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Thema: Sigma SD9 und verschiedene Objektive

Baum-Darstellung

  1. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
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    Hallo Bernhard!

    Ich schicke Dir nachher noch eine PN mit einem Link auf ein anderes Fotoforum, um mich im DCC Regel-konform
    (*keine* Links auf andere Fotoforen) zu verhalten. Hier in Kürze: Ganz korrekt wäre, zuerst mal das Auflagemaß des Bajonetts
    ab Sensor genau auf Norm 44,00 Millimeter einzustellen. (Unterlegscheibe(n) unter dem Kamerabajonett.) Dann die
    Spiegelneigung auf exakt 45,00 Grad zu bringen, und dann die Übereinstimmung Sucherschärfe = Sensorschärfe über die
    Abstandsvariation der Mattscheibe einzustellen. Unter der Mattscheibe liegt ein dünner Messingrahmen "Shim", durch dessen
    Dicke die Auflagehöhe der Mattscheibe werksseitig eingestellt wird bzw. - werden müsste. Müsste deshalb, weil meine Erfahrung
    ist, dass es auch mit werksneuen Kameras kaum jemals stimmt. Das war einer der Gründe für Reklamations-Orgien
    meiner neu gekauften SD15. Damals wusste ich auch noch nicht, dass man auf einer Justage der Sigma-DSLR im Mutterland
    Japan bestehen sollte. Der Sigma-Service in Rödermark ist äußerst nett, zuvorkommend und freundlich, aber - wie andere
    Fotofreunde herausfanden - technisch leider gar nicht in der Lage, einen Sigma-DSLR-Body zu justieren. Es scheint, als
    herrsche die Ansicht: Amateure brauchen gar keine genaue Scharfstellung über die Mattscheibe.

    Okay, soweit zu Theorie, und zu Erfahrungen mit dem Service. Die SD9 ist alt. Garantie gibt es längst keine mehr.
    Garantiert ist einzig, dass eine professionelle Justage den Anschaffungswert der ganzen Kamera deutlich übersteigen würde.


    In Heimarbeit gibt es nun die "schnell und schmutzig"-Variante, nur die Hauptspiegelneigung leicht zu variieren, um
    Übereinstimmung zwischen Sensorschärfe und Schärfeeindruck im Sucher zu erzwingen. Im Spiegelkasten findest Du auf der -
    vorn herein geschaut - rechten Seite zwei Inbusschrauben. Schlüsselmaß 1,5mm. Diese Schrauben sind exzentrisch.
    Die Verdrehung der vorderen, dem Bajonett dichteren Schraube verändert den Anschlag (Neigung in Ruhelage) des Hauptspiegels,
    und damit die Länge des Strahlenganges zwischen Objektiv und Mattscheibe.
    "Schnell und schmutzig" ist diese "Justage" deshalb, weil eben der Spiegel exakt in 45,00 Grad-Position gehört.
    Egal, praktisch wird es so möglich, in Heimarbeit den Fokus selbst zu justieren, und solange man sich beim Scharfstellen auf
    einen Bereich rund um die Mitte des Bildes beschränkt (was praktisch fast immer der Fall ist), stimmt es dann, und man
    kann endlich endlich präzise mit der Kamera arbeiten.


    Eines ist noch sehr wichtig: Der SD9-Sucher ist (wie sicherlich die meisten anderen DSLR-Suchermattscheiben auch)
    blind für die Randstrahlen hoch öffnender Objektive. Wegen der Fokusshift durch diese beschränkte Sucherapertur -
    der Sucher sieht das offene Objektiv bei ca. Blende 4 bis 5,6, der Sensor hingegen die volle Öffnung...,
    ginge man mit einer Justage mit einem Altglas bei Offenblende 1,8 oder gar 1,4 recht weit in die Irre.
    Ich habe ein exzellentes Macro-Objektiv benutzt (Sigma 2,8/105mm), und dieses für die Justage auf Blende 4
    abgeblendet, einerseits weil das Objektiv da am rasiermesserschärfsten ist, und andererseits die Mattscheibe
    den kompletten Strahlengang des Objektives auch wirklich "sehen" kann.




    Das hintere, dichter am Sensor gelegene Schräubchen verstellt übrigens den Anschlag des kleinen AF-Fangspiegels, gelegen in
    der Mitte hinter dem Hauptspiegel. Daran zu drehen bis es genau stimmt gibt es m.E. keine theoretischen Bedenken.
    Der AF wird ja ohnehin nur in Bildmitte detektiert, und darum ist der genaue Anstellwinkel des AF-Spiegelchens für andere
    Faktoren als die Einstellung der Länge des Strahlenganges zu den AF-Sensoren irrelevant.



    Soviel in Kürze ein Versuch, die Sache zu verbalisieren.
    Herzlicher Gruß vom Waldschrat!




    _

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Waldschrat :


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