Reparaturhilfe für das Petri 1.4/55 (7 Linsen in 5 Gruppen - ziemlich ähnlich zum stark gesuchten Pancolar 1.4/55):
Das Objektiv ist, wie viele ältere Linsen relativ einfach zu warten (sonst hätte ich es auch nicht gekonnt). Ich gehe davon aus, dass auch die nahen Verwandten, das Petri 1.8/55 und das Petri 2/55 mit Bajonett ganz ähnlich aufgebaut sind.
Hier erstmal ein Bild vom Objektiv und der Linsenschnitt:
Das Objektiv kann eigentlich sehr einfach geöffnet werden:
1. Vorderen Tubus (samt Deckring der Frontlinse) einfach mit der Hand abschrauben: In Naheinstellung (weil der Tubus dann weit draußen ist): Packen und ganz normal abschrauben.
Frontansicht ohne vorderen Tubus (bereits mit entfernter Frontlinse und entfernten Schrauben, die den Linsenblock festhalten)
2. Danach sieht man den Linsenblock, der mit drei gut zugänglichen Schrauben am Helicoid festgeschraubt ist. Schraubt man diese auf, lässt er sich vorsichtig aus dem Helicoid entnehmen. Das ist nicht ganz einfach, weil es Elemente gibt, die das Herausheben stören. Bei voll herausgefahrenem Helicoid (weiterhin Naheinstellgrenze) lässt sich der Linsenblock aber nach dem Anheben drehen, so dass man schließlich spürt, wann die "sperrigen" Elemente durch die Aussparungen passen und der Linsenblock herausgehoben werden kann.
3. Der Linsenblock besteht aus:
a. Der Frontlinse: Diese ist mit einem extra Ring gesichert, der mit einem Spannschlüssel abgeschraubt werden kann.
Haltering der Frontlinse
b. der 2. Linsengruppe, die ebenfalls mit einem Spannschlüssel gelöst und dann mit der Hand abgeschraubt werden kann.
Linsengruppen
c. Danach liegt die Abdeckplatte der Blende von oben frei. Von außen kann die Abdeckplatte gelöst werden, die mit 3 Madenschrauben festgehalten wird.
ACHTUNG: danach liegen Abdeckplatte und Blende einfach im Tubus drin. Dreht man diesen um, fällt alles heraus. Daher lieber mit auf dem Rückdeckel stehendem Objektiv arbeiten:
Die Abdeckplatte kann einfach herausgehoben werden (indem man sie von innen fasst und anhebt - dabei aufpassen, dass man nur die Deckplatte erwischt und nicht die Blende selbst, die mit einem Spalt von ca. 1mm darunter liegt), ebenso die darunter liegenden Blendenelemente (Blendenlamellen und zwei Metallplatten, welche die Lamellen bewegen).
Wenn man das Herausheben der Blendenelemente vermeidet, bleibt die Mechanik unbeeinflusst und man ist schneller wieder beim Zusammenbau. Die Blendenlamellen kann man trotzdem herausheben, gegebenenfalls reinigen und wieder einsetzen, nur die beiden Metallplatten, welche die Blendenlamellen bewegen, sollte man möglichst drin lassen (sonst siehe später).
Blende im Tubus unter der Abdeckplatte. Hier kann auch die Funktionalität der Blendenmechanik begutachtet werden.
Blende herausgenommen (möglichst vermeiden!)
.... weiter im nächsten Post