Ergebnis 1 bis 10 von 20

Thema: Linsenreparatur

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von classicglasfan
    Registriert seit
    24.11.2014
    Ort
    nördlich von Graz
    Alter
    50
    Beiträge
    2.621
    Bilder
    9
    Danke abgeben
    5.230
    Erhielt 7.211 Danke für 1.502 Beiträge

    Standard

    Wenn ich das so lese, ist das ein guter Tipp, um die älteren Schätze etwas "aufzumöbeln". Gerade bei Objektiven wie dem Primoplan ist ja meist nicht mehr viel Entspiegelung auf den äußeren Linsen.
    Gruß, André
    __________________________________________________ __________________________________

    (Im Moment nur sporadisch online)


  2. #2
    Hardcore-Poster Avatar von Rick
    Registriert seit
    05.07.2016
    Ort
    Frankfurt am Main
    Alter
    72
    Beiträge
    980
    Bilder
    12
    Danke abgeben
    2.448
    Erhielt 1.473 Danke für 451 Beiträge

    Standard

    Dr. Prenzel hatte mir versichert, er habe die optischen Berechnungen für die Objektive

    Prakticar 1.4 / 50mm Bauform 1 (Thoriumhaltiges Glas)
    Flektogon 4 / 20mm

    und könne daher seine Maschinen exakt einstellen, sowohl beim Polieren als auch beim Vergüten.

    Das Prakticar hatte Ätz-Schäden an der Vergütung, das Flektogon Kratz-Schäden an der Vergütung sowie einen kleinen Kratzer, der minimal ins Glas reichte. Beim Prakticar wurde lediglich die Vergütung abpoliert und beim Flektogon ein wenig mehr.

    Bis jetzt kann ich keine Abweichungen zu meinen Vergleichsobjektiven feststellen. Der durch die Vergütungsschäden bei Gegenlicht entstandene Dunst ist subjektiv geringer als vorher. Auch habe ich bisher mit den überarbeiteten Objektiven bzw. Linsen bei Gegenlicht keine "Nebelblitze" mehr feststellen können.

    Das ist natürlich alles meine subjektive und laienhafte Bewertung. Auf jeden Fall bin ich mit der Arbeit sehr zufrieden.

    Allerdings ... Eine Weitwinkel-Frontlinse zu überholen kostet schon um die 120 Euro netto. War mir aber egal, da es sich um von mir bevorzugte Objektive handelt.

    Gruß, Rick

  3. 2 Benutzer sagen "Danke", Rick :


  4. #3
    Kennt sich aus
    Registriert seit
    02.01.2016
    Beiträge
    93
    Bilder
    12
    Danke abgeben
    47
    Erhielt 153 Danke für 44 Beiträge

    Standard

    Das klingt ja interessant! Wie sind denn da ungefähr die Preise, wenn ich das mal fragen darf...

  5. #4
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    07.01.2010
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    2.718
    Danke abgeben
    441
    Erhielt 545 Danke für 283 Beiträge

    Standard

    Henry, zu den Patentschriften:
    Bei einer Sammlung optischer Designs (Zebase 6) - weitgehend basierend auf Patenten - wird extra darauf hingewiesen das bei Designs bei Patentanträgen häufig absichtlich ein paar leichte Fehler eingebaut wurden. Heute mit leistungsfähigen Optikdesignprogrammen läßt sich das meist wieder optimieren, aber ob die entsprechende Linse dann wirklich den genauen Radius oder das genaue Material hat wie beim produzierten Objektiv, ist nicht sicher.

    Dr. Prenzel war bei Meyer Optik Görlitz mit involviert als Optikdesigner / Berater so irgendwie.
    Die Produkte und Leistungen auf seiner Homepage sind zwar etwas generell gehalten, aber interessant. Keine Ahnung was er in seiner Firma macht, und was er extern machen läßt (z.B. haben einige Optikbuden keine eigene Vergütung, sondern lassen das extern machen) - aber so könnte man zumindest als Amateur an solche Services kommen!
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
    http://www.4photos.de

  6. #5
    de Vörstand Avatar von hinnerker
    Registriert seit
    11.12.2008
    Ort
    Hamweddel
    Beiträge
    15.568
    Bilder
    81
    Danke abgeben
    3.661
    Erhielt 10.440 Danke für 3.561 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    Henry, zu den Patentschriften:
    Bei einer Sammlung optischer Designs (Zebase 6) - weitgehend basierend auf Patenten - wird extra darauf hingewiesen das bei Designs bei Patentanträgen häufig absichtlich ein paar leichte Fehler eingebaut wurden. Heute mit leistungsfähigen Optikdesignprogrammen läßt sich das meist wieder optimieren, aber ob die entsprechende Linse dann wirklich den genauen Radius oder das genaue Material hat wie beim produzierten Objektiv, ist nicht sicher.
    Ah, o.K !

    Aber ich nehme mal an, dass jemand wie Dr. Prenzel mit seinem Maschinen in der Lage ist, eine Original-Linse vorab in den notwendigen Radien und Stärken zu vermessen und einen Rohling nach eben diesem "Vorbild" zu fertigen.

    Weiß zwar nicht, wie das praktisch gemacht wird, aber Laservermessung wäre da vorstellbar um Radien, Schichtdicken, Transmission und andere Parameter des verwendeten Glas zu bestimmen. Vielleicht denke ich da aber auch zu kompliziert und am Ende ist es eigentlich nichts weiter als das Kopieren eines Schlüssels beim Schlüsseldienst mit entsprechenden Rohlingen

    Um da mal ein bißchen Licht ins Dunkel zu bringen, werde ich in der nächsten Woche mal mit ihm telefonieren, denn ich hab hier noch ein Carl Zeiss FE 4/50mm Distagon für meine Hasselblad, die eine überarbeitete Frontlinse aufgrund eines leichten Vergütungsschadens aufweist. Nichts wirklich dramatisches und nicht bildwirksam, aber es stört mich halt.
    Das wäre dann eine gute Gelegenheit, den Mann mal persönlich zu befragen.

    - aber so könnte man zumindest als Amateur an solche Services kommen!
    Jepp, deshalb hab ich den Thread im DCC auch oben "angepinnt", da ich das für eine gute Sache halte, wenn z.B. sehr seltenes Altglas so wieder in einen guten Zustand überführt werden kann.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  7. 2 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


  8. #6
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    07.01.2010
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    2.718
    Danke abgeben
    441
    Erhielt 545 Danke für 283 Beiträge

    Standard

    Anpinnen des Beitrages ist auf jeden Fall ne gute Idee!

    Linsenradien lassen sich z.B. mit einem mechanischen Sphärometer bestimmen, das würde also für ein Nachpolieren schon als Information reichen.
    Und wenn dann z.B. bei Oberflächenfehlern 25 µm weg müssen, wird das die restliche Korrektur nicht stark beeinflußen.

    Bei einer Ersatzlinse müßte das Material der Linse bestimmt werden, also über Brechzahl-Bestimmung bei verschiedenen Wellenlängen. Dazu verwendete Goniometer-Spektrometer sind vermutlich seltener in Optikwerkstätten zu finden - da könnte aber eventuell wirklich Patentliteratur helfen, falls sich zu der gesuchten Optik überhaupt was findet.

    Zur Vergütung: Man kann zwar einfach alte Vergütungen vermessen, aber das genaue Nachbilden ist eher problematisch (sehr aufwendig). Das ist partiell auch ein Thema das ich auf Arbeit teils habe.
    Ich vermute er hat ein paar Vergütungs-Basics zur Auswahl, also z.B. MgF2 Einfachvergütung, und dann paar Breitband-Anti-Reflex Vergütungen (BBAR) mit vielleicht verschiedenen Wellenlängen.
    Meines Erachtens kommt man damit auch sehr weit. Aber wenn man z.B. das exakte Streulicht / Reflexverhalten einer Optik mag, sollte man besser sich keine Politur und Neuvergütung durchführen lassen.
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
    http://www.4photos.de

  9. 4 Benutzer sagen "Danke", Keinath :


  10. #7
    Ist noch neu hier
    Registriert seit
    24.09.2018
    Beiträge
    1
    Danke abgeben
    0
    Erhielt 19 Danke für 1 Beitrag

    Standard Linsenreparatur

    Hallo alle zusammen,
    vielleicht kann ich selbst etwas zum Verständnis beitragen. Mit einem "Schlüsseldienst" kann ich zwar nicht dienen, jedoch mit den Leistungen einer kleinen "konventionellen" Optikfertigung. Also fast so wie zum Hugo Meyers Zeiten -
    na ja an Equipment ist schon einiges hinzugekommen. Aber immer noch die klassische Optikfertigung mit dem wichtigen Know-how der Feinoptiker. Linsen neu polieren und vergüten ist das Eine. Defekte Linsen ersetzen, also neu fertigen
    das andere. Natürlich benötigen wir dann die optischen Daten (Radien, Mittendicke, Glastyp). Falls uns nicht bekannt (wie bei den Meyer-Optiken) lassen diese sich auch messtechnisch ermitteln.
    Linsenradien werden i.d.R. mit einem entsprechendem Probeglas ermittelt (Genauigkeiten kleiner 0,001 - ermittelt werden die Paßfehler als Abweichung von der Sphäre), andernfalls mittels Interferometer.
    Die Vergütung kann entweder als Einfach-oder Mehrfachschicht erfolgen.
    Weitere Fragen - gerne. Defektes Glas zum Restaurieren - noch besser !

    Dr. Wolf-Dieter Prenzel


  11. #8
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    07.01.2010
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    2.718
    Danke abgeben
    441
    Erhielt 545 Danke für 283 Beiträge

    Standard

    Vielen Dank für das sich hier melden!

    Dann hätte ich gleich eine Frage:
    Wenn ich an einem alten Schneider Xenar 135mm/3,5 eine hochwertige Vergütung haben wollen würde, was würde das so ganz grob kosten (also kein Angebot, sondern einfach ein Richtwert)
    Die Optik ist in der Fassung ohne Blende, ohne Verschluß für Großformat oder so. Die Optik habe ich doppelt, das würde ein schönes Vergleichobjekt geben.
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
    http://www.4photos.de

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •