Für alle, die heute keines hatten: hier das VNEX-Osterfeuer in Kiel, heiss und frisch präsentiert vom Apo Rodagon 2.8/50mm bei Offenblende an der Sony A7.
Grüße
Nils
ich hab den Beitrag gelöscht wegen miserabler Bildqualitätaber erst nach dem Umwandeln in JPEG und Verkleinern. sah eingestellt bescheuert aus.
muss noch üben
Christoph
Geändert von stangl (05.04.2015 um 14:04 Uhr) Grund: Bildqualität
und Ed hat wieder gebastelt.
Diesmal folgende Kombi:
Fujifilm X-T1, VNEX mit EOS Adapter, Adapter EOS zu Fuji (dient als Zwischenringersatz) und ein Liesegang Düsseldorf Sankar 2.5 85mm aus einem Diaprojektor.
Und die Ergebnisse sehen dann so aus:
für mich als Bokehfetischisten war das wie Weihnachten.
Ed.
Hinweis an die Admins: das hier soll in Kürze eine Objektivvorstellung werden, aber ich möchte dafür auch noch Beispiele mit kleinen Blenden und Nahbereichsfotos bringen.
Bislang konnte ich noch keine näheren Informationen zum Rodenstock Apo Rodagon 4/90mm finden. Das Objektiv wird nicht mehr hergestellt, es gab noch eine ältere "Rotring"-Version, für die neuere, die parallel zum den Rogadons-N auf den Markt kamen, gab es für das 90er aber keine Kennzeichnung "N".
In diesem Thread zeigt Henry (anhand meines Rodagons) den passenden Tubus für das 90er. An der A7 benötige ich noch einen 16mm-Zwischenring, um auf Unendlichkeitseinstellung zu kommen. Als Gegenlicht-/Streulichblende dient mir eine 40,5mm- Geli, die gerade so einigermaßen passt (Filtergewinde ist vermutlich 41mm), darauf passte wunderbar eine Geli für 46mm, zusammen ein perfektes Team für das 90er.
Das sieht dann so aus:
Nun zu den Bildern, die ich heute gemacht habe, um das Objektiv näher kennenzulernen. Grundsätzlich kann ich bestätigen, was Henry in diesem kurzen Posting zum Vergleich mit dem Digitar vermutete:
Das Apo Rodagon ist sehr gut und in einigen Disziplinen erstklassig, aber es hält den Vergleich mit dem Digitar nicht stand. Kurz gesagt: bezüglich Klarheit der Zeichnung und Schärfe ist es dem Digitar fast (aber eben doch nicht ganz) ebenbürtig, unter bestimmten Voraussetzungen, die ich anhand der Bilder zeige, ist es dem Digitar aber ganz klar und eindeutig unterlegen. Ein echtes Problem sind dann noch CAs und OOF CAs, auch unter moderaten Lichtverhältnissen.
Man darf natürlich nicht die komplett unterschiedlichen Funktionen der beiden Objektive vergessen, das Apo Rodagon wurde klar als Vergrößerungsobjektiv geplant, gerechnet und hergestellt, eben nicht als Linse, die sich ein Hobbyfotograf vor die Vollformatkamera schraubt, um damit auf heimische Fotosafari zu gehen. Das Digitar dagegen vergrößert zwar am Ende nur Köpfe und Nummernschilder (wir alle kennen die kleinen, aber teuren Bilder vom kommunalen Fotofix-Service), allerdings müssen die gerade außerhalb der Labor-Komfortzone und unter allen möglichen Witterungs-, Licht- und Sichtbedingungen die bestmögliche Schärfe zeigen, damit wir eben nicht mehr sagen können, das sei die Tante Ottilde hinter dem Steuer und ja, sie hätte nun mal einen Damenbart.
Alle Fotos an der Sony A7 bei ISO 100 und mit Offenblende, alle OOC, Crops sind 1:1 und ohne Schärfe aus Lightroom exportiert.
"Ich hab dich im Blick", Crop eines Fotos, der schwarz-weisse Kater war etwa 12 Meter von mir entfernt.
Hartes Sonnenlicht auf Weissmetall
Hohe Kontraste mit Detailzeichnung
OOF-CAs Nahbereich, Metall
OOF-CAs
CAs Fernbereich
Crop eines anderen Fotos
Bokeh Spitzlichter
Bokeh unruhige Hintergründe bei Fokus auf ca. 2m
Detailzeichnung, 10-15m
Detailzeichnung, unendlich
Mein persönliches Fazit: Detailzeichnungen sind sehr gut, auch bei hohen Kontrasten und extremen Lichtverhältnissen. Die Farben geraten etwas zu warm, kurioserweise aber nur bei diffusem Licht. Ein echtes Manko, wenn auch per EBV sehr schnell zu korrigieren, sind nicht nur OOF CAs, sondern auch "normale" chromatische Abberationen, die man so nur von älteren oder lichstarken MF-Objektiven bei Offenblende kennt. Ich werden noch weitere Fotos mit dem Apo Rodagon nachreichen, ein paar Tests im Nahbereich zeigten außerordentlich gute Qualitäten (vielleicht dem Charakter eines Vergrößerungsobjektives angemessen), als Objektiv für Landschaften scheint es mir jedenfalls nicht so geeignet und die 5 Blendenlammellen eignen sich nicht zum Abblenden in kritischen Situationen, will man ungeliebte "Stopppschilder" vermeiden.
Soweit erstmal.
Grüße
Nils
Geändert von Kielerjung (06.04.2015 um 15:16 Uhr)
Sehr ähnlich verhält sich mein Schneider Kreuznach Componon 4,0/85, besonders bei Gegenlicht und mit den Aberationen, vor allem an Zweigen, in der Entfernung. Im mittleren Bereich (Portrait sowie bis ca. 15m)
bin ich aber hochzufrieden, schöne Schärfe und gutes Farbrendering. Auch an Metallflächen-und Kanten ist es ziemlich unproblematisch, besser als mein Rolleinar 2,8/85 (was ich aber sonst als sehr gut
einschätze).
Gruß
Lutz
Geändert von dorfaue (06.04.2015 um 17:15 Uhr)
Vorstellung Rodenstock Apo Rodagon 4/90mm, Teil II: verkürzte Naheinstellgrenze
Mittels eines zweiten Zwischenrings (10mm) an der Sony A7 sowie dem Makrotubus des VNEX-Systems ist mit dem 90er Rodagon eine Naheinstellgrenze (min. bis max.) von ca. 20cm bis 50cm möglich. Mich interessierte die Qualität und auch hier das Verhalten bzgl. OOF CAs auf naher Distanz. Einge Fotos nur mit 10mm-Zwischenring an der A7.
Auch hier: alle Fotos an der Sony A7 bei ISO 100 und mit Offenblende, alle RAW OOC, Crops 1:1 und ohne Schärfe aus Lightroom exportiert.
Vormittag: Tautropfen auf Autodach
Hier zeigt sich eindeutig, dass de CAs nicht nur ein Problem "fern des Fokus" sind, sondern schon im Millimeterbereich in den Reflexionen und Spitzlichtern innerhalb des fokussierten Bereichs auftreten.
Weissmetallkette
Im Fokus des Nahbereichs zeigt sich eine sehr gute Schärfe im Metall, OOF CAs bleiben ein sichtbares Thema.
Schärfe/Detailzeichnung
Gute Schärfe, am rechten Rand des Rings machen sich aber wiederum das für dieses Objektiv typische "Glühen" bemerkbar, man muss also damit rechen, nahezu alle Fotos bezüglich CAs zu korrigieren.
Hintergrund und Detailzeichnung
Hier zeigt sich sehr schön, wie harmonisch das Rodagon die Übergänge des Objektes wiedergibt und gleichzeitig einen angenehm weichen Hintergrund zeichnen kann, der für meine anderen Vergrößerungsobjektive im 50mm-Bereich eher untypisch ist.
Makrobereich Blume
Das obligatorische Blümchenbild: Sehr gute Detailzeichnung, aber auch das Gesamtbild der optischen Qualität gefällt mir bezüglich der Mischung aus feinen Übergängen und dem für ein Vergrößerungsobjektiv schönen Bokeh.
Makrobereich Gras
Ich hatte bei diesem Motiv eigentlich Kringel und unruhige Übergänge erwartet, war aber positiv überrascht, wie gut das Rodagon die Wiese wiedergibt.
Mein Fazit zu zu diesem Teil: Gerade in Verbindung mit dem zusätzlichen Zwischenring mit oder ohne dem Makrotubus finde ich das Rodagon als Freistellerwerkzeug und Bokehobjektiv noch erheblich überzeugender als im klassischen 90mm-Bereich.
Im nächsten Teil zeige ich dann noch Fotos bei Blende 8.
Grüße
Nils
Geändert von Kielerjung (06.04.2015 um 21:09 Uhr)