Ich bin auch stolzer Neubesitzer eines Jupiter 9.
Meines ist die Alu-Version für M39 und stammt aus Anfang der 50er Jahre.
Angeblich eines der Exemplare die noch mit Reparations-Glas gebaut wurden.
Heute beim Test des CZJ Biometar 120mm f2,8 (sh. http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=21699 )
habe ich das Jupiter unter den gleichen Bedingungen mitgetestet.
Adaptiert per M39-Nex-Adapter an die Sony A7II.
Zuerst Blendenvergleiche. 1. Bild bei f2, 2.Bild bei f8
Der Fokus liegt auf der roten Hütte. Es gibt einen ernormen Schärfezuwachs von f2 auf f8.
Ausserdem eine Änderung der Farbtemperatur von gelblich warm nach rötlich kühl.
Auch die Kontraste steigern sich enorm.
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Bei den folgenden beiden Bildern liegt der Fokus auf den Fensterkreuzen.
Bei f2 sieht man deutliche Überstrahlungen und lila CA's, bei f8 ist beides verschwunden.
Für die Bokehfreunde hier die gleiche Szene auf den Vordergrund fokussiert:
Als nächstes habe ich euch eine 3er-Blendenreihe angefertigt.
Dem Jupiter 9 wird oft nachgesagt, dass f2 eine Portrait-Schmeichelblende wäre, und die eigentliche Nutzbarkeit bei f2,8 beginnt.
Deshalb hier f2, f2,8 und f8 vom gleichen Standpunkt
Um es kurz zu machen: Die Aussage stimmt schon so. Gefühlt entspricht der Schärfe- und Kontrastzuwachs von f2 auf f2,8 dem Schritt von f2,8 auf f8.
Wenn man die Weichheit bei Offenblende nicht für sich nutzen will, sollte man das Jupiter ab f2,8 aufwärts benutzen.
Auch hier habe ich 2 Bilder mit starkem Streulicht von links gemacht.
Bei f2 zeigen sich die Überstrahlungen und weitgehende Kontrastarmut, bei f8 ist "alles gut".
Fokussiert habe ich auf das Fenster links der Hausecke.
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