Weiter geht es mit den nächsten Schritten:
Kommen wir nun zu der kaufmännischen Überlegung:
Da es sicherlich nicht allzu viele User geben wird, die bei einem Preis von ca. 4.500 Euro (Fuji GFX 50r) ins digitale Mittelformat wechseln werden, speziell wenn sie bei der neueren Version der GFX 50s für den Body ca. 6.500 Euro für den Body über die Ladentheke schieben müssen, steht bei der Entwicklung so eines „Spezialadapters“ für eine hochpreisige Kamera immer auch die Frage im Raum, welche Stückzahlen werden jemals davon verkauft werden können und lohnt eine solche aufwändige Kleinserie ?
Beachtet man dies nicht, bleibt man unter Umständen auf einem Haufen Altmetall sitzen.
Um das Risiko zumindest ein wenig eingrenzen zu können, war es also zunächst nötig, die für die Nutzung so eines Adapters „in Frage“ kommende Zielgruppe zu vergrößern…
Mit dem bisher gegangenen Entwicklungsschritt den Adapter auf ein Canon EF taugliches Maß zu bringen, erschließt sich dann jede Systemkamera, an die ein Canon EF Adapter anschließbar ist.
Canon EF als „Zwischenschritt“ deshalb, weil es Adapter für so gut wie alle Kamerasysteme gibt und die meist schon vorhanden sind und weil es den bislang größten Bajonettdurchmesser besaß (die neueren Z- und R Bajonett sind allerdings noch größer).
Durch diese Wahl kam ich bei der Entwicklung nicht in das Problem, dass eventuell irgendwelche Vignettierungen durch die Adapterlänge/Tiefe zu erhalten.
Zudem war ja – wie bereits bekannt und beschrieben – auch das Referenzmaß von 44mm des EF Bajonetts toll um den korrekten Auflageabstand für den Unendlichkeitspunkt zu finden.
Das Einhalten des exakten Auflagemaßes wurde inzwischen vom User bestätigt, der mit all seinen inzwischen angeschafften Fujinon Objektiven zur alten G690 unendlich sauber erreicht.
Nun ist der nächste Entwicklungsschritt gemacht, denn durch den vorliegenden EOS auf Fuji GFX Adapter brauchte nun nur noch das Gesamtauflagemaß bestimmt zu werden. Nach der Rücksendung an mich konnte es also direkt weitergehen
Also nun den EF auf GFX Adapter mit dem Erlkönig zusammenschalten und das Gesamtmaß für einen direkten GL > GFX Adapter bestimmen.
So sieht das dann aus...
auflagemass-ueber-alles.jpg
Es beträgt – wie im Bild oben zu sehen - von Auflagefläche zu Auflagefläche hinreichend genau 37,6mm !!!
Zusammen mit dem angegebenen Auflagemaß der Fuji GFX von 26,7mm ergibt sich somit das Anfangs bestimmte Auflagemaß von 64,7mm abzüglich einer von uns festgelegten Sicherheitszugabe von 1-2 Zehntel für den Fall, dass ein Objektiv einmal das Auflagemaß nicht mehr erreicht.
Damit haben wir eine „Punktlandung“ in Bezug auf das Auflagemaß hingelegt und es kann so bleiben.
Wer sich jetzt fragt, wie die paar Zehntel Differenz zustande kommen, sei daran erinnert, dass eine absolut genaue Messung nicht möglich war, weil der Verschluss der „Muster G690“ sich nicht öffnen ließ (was eigentlich notwendig wäre um von der Andruckplatte des Filmes aus zu messen.
Da ich den Verschlussvorhang aber nicht zerschneiden wollte, war der anfangs zugrunde gelegte Wert mitsamt dem Verschlussvorhang gegen die Andruckplatte gemessen.
Der nächste Punkt bei der Entwicklung bestand nun also darin, ein GFX Objektivbajonett zu bauen, dass in den Adapterkorpus eingelassen, den Adapter vervollständigt.
Hier ist das gute Stück:
bajonettpassung.jpg
Oben erkennt man das Bajonett, darunter dann die Passung, mit der dieser Teil dann in den Adapterblock eingelassen wird und frei drehbar ist.
Und hier auf dem Adapterblock liegend um das anzudeuten:
zwei-teile.jpg
Dieser mit einer Passung hergestellte Bajonettring lässt sich - wie gesagt - zunächst frei drehen, so dass der unten sichtbare „Einrastpunkt“ exakt in die Flucht mit der Kamera gebracht werden kann, damit später die Indexmarkierungen am Objektiv korrekt sitzen.
Hierzu bekam unser GFX Bajonett 4 Durchgangsbohrungen, die auch als Bohrschablone für das spätere Setzen der Schraubengewinde dienen.
Diese 4 Durchgangsbohrungen stehen im 90 Grad Winkel zum Einrastpunkt für den Verriegelungspin an der Kamera.
Diese Veränderung war notwendig geworden, weil die Tiefe des Adapters einen extrem langen Bohrer erfordert hätte (Spezialwerkzeug) der aber bei einem Durchmesser von nur 1,6mm sehr, sehr stark gefährdet ist… schließlich wirken hier an so einer Maschine doch gewaltige Kräfte und eine nur geringe Positionierungenauigkeit bei der Programmierung so eines CNC Automaten bringt den Bohrer direkt ins Altmetall, weil er abbricht. Und letztlich ist es egal, ob ich die Löcher durch den Adapter hindurch anzeichne oder durch die Bajonett-Platte.
So nähert sich der Adapterbau fürs Erste seinem Ende zu.
Im nächsten Schritt wird geklärt - nach dem 6. April (da ist der User wieder im Lande) - ob dieses Bajonett-Anschlussteil korrekt an die Kamera passt und einrastet.
Dies ist insofern wichtig, als dass wir sehen müssen, ob beim Ansetzen des Bajonett noch irgendwas behindert, ob die „Flügel“ alle korrekt lang sind, die Position (also Beginn und Ende) der Flügelstrecken passen etc..).
Dies konnten wir in Ermangelung der Kamera bislang nur indirekt durch Winkelmesser und „Lotfällung“ bestimmen…
Sieht eigentlich alles ganz gut aus, aber wie so oft, steckt der „Teufel im Detail“.
Sobald wir positive Rückmeldung des Users haben, geht es dann auch mit der Berichterstattung weiter.
Fortsetzung folgt… >>>


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