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Thema: Linsenreparatur

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Ist oft mit dabei Avatar von mhiller
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Hallo Michael,

    danke für die Info... das hört sich gut an, wenn da tatsächlich noch die unterschiedlichen Rezepturen und Verfahren bekannt und anwendbar sind.

    Im Grunde könnte dann ja, wenn die Patentschriften des Linsenschemas auffindbar wären (ist mir bei einigen Recherchen vor Jahren zum Thema Vivitar Bokina etc mal über den Weg gelaufen, dass einige Schemen wohl auch mit hinterlegten Skizzen und Bemaßungen der Radien angemeldet werden), dann müssten die in dem Optiklabor ja sogar in der Lage sein, aus einem Rohling eine komplett neue Rücklinse herzustellen. Sowas wäre natürlich prima...

    Ich hab mir auf jeden Fall die Adresse auch mal kopiert und gespeichert, falls es für irgendwas mal erforderlich sein sollte.

    Schön wenn es solche Spezialisten gibt... meine eigenen Gespräche mit Optikern die im "Brillen-Geschäft" tätig sind, waren immer recht "ernüchternd" und wenig zielführend. Da poliert keiner mehr an irgendwelchen Gläsern herum, sondern das wird alles in Großlaboren durchgeführt und die haben für solche Spezialitäten keine Zeit und auch keine Lust.
    Umso besser, dass es da nun eine Adresse zu geben scheint. Das könnte dann in der Tat weiterhelfen. So wäre vielleicht das Canon 1.2/55mm seinerzeit zu retten gewesen. Heut ist es nicht mehr erforderlich, weil ich die Frontlinse aus dem "Schlachtobjektiv" einem anderen User vor Jahren zur Verfügung gestellt habe, um seines wieder zu komplettieren... Frontlinse hatte wirklich ziemlich dicke und tiefe Kratzer.

    LG
    Henry
    Moin Henry,
    der Dr. Prezel war früher bei Meyer Görlitz im Entwicklungsbereich tätig und hat sich nach deren Auflösung selbstständig machen müssen.
    Er hat mir auch eine trübe Verkittung an einem Canon 3,5/100 M39 Hinterglied erfolgreich erneuert (er nimmt heute aber UV-härtendes Acrylat statt Canadabalsam).
    Den Kontakt bekam ich über Frau Schönfelder/Foto Olbrich...
    LG
    Michael

  2. 4 Benutzer sagen "Danke", mhiller :


  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von classicglasfan
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    Wenn ich das so lese, ist das ein guter Tipp, um die älteren Schätze etwas "aufzumöbeln". Gerade bei Objektiven wie dem Primoplan ist ja meist nicht mehr viel Entspiegelung auf den äußeren Linsen.
    Gruß, André
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    (Im Moment nur sporadisch online)


  4. #3
    Hardcore-Poster Avatar von Rick
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    Dr. Prenzel hatte mir versichert, er habe die optischen Berechnungen für die Objektive

    Prakticar 1.4 / 50mm Bauform 1 (Thoriumhaltiges Glas)
    Flektogon 4 / 20mm

    und könne daher seine Maschinen exakt einstellen, sowohl beim Polieren als auch beim Vergüten.

    Das Prakticar hatte Ätz-Schäden an der Vergütung, das Flektogon Kratz-Schäden an der Vergütung sowie einen kleinen Kratzer, der minimal ins Glas reichte. Beim Prakticar wurde lediglich die Vergütung abpoliert und beim Flektogon ein wenig mehr.

    Bis jetzt kann ich keine Abweichungen zu meinen Vergleichsobjektiven feststellen. Der durch die Vergütungsschäden bei Gegenlicht entstandene Dunst ist subjektiv geringer als vorher. Auch habe ich bisher mit den überarbeiteten Objektiven bzw. Linsen bei Gegenlicht keine "Nebelblitze" mehr feststellen können.

    Das ist natürlich alles meine subjektive und laienhafte Bewertung. Auf jeden Fall bin ich mit der Arbeit sehr zufrieden.

    Allerdings ... Eine Weitwinkel-Frontlinse zu überholen kostet schon um die 120 Euro netto. War mir aber egal, da es sich um von mir bevorzugte Objektive handelt.

    Gruß, Rick

  5. 2 Benutzer sagen "Danke", Rick :


  6. #4
    Kennt sich aus
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    Das klingt ja interessant! Wie sind denn da ungefähr die Preise, wenn ich das mal fragen darf...

  7. #5
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    Henry, zu den Patentschriften:
    Bei einer Sammlung optischer Designs (Zebase 6) - weitgehend basierend auf Patenten - wird extra darauf hingewiesen das bei Designs bei Patentanträgen häufig absichtlich ein paar leichte Fehler eingebaut wurden. Heute mit leistungsfähigen Optikdesignprogrammen läßt sich das meist wieder optimieren, aber ob die entsprechende Linse dann wirklich den genauen Radius oder das genaue Material hat wie beim produzierten Objektiv, ist nicht sicher.

    Dr. Prenzel war bei Meyer Optik Görlitz mit involviert als Optikdesigner / Berater so irgendwie.
    Die Produkte und Leistungen auf seiner Homepage sind zwar etwas generell gehalten, aber interessant. Keine Ahnung was er in seiner Firma macht, und was er extern machen läßt (z.B. haben einige Optikbuden keine eigene Vergütung, sondern lassen das extern machen) - aber so könnte man zumindest als Amateur an solche Services kommen!
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
    http://www.4photos.de

  8. #6
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    Henry, zu den Patentschriften:
    Bei einer Sammlung optischer Designs (Zebase 6) - weitgehend basierend auf Patenten - wird extra darauf hingewiesen das bei Designs bei Patentanträgen häufig absichtlich ein paar leichte Fehler eingebaut wurden. Heute mit leistungsfähigen Optikdesignprogrammen läßt sich das meist wieder optimieren, aber ob die entsprechende Linse dann wirklich den genauen Radius oder das genaue Material hat wie beim produzierten Objektiv, ist nicht sicher.
    Ah, o.K !

    Aber ich nehme mal an, dass jemand wie Dr. Prenzel mit seinem Maschinen in der Lage ist, eine Original-Linse vorab in den notwendigen Radien und Stärken zu vermessen und einen Rohling nach eben diesem "Vorbild" zu fertigen.

    Weiß zwar nicht, wie das praktisch gemacht wird, aber Laservermessung wäre da vorstellbar um Radien, Schichtdicken, Transmission und andere Parameter des verwendeten Glas zu bestimmen. Vielleicht denke ich da aber auch zu kompliziert und am Ende ist es eigentlich nichts weiter als das Kopieren eines Schlüssels beim Schlüsseldienst mit entsprechenden Rohlingen

    Um da mal ein bißchen Licht ins Dunkel zu bringen, werde ich in der nächsten Woche mal mit ihm telefonieren, denn ich hab hier noch ein Carl Zeiss FE 4/50mm Distagon für meine Hasselblad, die eine überarbeitete Frontlinse aufgrund eines leichten Vergütungsschadens aufweist. Nichts wirklich dramatisches und nicht bildwirksam, aber es stört mich halt.
    Das wäre dann eine gute Gelegenheit, den Mann mal persönlich zu befragen.

    - aber so könnte man zumindest als Amateur an solche Services kommen!
    Jepp, deshalb hab ich den Thread im DCC auch oben "angepinnt", da ich das für eine gute Sache halte, wenn z.B. sehr seltenes Altglas so wieder in einen guten Zustand überführt werden kann.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  9. 2 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


  10. #7
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    Anpinnen des Beitrages ist auf jeden Fall ne gute Idee!

    Linsenradien lassen sich z.B. mit einem mechanischen Sphärometer bestimmen, das würde also für ein Nachpolieren schon als Information reichen.
    Und wenn dann z.B. bei Oberflächenfehlern 25 µm weg müssen, wird das die restliche Korrektur nicht stark beeinflußen.

    Bei einer Ersatzlinse müßte das Material der Linse bestimmt werden, also über Brechzahl-Bestimmung bei verschiedenen Wellenlängen. Dazu verwendete Goniometer-Spektrometer sind vermutlich seltener in Optikwerkstätten zu finden - da könnte aber eventuell wirklich Patentliteratur helfen, falls sich zu der gesuchten Optik überhaupt was findet.

    Zur Vergütung: Man kann zwar einfach alte Vergütungen vermessen, aber das genaue Nachbilden ist eher problematisch (sehr aufwendig). Das ist partiell auch ein Thema das ich auf Arbeit teils habe.
    Ich vermute er hat ein paar Vergütungs-Basics zur Auswahl, also z.B. MgF2 Einfachvergütung, und dann paar Breitband-Anti-Reflex Vergütungen (BBAR) mit vielleicht verschiedenen Wellenlängen.
    Meines Erachtens kommt man damit auch sehr weit. Aber wenn man z.B. das exakte Streulicht / Reflexverhalten einer Optik mag, sollte man besser sich keine Politur und Neuvergütung durchführen lassen.
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  11. 4 Benutzer sagen "Danke", Keinath :


  12. #8
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    Standard Linsenreparatur

    Hallo alle zusammen,
    vielleicht kann ich selbst etwas zum Verständnis beitragen. Mit einem "Schlüsseldienst" kann ich zwar nicht dienen, jedoch mit den Leistungen einer kleinen "konventionellen" Optikfertigung. Also fast so wie zum Hugo Meyers Zeiten -
    na ja an Equipment ist schon einiges hinzugekommen. Aber immer noch die klassische Optikfertigung mit dem wichtigen Know-how der Feinoptiker. Linsen neu polieren und vergüten ist das Eine. Defekte Linsen ersetzen, also neu fertigen
    das andere. Natürlich benötigen wir dann die optischen Daten (Radien, Mittendicke, Glastyp). Falls uns nicht bekannt (wie bei den Meyer-Optiken) lassen diese sich auch messtechnisch ermitteln.
    Linsenradien werden i.d.R. mit einem entsprechendem Probeglas ermittelt (Genauigkeiten kleiner 0,001 - ermittelt werden die Paßfehler als Abweichung von der Sphäre), andernfalls mittels Interferometer.
    Die Vergütung kann entweder als Einfach-oder Mehrfachschicht erfolgen.
    Weitere Fragen - gerne. Defektes Glas zum Restaurieren - noch besser !

    Dr. Wolf-Dieter Prenzel


  13. #9
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    Standard Kanadabalsam?

    Linsen "auffüllen" ?
    Auf der Suche nach Youtube-Videos zu Kanadabalsam bekam ich etliche Vorschläge zu Filmen, wo man Kanadabalsam dazu benutzte, Kratzer in Glastischplatten unsichtbar zu machen.
    Vielleicht geht das ja auch bei Linsen.
    Einen Versuch wäre es an einer alten Linse ja mal wert. Man kann sich ja eigentlich nur verbessern. Oder auch nicht. deshalb besser zuerst ein altes Objektiv nehmen.

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  15. #10
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    Vielleicht wäre Kanadabalsam einen Versuch wert. Das könnte man ja selbst machen. Danke für die Info.

    Kriegt man Kanadabalsam eigentlich wieder ab, wenn der Versuch doch nicht gut war? Möglichst ohne die Vergütung zu ruinieren.

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