Mir persönlich war immer am liebsten, wenn ich nur eine Kamera für alles haben müsste. Das war die meiste Zeit in 35 Jahren Fotografie auch der Fall.
Was hat das nun mit heutiger Sensorauflösung zu tun? Dazu möchte ich ein klein wenig ausholen. Die Zusammenhänge sollten für die meisten unter Euch leicht zu verstehen sein.
Es gab einen ziemlich dominierenden Standard und der war 34x36mm für das die Bildinformation speichernde Medium. Objektive für den Telebereich waren dadurch meist schwer, Ultra-Weitwinkelfotografie war nicht sonderlich verbreitet. Die Breite der Nutzer wusste mit den teils merkwürdig verzerrten Bildern und mit dramatisch stürzenden Linien nichts anzufangen. Auch ich nicht so recht und gut: eine Kamera war mir immer genug.
Da hat sich in der digitalen Zeit was geändert: stürzende Linien lassen sich nachträglich in der Bearbeitung korrigieren und es gab auf einmal noch weitere Größenstandarts für die Bilderfassungsmedien, wie APS-C, mit einem kleineren Bildkreisdurchmesser. Das bedeutete auch, dass auf einmal deutlich kompaktere Teleobjektive zur Mode wurden, als das zu Analogzeiten noch der Fall war.
Nun bin ich in der KB-Welt beheimatet und nachdem es auch kompakte Kameras für den 35mm Sensorformat gibt, bin ich vom optischen Gerät wieder dort angelangt. Die anfängliche Format-Odyssee im Digitalzeitalter hat für mich ein Ende. Nun haben sich in der digitalen Zeit aber meine Motivinteressen deutlich in den Weitwinkelbereich verschoben. Günstige UWW in Verbindung mit Bildbearbeitung und die nun leichter zu handhabende Panoramenfortografie leisteten dabei Vorschub. Nun habe ich die Telefotografie nicht aufgegeben, mich aber an (leichtere) APS-C Ausrüstung dazu gewöhnt.
Auch heute möchte ich am liebsten nur eine einzige Kamera haben. Warum der Sensor für die Weitwinkel und Panoramenfotografie dabei eine möglichst hohe Pixeldichte haben soll, möchte ich begründen. Auch die Telefotografie kann von hoher Auflösung profitieren.
Bei der heute üblichen Perspektivkorrektur im Post-Capturing werden Bildbereiche extrem gezerrt. Die Pixeldichte hierbei wird ganz erehblich ausgedünnt. Wer einmal mit einem 13 oder 15mm Objektiv an einem 10MPix KB-Sensor fotografiert hat, dem sollte die Konsequenz der unpassenden Sensor-Brennweitenpaarung auch deutlich aufgefallen sein. Die Inhomogenitäten der Pixeldichten im Bildergebnis kann man schon am Bildschirm sehen. Da braucht es keinen hochauflösenden Beamer oder großformatigen Ausdruck. Die fallen mir mitunter schon bei den 24MPix meiner heutigen Kamera auf.
So komisch das im ersten Moment klingen mag: auch die Panoramenfotografie profitiert von hochauflösenden Sensoren, da das Ausgangsmaterial in der Überlagerung zum Bildergebnis massiv zurecht gezogen wird. Nun möchte ich gerne auch kompakte APS-C Teleobjektive an der gleichen Kamera einsetzen und Ausschnittsvergrößereungen vornehmen. Auch hierbei profitiere ich vom Sensor hoher Pixeldichte.
So stelle ich für mich klar und eindeutig fest: meine möglichst universelle Kamera muss einen Sensor möglichst hoher Pixeldichte haben. Mit den kommenden 50MPixel-Sensoren wäre ich bis auf weiteres ganz gut bedient. Klar, dass ich damit auch für viele Pixel gestimmt habe und ich wäre später auch bereit dafür Geld auszugeben.
lg ro
P.S. Etwas unglücklich finde ich die Einleitung für die Umfrage: die beeinflusst das Ergebnis. Ein positiver Einstieg ins Thema, gerichtet an begeisterungsfähige Freunde neuer Technik würde auch zu einem anderen Ergebnis führenSoll eine Umfrage ein echtes Stimmungsbild ergeben, wäre sie neutral zu formulieren, evt. mit Vor- und Nachteilen zu erklären und die Diskussion nach Abschluss der Umfrage zu führen oder für die Dauer der Abstimmung auszusetzen.