Danke für das Lob, aber lassen wir mal die Kirche im Dorf. Es gibt so viele richtig gute Fotografen, da werde ich den Teufel tun und meine hobbymäßig geknipsten Bilder an irgendeine Wand hängen.
Ich wünsche Dir viel Vergnügen damit und hoffe, dass wir bald die ersten Ergebnisse zu sehen bekommen!
Im Prinzip gelten für Mittelformatobjektive die gleichen optischen Gesetzmäßigkeiten wie für andere Objektive auch. Der andere Bildeindruck entsteht nur durch die größere Bildfläche z.B. gegenüber einem KB-Film oder KB-Sensor. An sich ist die Schärfentiefe eines 2.8/80 am Mittelformat genau die gleiche wie am Kleinbild. Nur hat man einen wesentlich größeren Bildausschnitt bzw. Bildwinkel und kann daher wesentlich näher an das Motiv rangehen, um den gleichen Bildausschnitt zu erzielen. Und näher ran bedeutet dann wieder geringere Schärfentiefe.
Um eine Vorstellung vom Bildeffekt (Winkel und Schärfentiefe/Freistellungspotential) zu bekommen, kann man gedanklich mit dem Hilfmittel "Cropfaktor" für Brennweite und auch Blende arbeiten. Das ist zwar eigentlich aus den oben genannten Gründen falsch, hilft aber gedanklich, die Objektive am Mittelformat richtig einzusortieren.
Die Bilddiagonale bei KB ist ca. 43mm und das wäre dann auch die "Normalbrennweite" (wobei sich 50mm als Normalbrennweite eingebürgert hat).
Die Bilddiagonale bei 6x6 ist ca. 85mm, man hat also einen Cropfaktor von ca. 0,5 gegenüber KB wenn man in der gleichen Terminologie bleibt wie im Vergleich mit anderen Sensorgrößen (1,5 für APS-C oder 2 für µFT usw.). Also ist die "Normalbrennweite" am Mittelformat ca. 80-90 mm.
Wenn man ein Objektiv, das man am Mittelformat nutzt, sowohl hinsichtlich Blende als auch hinsichtlich Brennweite mit dem "Cropfaktor 0.5" multipliziert, bekommt man einen halbwegs realistischen Vergleich zum dem Objektiv, das man bräuchte, um etwa den gleichen Bildeindruck am KB zu erzielen.
Also ein 2.8/80 am Mittelformat macht ähnliche Bilder wie ein 1.4/40 am KB. Ein Komura 2.3/135 am Mittelformat kann man vergleichen mit einem 1.2/70 am KB.
Und bitte jetzt keine lange Diskussion über die optischen Grundlagen hier lostreten, damit haben wir schon einige Threads gefüllt. Wie gesagt, diese "virtuellen Blenden und Brennweiten" sind nur eine gedankliche Krücke, um sich den Bildeffekt vorzustellen und haben keine echte optische Grundlage.