Die Längen varieren immer etwas, je nachdem für welche Kamera /SFT Kombination das Meostigmat eingekürzt wurde. Es ist bei Deinem hier gezeigten Meostigmat davon auszugehen, dass es mal an einer µFT Kamera "angepasst" wurde.
Zwischen dem Auflagemaß der Sony E-Mount Kameras (18mm Auflagemaß) und den µFT Kameras mit einem Auflagemaß von 19,62 etwa liegen eben 1.5-1,7mm Differenz im Auflagemaß.
Das würde erklären, weshalb Du an einer Sony halt deutlich hinter unendlich kommst, da für das Erreichen des U-Punktes für eine µFT Kamera mehr abgedreht werden musste.
Deshalb auch die unterschiedlichen Längen die ich angegeben habe und die Du an Deinem Exemplar gemessen hast. Das ist der Unterschied von meinen hier gemessenen 56,5mm
(damit für Sony und Fuji Auflagemaß abgedreht) zu den von Dir gemessenen 55mm, also 1.5mm Unterschied zwischen beiden Objektiven in der Länge des Haupttubus nach der Bearbeitung.
Ich mach es in der Regel so, dass ich das Unendlich grob an der Kamera erreiche... meist dahinter, damit auf jeden Fall gewährleistet ist, das unendlich erreicht wird. Einen exakten U-Punkt kann man in der Regel ohnehin nicht treffen, denn die Bearbeitung findet auf einer Drehbank statt, die Tuben des Meostigmat sind auch immer etwas unterschiedlich aufgebaut im inneren,
zudem ist es ohnehin sinnvoller, so eine Einkürzung nicht punktgenau zu machen, sondern immer etwas hinter unendlich zu gehen, weil häufig die User noch eine µFT Kamera als Zweitkamera haben.
Im Grunde ist es sogar sinnvoll, den Tubus soweit zu kürzen, das er zum µFT Auflagemaß passt, denn durch die Option, den SFT an so gut wie allen Kamerasystemen zu nutzen (eben durch die Technik mit den austauschbaren Umkehrringen zum jeweiligen Bajonett) kann dann sowohl µFT als auch jedes APS-C Format der gängigen Systemkameras bedient werden.
Wenn absehbar ist, dass der User das Ding ohnehin nur an seiner Sony Nex betreibt, richte ich es in der Regel dann nach meiner NEX 7 aus.
Wie gesagt wird dann soweit eingekürzt, das Unendlich sicher erreicht wird... (immer leicht hinter unendlich).
So gehe ich dann den Toleranzen aus dem Wege, da ich visuell jede Kürzung kontrolliere und nicht nur nach notierten Maßangaben abdrehe.
Die Madenschrauben stehen auch nie im 120° Winkel, sondern werden "in etwa" unter dem Dremel vorgebohrt und mit einem Windeisen und einer Gewindeschneide dann die Gewinde eingebracht.
Exaktheit ist hierbei auch nicht erforderlich, weil die Madenschrauben in den Gewinden ja lediglich dazu dienen, den schwarzen Rücklinsentubus im Haupttubus festzusetzen.
Die ineinander gesteckten Tuben sind so eng toleriert, dass dies völlig ausreicht. Wie eng die Toleranzen sind, merkt man schnell, wenn man nach dem Lösen der 3 Madenschrauben einmal den Tubus mit den Rücklinsen aus dem Haupttubus zu ziehen. Das verhält sich wie bei einer "pneumatischen Säule"... erst muss Luft durch die Spalte rein, damit sich der Rücklinsenteil überhaupt bewegt.
Beim Einsetzen ist es umgekehrt... da muss beim Einsetzen der Rücklinsengruppe schon fast mit ein wenig Druck nachgeholfen werden, die Luft entweichen zu lassen, damit die Gruppe in den Tubus einfährt...
Die Madenschrauben dienen in der Regel nur der Sicherheit, damit ein eventuell doch nicht so exakt gearbeitetes Objektiv nicht versehentlich den Rücklinsentubus verliert bzw. dieser herausrutscht.
Im Grunde würde es ausreichen, einen hauchdünnen "Papierschnipsel" zu nutzen um das herausfallen zu verhindern. Aber die Madenschrauben - Variante erschien mir immer einfach sicherer.
LG
Henry
P.S. : Und ja, die Madenschrauben - Bernhard hatte schon drauf hingewiesen, befinden sich immer im Endbereich, dort wo i.d.R. der Samt aufgeklebt wird. So sind die Madenschrauben dann zusätzlich durch den Samt gegen "herausdrehen/fallen" gesichert.
Macht ja Sinn, denn wenn so eine kleine Madenschraube in der Sensorkammer "auf Wanderschaft geht", war es das mit dem Sensor, der Elektronik oder dem Verschluss dann vermutlich.