film ist es ja eher Glücksache ob der APS-C-Sensor vollständig ausgeleuchtet wird - eigentlich sind das eher Kandidaten für µFT. Das Kern Switar 1.9/75 ist da auch hart an der Grenze. Bei Offenblende sind die äußersten Ecken stark abgeschattet und diese Abschattung verschwindet auch beim Abblenden nicht - ganz im Gegegenteil, sie wird durch die schärfere Abgrenzung des dunklen Bereichs noch wesentlich auffälliger, so dass man gerade abgeblendete Bilder in der Regel leicht beschneiden muss. Dennoch sind die hier gezeigten Fotos sofern nicht anders markiert alle am APS-C-Format (Sony NEX) entstanden und nicht beschnitten.
f/1.9
f/2.8
f/8
Man sieht auch schon ohne Ausschnitte den deutlichen Schärfeabfall zum Rand bei Offenblende, der erst beim Abblenden auf ca. f/5.6 verschwindet.
Auf größere Entfernung genügt aber schon leichtes Beschneiden, um gute Ergebnisse zu erzielen:
f/2.8, ca. 90% Seitenlänge
Das Bokeh bei Offenblende ist ausgesprochen samtig und ruhig:
f/1.9
f/1.9 (KB-Format, auf ca. 80% beschnitten)
Aufgrund der relativ großen Naheinstellgrenze von 1,5m braucht man Zwischenringe für den Nah- und Makrobereich. Für den moderaten Nahbereich bietet sich ein kleiner Adapter D-mount/c-mount an (ca. 4.5 mm Dicke). Für den Makrobereich kann man natürlich beliebige Zwischenringe nehmen und das Switar scheint das auch durchaus zu mögen, zumidnest in leicht abgeblendetem Zustand.
f/1.9
f/4
Ein vielversprechendes Objektiv, bei dem auf den ersten Blick vor allem auffällt, dass die chromatischen Aberrationen sehr gut korrigiert zu sein scheinen. Ich habe bisher weder längs noch quer irgendwelche intensiven Farbsäume erzeugen können - ein paar Härtetests muss ich aber noch ausprobieren. Für die sehr gute Farbkorrektur spricht auch, dass die Leistung im Infrarotbereich ebenfalls einen sehr positiven Eindruck hinterlässt. Bilder dazu reiche ich bei Gelegenheit noch nach.