man kann sich die Analog Ära aber auch schöner reden als sie wirklich war... mag durchaus sein das manch einer damit besser lernt, andere dafür aber gar nicht.
Ich hab z.B. mit 14 Jahre in der Schule gelernt zu fotografieren, den Film zu entwickeln und Abzüge zu erstellen. Also die technische Seite jedenfalls.. ansonsten habe ich ehrlich gesagt nur geknippst. Mit 21 hatte ich dann nochmals das Vergnügen mit recht professioneller Ausrüstung und Dunkelkammer rumzuspielen.. ich sollte den Werksfotografen während seines Urlaubes vertreten. Hat Spaß gemacht, was bemerkenswertes ist nicht dabei rausgekommen. In den 90ern hatte ich verschiedene Minolta Spiegelreflexe und ausgiebig Fotos damit gemacht.. war damals durchaus zufrieden.. heute wohl eher nicht mehr. Anfang 2000 gabs die erste Digiknipse (2 MP).. prima für spontane Streetfotografie, mehr aber auch nicht. Dann kam meine erste digitale Spiegelreflex.. die Olympus E-10 (4MP und fest verbautes Zoom) und mit einem mal das Gefühl mehr aus den Bildern rausholen zu wollen. Dadurch das ich sofort (wenn auch auf nem winzigen Display) alle Auswirkungen der Kameraeinstellungen sehen konnte, hab ich mir zum ersten mal die Mühe gemacht auch wirklich auf die Automatiken zu verzichten bzw. selber aktiv einzugreifen. Als mit der NEX dann auch noch das manuelle Fokussieren zum Kinderspiel wurde, hab ich auch noch zu 95% auf den AF verzichten können. Und seitdem fotografiere ich auch und knipse nicht bloß.. und wenn ich mir meine ollen Fotoalben aus den 90ern anschaue fällt mir auf: soviel mehr Fotos entstehen jetzt gar nicht mal und das obwohl ich deutlich öfters mit der Kamera unterwegs bin als jeh zuvor.