Moin,
aus eigener (Canon) Erfahrung: Die Bildwirkung und die Einsatzmöglichkeiten des 1.8/200mm lassen sich nicht mit denen des 2.8/300mm vergleichen. Das 300er ist (für meinen Geschmack) schon zu lang für Portraits, was mit dem 200er noch gut geht, weil hier noch nicht so sehr das Flache, Silhouettenhafte der Telewirkung dominiert. Das EF 2.8/200mm habe ich auch – es kommt aber nicht mehr bei Portraitthemen zum Einsatz. Das Bessere ist auch hier wie so oft der Feind des Guten…
Zwar liefern sowohl EF 1.8/200mm als auch EF 2.8/300mm (IS I) bei Offenblende knackscharfe Bilder und haben beide einen tollen Schärfe / Unschärfeübergang. Das Bokeh des 1.8/200mm ist aber eine eigene Liga, da kommt auch das sicher nicht schlechte Bokeh des 2.8/300mm nicht heran.
Der Preis beider Linsen ist hoch, aber in Anbetracht ihrer Leistung und der damit zu erzielenden Ergebnisse gerechtfertigt. Wenn es nicht um "geplante" Arbeiten geht, sondern nur auf Verdacht, so bleibt das 1.8/200mm aber meist zu Hause, zu Gunsten des 2.8/200mm. Das 2.8/300mm landet jedoch häufig einfach so im Rucksack, um zusammen mit einem 1.4 Konverter ein ordentliches Tele für die Canon KB-DSLR dabei zu haben.
Auch das Canon EF 2.0/135mm, als auch das EF 1.2/85mm können das 1.8/200mm nicht ersetzen. Auf der Suche nach einer bestimmten Bildwirkung begann meine Geschichte mit diesen, dann kam das 2.8/200mm bis irgendwann genug gespart war und ich das Glück hatte, ein fast jungfräuliches 1.8/200mm erwerben zu dürfen. Es wird wohl bleiben, solange ich fotografiere. Es ist (im Gegensatz zum teureren 2.8/300mm) eines der ganz wenigen Objektive, die ich auf Grund einer emotionalen Bindung nicht gern verleihen mag. Falls du mal testen willst, kannst du natürlich gerne auf nen Kaffee vorbei kommen.
Das 2.8/400mm ist wieder eine ganz andere Welt, sehr groß und schwer und leider in früheren Versionen bis hin zur ersten EF-Version eher flau bei Offenblende. Da geht´s auch so in Richtung Wildlife...
LG Heino