Da ich immer sehr neugierig die bebilderten Anleitungen zur Montage und Demontage von Objektiven bestaune, hoffe ich, nun auch einen kleinen Beitag dazu geleistet zu haben. Freue mich dann auch, wenn außer Henry etwas damit anzufangen weiß.
Hallo Waalf,
besten Dank für die vielen Tips soweit. Das gilt natürlich auch für alle anderen.
Deinem Vorbild folgend entschloss ich mich ein Pancolar 1.8/50 mit Exakta Bajonett zu zerlegen.
Völlig unwissend, das im Blendeneinstellring zwei Kügelchen und Feder sein könnten, schraubte ich munter drauf los.
Zum Glück ist mein Fußbodenbelag Teppich, da konnten die kleinen Dinger nicht weit kullern...
Also sicherer wäre es gewesen ein Tablett als Bastelunterlage zu nehmen. Wollte ich nur mal als Anregung an andere Bastelneulinge loswerden.
(Evtl. nimmst Du das noch als Tip mit in deine Bastelanleitung auf? Oder gibt es diese Kugeln nicht in den 42mm mounts?)
Da hier wahrscheinlich die meiste Kompetenz in Sachen Zeissobjektive zu finden ist: Lassen sich Exakta-Objektive auf 42mm umrüsten? Ich meine den Unterbau austauschen, also keine Adapter-Krimskrams.
liebe Grüße,
Nick
Naja, mein Thread ist eigentlich keine Bastelanleitung, sondern eine Doku der Arbeiten, soweit das eben in dieser Kurzform möglich ist. Diese Arbeiten setzen immer etwas Vorkenntnisse voraus, so bspw. auch das Wissen, dass sich hinter jedem Blendenring eine Feder mit Kügelchen befindet. Oft ist es auch für erfahrene User nicht einfach, einen „Einstieg“ ins Objektiv zu finden, wenn es unbekannt ist. Deshalb auch der Thread. Es gäbe da noch viel mehr, was man wissen sollte, wenn man sich an die Zerlegung eines Objektivs heran wagt. Es ist immersehr hilfreich, erst mal ein paar billige Optiken zu zerlegen, damit man ein Gefühl dafür bekommt, was da auf einen zu kommt.
Vielen Dank für den Einblick! Damals wurde in Jena noch ganz schön um die Ecke gedacht ...
An einem späteren Modell von 1982 sieht man, dass die Konstruktion vereinfacht bzw. die Fertigung rationalisiert wurde:
Das Objektiv benötigt nun weniger Federn und Teile, und die Mechanik ist vergleichsweise einfach zu demontieren bzw. wieder zusammenzubauen. Nach wie vor ist es sehr solide konstruiert, wenn auch kein Messing mehr vorkommt, dafür hat (z.B. beim Hebel am Federzug und einigen weiteren Teilen der Blendenmechanik) "Plaste und Elaste aus Zschopau" Einzug gehalten.
Mit dem obigen Exemplar ist es mir ähnlich ergangen, die Dinger haben ja auch meistens schon einiges durchgemacht. Es gehört jetzt vielleicht nicht hier her, aber es gibt schon einige konstruktive Schwachpunkte an der äußeren Fassung und am Getriebe: der Überwurfring (das feststehende Fassungsteil mit dem Feingewinde, in welches der Fokussierring als Gegenstück mündet), ist praktisch viel zu dünn und war somit prompt an einigen Stellen fast unmerklich eingedellt. Dies trug zu einem ruckartigen Fokussiergefühl bei, sauber ausbeulen war kaum möglich, die Fassung wurde, da sie an dieser Stelle lang genug war, einfach etwas zurückgeschliffen (auf dem folgenden Foto kann man es vielleicht sehen, inklusive Schleifspuren der ehemaligen Dellen). Die Einstellschnecke hatte sehr viel ungleichmäßiges Spiel und musste ungewöhnlich satt nachgefettet werden, ein häufiger Job auch für CZJ-Reparaturwerkstätten, wenn sich das Fett in den mit großzügigem Spiel gefrästen Scheckengängen etwas ausgelassen hat. Auch die nadelspitzen, metallischen Pyramiden am Fokussierring sind mir persönlich zuwider, nach kurzer Zeit tun einem die Finger weh, also wurden sie gekappt - das fühlt sich gleich unvergleichlich angenehmer an.
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Geändert von APO-Teufel (13.04.2015 um 12:08 Uhr)