Bei den Adaptern - und daran liegt es - werden diese i.d.Regel so gebaut, dass man hinter Unendlich kommt... man unterschreitet in der Fertigung also bewußt zumeist um ca. 0,1mm das eigentlich notwendige Maß.
Dies liegt am "Reklamationsverhalten" der Kunden, die oftmals an exakt nach Auflagemaß gearbeiteten Adapter "Unendlich" nicht am Anschlag der liegenden 8, also dem Symbol für "Infinity" nicht erreichten.
Um diesen Reklamationen aus dem Wege zu gehen und weil heut die wohl meisten Kameras über LiveView verfügen, ist man seitens der Hersteller eher dazu übergegangen, die Adapter "untermaßig" zu bauen, so das ein Unendlich in jedem Fall erreicht wird.
Das ist vom Kunden -wegen des Kamera-LiveView - eher akzeptiert, als ein "Nichterreichen"... und die Reklamationen verschwanden, wie auch das Nichterreichen von Unendlich.,
Nun muss man dazu natürlich noch wissen und beobachten, dass sich - je weitwinkliger eine Objektivbrennweite ist - die Linsen sich viel weniger verschieben, also viel, viel kleinere Strecken beim Fokussieren aus dem Tubus herauskommen, als z.B. 50mm Brennweiten oder gar 90/135er, die ihre optische Einheit viel weiter von der Kamera weg bewegen.
Nimm mal Dein 20er und irgendein 50er oder besser noch ein 90er und fokussiere mal von der liegenden Acht bis an die Unendlichkeitsbegrenzung
Messe einmal aus, wie weit der Tubus beim Fokussieren herauskommt... das sind bei einer 20er Brennweite dann irgendwas um 2,5mm, wenn überhaupt, vermutlich weniger.
Setzt Du nun das Untermaß des Adapters von 0,1mm in die Relation zur Gesamt-Strecke von 2mm die die optische Einheit beim Fokussieren zurücklegt, ist das Untermaß schon 1/20 des gesamten Weges... und das fällt natürlich viel deutlicher am Endanschlag auf verglichen mit einer 50er Brennweite, die das Objektiv z.B. 6,7mm herausdreht (mein Summilux 1.4/50mm)... da wirkt sich dann dieses Untermaß schon sehr, sehr viel geringer aus... nämlich nur mit 1/67stel der Gesamtstrecke!, statt wie beim 20er mit 1/20stel der Strecke!!!
Je kürzer also die Brennweite, desto kürzer auch die Strecken, welche die optische Einheit beim Durchfokussieren zurücklegt... und umso stärker machen sich da die Abweichungen der Adapter bemerkbar.
Das hast Du ja nun auch mit deinem 80er, wo das fast nicht mehr auffällt festgestellt, das je höher die Brennweite, desto geringer wirken sich diese Untermaße im Adapter aus... eben aus dem hier erklärten Grund der Relation "Strecke zu Adapter-Untermaß".
Du kannst da aber gegensteuern. Besorg Dir ein bißchen Veloursamt von DC-Fix, das ist etwa 0,4mm "dick" und extrem nachgiebig, wenn Du Dir mit einem Papierlocher ein paar Punkte aus dem Zeug ausstanzt und auf den M42 Adapter klebst, "just" auf die Seite zwischen Objektiv und M42 Adapter (oder sonst zwei Lagen Tesafilm)
Das Velour-Zeugs ist auch "selbstklebend". Dann schraubst Du wie gewohnt das Flektogon in den M42 Adapter und schraubst - bei gleichzeitiger Kontrolle des Unendlichkeitspunkts via LiveView- das Objektiv mit ein wenig Druck in den Adapter.
Dadurch werden die "Häärchen" des Velour "zusammengequetscht", also die Velour-Schicht zwischen Adapter und Objektiv-Auflagefläche immer dünner, bis Du dann den korrekten U-Punkt erreicht hast.
Nur mal so als Tipp.
Bei Nichterreichen des Unendlichkeitspunkt mit Deinem zweiten Objektiv, muss Du Dir halt einen Adapter suchen, der eine dünnere "Schichtdicke" der Auflage hat, oder alternativ einen der biligen China-Adapter anschleifen, bis Du unendlich erreichst.
LG
Henry



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