Die Vignettierung ist bei f/5,6 fast und bei f/8 vollständig verschwunden. Die Verzeichnung ist leicht tonnenförmig bei 35 mm und wird dann im mittleren Brennweitenbereich kissenförmig.
Im Unterschied zu anderen Zoom-Objektiven der gleichen Epoche, wie zum Beispiel das MD 35-70, ist sie auf Festbrennweitenniveau und bleibt selbst bei Architekturaufnahmen unauffällig.
Auch wenn die eingebaute Streulichtblende wahre Wunder wirkt, um Streulicht von der Frontlinse abzuhalten, ist das Objektiv nicht völlig unempfindlich gegen Blendenflecken und Flare. Nachfolgend ein "worst case scenario", aufgenommen bei f/22 und kräftigem Gegenlicht. Man sieht auch, dass die 8 Blendenlamellen bei kleineren Blenden schöne Blendensterne zaubern können.
Die chromatischen Aberrationen sind zwar im Randbereich bei 35 mm sichtbar, sind aber in einer guten Software einfach zu korrigieren.
Die Naheinstellung des Objektivs ist eines seiner Stärken. Bei 70 mm ist es möglich, Massstäbe um 1 : 4 zu erreichen, was das Objektiv sehr vielseitig macht.
Allerdings ist das Zoom-Hexanon AR 35 - 70 mm f/3,5 bei kurzen Entfernungen nicht mehr vollständig auskorrigiert und neigt zu einer deutlichen Bildfeldwölbung - die Bildecken werden niemals richtig scharf. Das Objektiv sollte also nicht für Reproduktionen verwendet werden, aber dafür gibt es ja auch Makroobjektive.
Bei kurzen Entfernungen und offener Blende wird das interessante Bokeh des Objektivs besonders augenfällig : Lichtpunkte werden dann zu “Seifenblasen”, was sicherlich den Resten von sphärischer Abberation zuzuschreiben ist.
Fortsetzung folgt...