Der Effekt mit dem "Informationsverlust" auf dem Sensor steigt mit abnehmenden Dynamikumfang. Der Dynamikumfang nimmt mit höheren ISO-Werten ab (rechts das Kameramodell auswählen). (Das verläuft auch nicht ganz linear, so dass eine "ISO-Wert-Stufe" schon ein größerer Sprung im Dynamikumfang sein kann) Wenn man offen nur 4,5 hat, muss man für die gleiche Belichtungszeit einen höheren ISO-Wert einstellen. Dadurch entsteht zusätzlich aber auch ein höheres Rauschen, vor allem in den abgesoffenen Ecken. Mit dem Entrauschen per EBV entfernt man dann noch weitere Bildinformationen. Schaut man sich das o.g. Bild aus dem Blog von Philip Reeve in voller Auflösung an, sieht man das auch.
Was man bei niedrigem ISO-Wert dem Sensor der A7RII aus dunklen Bereichen noch alles entlocken kann, zeigt das folgenden Bild.
DSC03469.jpg
Sony A7RII mit Super-Multi-Coated Takumar 3.5/24, ISO 50, 1/640s, links ooc, rechts fertig bearbeitet
Dafür habe ich die Belichtungskorrektur so eingestellt, dass mir die Wolken nicht ausbrennen. (etwas länger hätte ich vielleicht noch belichten können) Ooc ist der Vordergrund im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne natürlich schwarz. Bei ISO 50 sammelt der Sensor dort aber noch einige Bildinformationen, so dass man in der EBV durch das Aufhellen dieser Bereiche noch ein "normales Bild" erhält. Bei höheren ISO-Werten funktioniert das dann nicht mehr so gut (z.B. #318 Bild 4). Da kommt dann eine ordentliche Portion Rauschen dazu.
Das Heliar ist von der Abbildungsleistung sicher ein gutes Objektiv und zudem schön klein, aber aufgrund der Lichtstärke für Astrofotografie nicht erste Wahl.
Weiter vorn im Thread (#298) hatte Waldschrat auch schon einmal dargelegt, dass bei gleicher Lichtstärke ein Objektiv mit höherer Brennweite mehr Licht auf den Sensor bringt. Deshalb sollte man den besten Kompromiss aus maximaler Lichtstärke und maximal möglicher Brennweite für das jeweilige Motiv suchen, was das in #443 genannte Samyang 1.4/24 (oder auch ein 1.2/35) auch sehr interessant macht.