Hi Alex,
wenn die Gleitlager intakt sind, würde ich da erstmal gar nichts an dem Objektiv machen, denn dann werden vermutlich alle Gleitlager bislang nur gering abgenutzt sein und sich der Verschleiß erst später einstellen.
Die Gleitlager müssen nicht unbedingt defekt sein wenn das Objektiv nie oder nur selten benutzt wurde. Dann nämlich dürften eben alle Schichten noch nicht "abgeschliffen" sein und dies erst mit der Nutzung vermehrt geschehen.
Deshalb ist es zunächst nicht ratsam, hier schon "Hand anlegen" zu wollen, sondern das erst anzugehen, wenn sich die Abnutzungseffekte einstellen.
So machst Du gerade doppelte Arbeit:
Du schraubst das Objektiv nur zum checken auseinander um festzustellen, das die Lager noch intakt sind. Die Lager aber werden durch Benutzung und die garantierten Alterungseinwirkungen auf das "Gummi" künftig vermehrt abnutzen, eben weil das bei allen diesen Lagern bei der bevorstehenden Nutzung auftritt bzw. auftreten wird.
Da Du die Lager nicht mit wechselst, wird dann nach einer Zeit der Nutzung der Vorgang ein zweites Mal zwingend erforderlich werden... eben dann, wenn sich langsam das Spiel an den Lagern einstellen wird.
Die bessere Strategie ist da zweifellos, erst einmal zu fotografieren mit dem Objektiv, dann abzuwarten bis der Effekt der Gleitlager auftritt und dann die gesamte Arbeit in einem Rutsch zu machen.
Unterschätze diese Canon FD Mechanik nicht. Sie gehört schon zu der komplexeren Gattung und will verstanden sein, bevor man sich ihr nähert. DEshalb immer erst mit einer billigen FD Linse beginnen, bevor man sich an solche Edel-Teile wagt.
Zu Deinen Fragen:
Nummer 3 ist, wie man sehen und lesen kann, am Objektivrumpf mittels 3 schwarzer und einer silbernen Schraube befestigt und kann nicht mit "heraus gezogen werden".
Nummer 2 ist, wie man sehen und in der Erklärung lesen kann, der sich mitdrehende Teil des Hybrid Bajonetts. Beim Ansetzen des Objektivs an eine Canon Kamera werden an diesem Ring mit dem Hebel zwei Blechlaschen nach innen gedrückt und der Ring kann dann frei drehen.
Du musst ihn "aushängen", was bedeutet, der lange Hebel mit der Steuerungsbahn für den internen Blendenmitnehmer in dem Bild, korrespondiert mit einer kleinen Blechplatte im Inneren des Objektivkörpers und hat eine kleine Nase, die in der Steuerungsbahn läuft. In einem der Bilder sieht man es auch. Ist damit klar, dass diese "Nase" zunächst verhindert, dass Du die gesamte mit Nr. 2 bezeichnete Platte herausziehen kannst.
Also mach Dir klar, wo Du den Hebel etwas "kippen" musst, um Nr. 2 herausziehen zu können !
Bevor Du dann irgendwas weiteres zerlegst, schaue Dir die Mechanik und was da wie ineinander greift sehr, sehr genau an, sonst bekommst Du das nicht mehr zusammen !!!
Und das meine ich ernst. Canon nFD Anschlüsse sind schon "hohe Schule" der Mechanik und wahre Meisterwerke.
Aufgrund der Komplexität dieses nFD Anschluss hat sich Canon schließlich entschlossen, den Mount auf den heutigen EF Mount umzustellen, schlicht weil das schlussendlich nicht mehr beherrschbar war und keinerlei Erweiterungsoptionen mehr bot.
Der Mount war "ausgereizt" und hätte in den zukünftigen Entwicklungen nicht mehr eingesetzt werden können... deshalb entschloss man sich zu einem radikalen Wandel auf das neue EF Bajonett, was damals viele, viele Fotografen von Canon wegtrieb, die für abertausende in hochwertige Canon Objektive investiert hatten.
Wenn das Objektiv noch nicht "auseinander ist", so bau es erstmal wieder zusammen und fotografiere damit. Besorg Dir ein billiges nFD Objektiv das Du auch ruhigen Gewissens "verlieren" kannst und üb erstmal mit dem Mount und lerne kennen, was da wie ineinander greift, sonst wird das nix gescheites.
LG
Henry