Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen

Der mögliche Abbildungsmaßstabsunterschied beider Objektive zueinander ist also klar.. und liegt bei einer 1.3fach vergrößerten Abbildung..
Nein.
Nur weil Dein ermitteltes reziprokes Verhältnis eine 30%ige Masstabsveränderung ergibt, lässt sich daraus nicht auf die masstäbige Abbildung der beiden Brennweiten schliessen, denn Du hast ja entscheidende Parameter verändert - mindestens die Gegenstandsweite.

Diese definiert den Abstand zwischen Linse und Gegenstand, also Motiv.
Und wenn dieser Abstand verändert wird, verändert sich zwingend der Masstab.

Willst Du wissen, wie die Abbildungsmasstäbe zueinander aussehen, muss die Gegenstandsweite nach meinem Verständnis gleich bleiben; fokussieren musst Du dann "hinten", das heisst, der Sensor muss bewegt werden. Du veränderst also nur die Bildweite, sprich den Abstand Sensor/Linse.

Im Gegenzug , hier auch zum besseren Verständnis, verändert ja man gerade die Gegenstandsweite, wenn man bei unterschiedlichen Brennweiten den gleichen Abbildungsmasstab erreichen will.


An der Balgenkamera kannst Du wunderbar beobachten, dass sich mit dem Verschieben des Objektivs der Ausschnitt, der Masstab, stark verändert.

Im Prinzip hast Du das ja an der DSLR auch beobachtet, nur dass Du den Sensor gleich mitverschoben hast.

Wenn Du aber am Balgen über das Rückteil arbeitest, verändert sich der Ausschnitt nur gering.
Deswegen wird am Balgen, wenn man beim Einstellen nicht irre werden will, nach grober Näherung mit der gesamten Kamera, also über die Gegenstandsweite, der grobe Masstab Masstab festgelegt, vorn mit dem Objektiv präzisiert, und hinten (Sensor/Film) wird die Schärfe nachgezogen.

Tatsächlich ist es gerade bei Makro sinnvoll, sich das vorher kurz auszurechnen, wenn man einen definierten Masstab erreichen will.
Hier geht es ja nur noch um Millimeterchen...
Brauch ich i.d.R. nicht, mach ich daher auch nicht. Aber man kann...

Alles Gesagte müsste sich mit dem VNEX nachvollziehen lassen, der ist ja auch nichts anderes als ein (Metall)-Balgen.

Bei Nahaufnahmen ist man mit der Linse, und dazu noch mit einer kurzen Brennweite, dichte dran am Motiv. Kleine Veränderungen haben hier grosse Wirkung.

Bei 1:1 ist der Abstand Sensor /Linse und der Abstand Linse/Motiv identisch und entspricht, formatunabhängig und bei normalen Objektiven, immer der doppelten Brennweite. Bei 40mm BW dann also jeweils 80mm Abstand.

Bei 2:1 würde man schon 2 plus 1 Brennweite, also 3 Brennweiten Bildweite haben, aber nur noch 1 plus 1/2 Brennweiten, also 1,5 BW Gegenstandsweite. Also nur noch 60mm von der Linse zum Motiv.

Bei Deinem 40 mm Objektiv ergibt somit bereits ein 20mm kürzerer Motivabstand eine Verdopplung des Masstabs in der Vergrösserung!

Jetzt wird klar, warum das Fokussieren vornerum den Masstab zwangsläufig stärker verändern muss als, wie errechnet, 2 lusche mm Brennweitendifferenz.
Diese 2 mm kommen natürlich noch "erschwerend" hinzu.

Um das jetzt noch mal zu überprüfen, ermittle ich mal den Abbildungsmasstab beider Optiken über eine feststehende Gegenstandsweite.

Hierzu teilt man die Gegenstandsweite durch die Brennweite,
abzüglich 1.


Wir wollen ja ca. 1:1 rausbekommen, also setzen wir 80mm Abstand zum Motiv als gegeben, denn bei 1:1 entspricht die Gegenstandsweite der doppelten Brennweite.

80mm : 40mm sind 2; minus 1 sind 1. Masstab also 1:1...
80mm : 38mm sind 2,1; minus 1 sind 1,1. Masstab also 1:1,1

Du siehst, 30% kommen da nicht bei rum, wenn ich von 40mm auf 38mm Brennweite ausweiche, ich erlaube mir daher, unter der noch nicht geprüften Vorraussetzung, dass beide Optiken ihre Nennbrennweite haben, Deine obige Ausage zu entkräften :-).

VG,
Ritchie