welches Objektiv fürs Balgengerät

[ulganapi]

Sicher kann man das, doch ein Balgengerät ist normalerweise auf einem Stativ montiert,
da kommt es auf die Lichtstärke nicht so an, sondern auf die Qualitätendes Objektivs
im Makrobereich, und da bieten sich dann Makroköpfe oder natürlich auch Vergrößerungsobjektive,
also Objektive ohne Schneckengang an.

beste Grüße

Dieter

[Fraenzel]

Hallo Wittwer,
Dieter hat Dir schon das Wesentliche erläutert. Zuerst würde ich Dein Takumar ausprobieren, um zu sehen wie die Qualität dieses Objektives sich am Balgengerät macht. Aufgrund des Lichtverlustes empfehle ich auch dringend mit einem soliden Stativ zu beginnen und dabei einen Fernauslöser einzusetzen.
Da man an ein Balgengerät praktisch jede Objektivart anschließen kann, eröffnet sich praktisch ein neues, entschleunigtes Hobby.
Nach den ersten Tests mit dem Takumar mit Blüten wirst Du herausfinden, dass die Brennweite von 50 mm zu kurz ist, um z.B. Insekten zu fotografieren. Hier bieten sich Makroköpfe (Novoflex) mit Brennweiten von 105 mm an. Auch die Vergrößerungsobjektive eignen sich für Makroaufnahmen ganz ausgezeichnet, allerdings benötigt man für diese Objektive einen M39/M42 Adapter.
Wir sind gespannt auf erste Testfotos mit dem Balgengerät.
Gruss Fraenzel

[wolfhansen]

...oder Vergrösserungsobjektive wie das 4.5/105mm PZO AMAR/S direkt mit M42 Anschluss
über Ebay.com für 10 bis 20 Euro zu erwerben

airbach_PZO_8.jpg

airbach_PZO_45_2.jpg

airbach_PZO_45_3.jpg

[wittwer]

weisst du mehr über das Amar? kann ich gar nicht glauben, das wirkt zumindest auf den kleinen bildern hier extrem knackig...

[thomas56]

hab´mir gerade auch das 105 Pzo gekauft, die Farben sind besser als Kodak das jemals gekonnt hätte - Danke an Wolfhansen

mein Vorschlag für gutes Glas zu kleinem Preis sind Rodenstock Apo Ronare, das 150er kriegst du schon mal für 60-70 €

sehr gut ist auch das Nikkor 4.0 105mm bellows, das vergleichbare Leica 4.0 100mm, beide für ´nen Huni bei entsprechender Ausdauer zu ersteigern

EDIT: dein Takumar ist sicher sehr gut, optimal jedoch wenn du es umgekehrt montierst

[wolfhansen]

weisst du mehr über das Amar? kann ich gar nicht glauben, das wirkt zumindest auf den kleinen bildern hier extrem knackig...

Für den Preis ist es Spitze - auch am VNEX (mit Reduzierring auf M39).

Eine ganz gute Übersicht auch zu PZO bietet Arne Croells PDF zu Eastern Bloc Large Format Lenses 1945-91

Noch ein paar Infos zum AMAR:

Technische Daten

[classicglasfan]

Ich habe einmal durch Neugier und Zufall ein Schneider-Kreuznach Repro-Claron 8/55 "gefischt". Es kam adaptiert auf M39 und ich hab einfach einen M39=>M42 Adapterring + meinen kleinsten M42-Zwischenring drauf gedreht. So passt es auf ein Balgengerät oder einen Helicoid-Adapter und erreicht an letzterem sogar unendlich. Beispielbilder habe ich schon im NMZ-Thread gepostet #2062 und #2483 drittes Bild. Vorteil von Vergrößerungs- Reproduktionsobjektiven ist die Möglichkeit, recht weit abblenden zu können ohne das gleich die Bildqualität abnimmt (Das Repro-Claron geht bis Blende 32, da kann man problemlos Blende 22 einstellen, Wie es bei Blende 32 aussieht muss ich noch testen.). Das kann einem manchmal ein Fokusstacking ersparen. Außerdem sind sie gut korrigiert, so dass farbige Ränder oder Verzerrungen keum ein Thema sein dürften.
So ein 105er ist aber auch interessant, da man mit 55mm Brennweite doch recht nah an das Objekt muss.

[Waldschrat]

Sobald es deutlich mehr Vergrößerung als Maßstab 1:1 sein soll, probiere doch mal diverse Objektive in Retrostellung, also Frontlinse zur Kamera, Rücklinse zum Objekt.
Abgesehen von sehr lichtstarken Optiken, dürften sich die meisten Objektive für diese Anwendung eignen und super Bildergebnisse bescheren.
Achso: Der Abbildungsmaßstab ergibt sich sehr einfach aus dem Quotienten aus Auszugsverlängerung geteilt durch Brennweite.
Ein 50mm-Objektiv liefert an 100mm Auszug also [100:50=2] einen Maßstab von 2:1, was bedeutet, dass es Dein Objekt in doppelter Lebensgröße auf den Sensor projeziert.
Ein 28mm-Objektiv liefert an 84mm Auszug rechnerisch einen Maßstab von 3:1 und an 112mm Auszug rechnerisch einen Maßstab von 4:1, usw. usf.
Atemberaubende Abbildungsmaßstäbe kannst Du also durch Verwendung sehr langer Auszüge, oder durch eine entsprechend kurze Brennweite erzeugen.
Ein sehr gutes Weitwinkel empfielt sich somit schon fast automatisch. Ohne eigene Makro-Erfahrungen damit eine Empfehlung "ins Blaue":
Probier doch mal das OM Zuiko auto-W 3,5/28mm in Retrostellung. Wenn Du Keins besitzt, borge ich Dir gern Eines (habe davon drei, nutze zwei).

Herzlicher Gruß vom Waldschrat!