Vogelsand enthält zu viele grobe Körner, durch Sieben (hatte ich oben bereits erwähnt) mit einem entsprechend feinen Sieb erhält man Sand, der sich fast schon wie Staub anfühlen muss. Schlämmkreide käme vielleicht auch in Frage, so man sie sich besorgen kann. Entscheidend ist eine raue Oberfläche zu erzielen, in der sich das Licht sozusagen totläuft. Der Lack allein ist dazu zu glatt.
Zuerst muss der Sand mit der Farbe geschlämmt werden, heißt intensiv verrühren im Verhältnis ca. 1:1 bis 2:1 Lack/Sand, zum Einbrennen nach dem Pinselauftrag eignet sich ein Backofen bei 120°/30min. Die restlose Austrocknung erfolgt erst Tage oder Wochen später. Vor dem Auftragen reibe ich das Aluminium mit einem Wattebausch, getränkt in Ätznatron ab (gut abspülen!), damit lässt sich das Aluminiumoxyd für eine bessere Haftung etwas aufrauen und entfetten. Der Auftrag ist ziemlich widerstandsfähig, jedenfalls widerstandsfähig genug, dass sich nichts davon löst. Um es nochmal zu wiederholen: reflexmindernde Beschichtung im Tubus, z.B. Schultafelfarbe schwmarzmatt + feiner Sand eingebrannt oder schwarzer Filz ist die Reihenfolge, die ich Dir empfehlen kann. Mittlerweile verwende ich nur noch das erste Verfahren, da es erstens bessere Ergebnisse erzielt und zweitens damit auch sehr einfach um Kanten und Ecken herum aufgetragen werden kann, bei dem abgerollte Folien naturgemäß versagen bzw. das Ganze in in arger Schnippelei ausarten würde, wollte man alle schrägen und abgerundeten Fassungsteile damit auskleiden wollen (von "können" kann an solchermaßen komplizierten Fassungsteilen keine Rede sein).
Ein Canon FD 2.8/135mm ist übrigens im hinteren, ausschließlich zylindrischen Tubus komplett mit feinem Filz ausgelegt, leuchtet man mit einer hellen, gebündelten weißen LED-Lampe hinein, sieht man deutlich einen Glanz. Möchte man das mit der Lackmethode verbessern, sollte man sich jedoch davon überzeugen, ob der Tubus aus Aluminium oder Kunststoff besteht, um ihn beim Einbrennen nicht womöglich komplett einzuschmelzen... also Kunststoffteile mit deutlich reduzierter Temperatur einbrennen, besser gesagt: trocknen.
Dass solche Verfahren erst einmal getestet, geübt werden müssen, versteht sich (hoffentlich) von selbst.