Hallo Fraenzel,
vielen Dank wieder einmal für die Zeit, die du dir genommen hast!
Ja, es ist manchmal wirklich schwierig spezifische Infos und Ratschläge zu bekommen. Da die Euphorie im Thread relativ schnell verflogen ist, bin ich davon ausgegangen, dass ich peu à peu selbst Erfahrungen sammeln muss.
Und wie du schon festgestellt hast, wird das offenbar kein leichter Weg sein. Aber gut, dass du nochmal ein Auge drübergeworfen hast. Dass das Stativ über keinen Feintrieb verfügt, ist mir ehrlich gesagt gar nicht aufgefallen. War wohl völlig geblendet davon, endlich was nicht total überteuertes in akzeptablem Zustand mit gerader, vertikaler Säule für die Montage des Schlittens gefunden zu haben
Da das Gerät schon auf dem Weg ist, werde ich einfach Hand anlegen und überprüfen, wie fein sich der Trieb wirklich drehen lässt. Im worst case schicke ich das Teil zurück oder nutze es als Grundstativ. In letzterem Fall würde ich mir dann immerhin das Gebastel mit einer MDF-Konstruktion ersparen und hätte noch einen Grobtrieb, um den Arbeitsabstand zu variieren.
Die Sache mit dem langen Auszug ist in der Tat lästig. Allerdings ist mir im Zuge eines Diskurses im Makro-Forum dringend zu einem Lupen- bzw. Vergrößerungsobjektiv in Verbindung mit einer Vollformat-Kamera geraten worden. In einigen Beiträgen wird auch immer wieder auf die .PDF von Guppy (Kurt Wirtz) verwiesen, der einige umfangreichere Vergleiche mit verschiedenen Objektiven angestellt hat: http://www.focus-stacking.ch/Focus_Stacking_PDF.pdf
Ein paar beispielhafte Auszüge:
[Bezüglich Lupenobjektiven] Extrem ungeeignet ist eine Vollformat Kamera mit Chipgrösse 36 x 24mm, den diese besitzt mit einer Diagonale von 43.3mm für Mikroskop Objektive (Bildkreis 20-30mm) einen viel zu grossen Chip. Natürlich kann das Mikroskop-Objektivbild auf dieses Format vergrössert werden, dies setzt aber eine zusätzliche Linse voraus, die die Bildqualität allerdings nicht verbessert. [...] Mikroskop Objektive wurden für die Betrachtung mit dem Auge und einem Gerät (Mikroskop) mit Standardabmessungen berechnet und hergestellt und nicht speziell für die FotografieDer Einsatz von Mikroskop Objektiven im Bereich von 1:1 bis 8:1 ist nur dann sinnvoll, wenn sie genau bei ihrer Nennvergrösserung eingesetzt werden. Besitzen sie einen grossen Bildkreis, z:B. 30mm, dann ist ihr Einsatz an einer Crop 1.5 Kamera erfolgreich. Unterhalb ihrer Nennvergrösserung wird einqualitativ schlechter Randbereich oder sogar ein Bildbeschnitt sichtbar. Werden sie mit einer längeren Tubuslänge wie die Normlänge eingesetzt, wird das Bild stärker vergrössert, also der Bildausschnitt kleiner, jedoch erhöht sich die Auflösung nicht. Denn Mikroskop Objektive zeigen ihre höchste Auflösung bei der Nennvergrösserung.Dort finden sich auch noch weitere spezifische Ausführungen, die insgesamt eigentlich sehr schlüssig erscheinen. Es lohnt sich wirklich, mal einen Blick reinzuwerfen.Die Auflösung in der Bildmitte ist bei guten Vergrösserungsobjektiven im Massstab bis etwa 8:1 mit der eines Mikroskop Objektivs vergleichbar und in den Ecken, vor allem bei Vollformat Kameras um einiges höher wie bei Mikroskop Objektiven. Die mechanische Tubuslänge beim Mikroskop, das ist die Distanz von Objektivanschluss bis zum oberen Ende des Okulars, ist standardisiert und beträgt üblicherweise bei einem Mikroskop 160mm, 170mm oder 210mm. Sie ist auf die normierte Dimension eines Mikroskops angepasst und somit beschränkt.
Wie in dem Thread schon ganz richtig angemerkt, gibt es gewiss viele Herangehensweise, die auf ihre Art ganz unterschiedliche Bedürfnisse bzw. Bedingungen abdecken.
Ich werde es soweit jedenfalls mal mit dem Rodenstock versuchen und hoffe, dass die Abbildungsleistung des Resultates überzeugt.