Ergebnis 1 bis 10 von 27

Thema: Diaprojektor Objektive mit Ø 42.5mm mittels SFT an Digitalkameras benutzen

Baum-Darstellung

  1. #10
    de Vörstand Avatar von hinnerker
    Registriert seit
    11.12.2008
    Ort
    Hamweddel
    Beiträge
    15.537
    Bilder
    81
    Danke abgeben
    3.632
    Erhielt 10.417 Danke für 3.554 Beiträge

    Standard

    Es folgen nun ein paar praktische Dinge zum besseren Verständnis des Zusammenspiels:

    Der komplette Samtfokussiertubus setzt sich inzwischen aus 3 Teilen zusammen.

    1. dem 52.5mm Tubus mit 18 gängigem Innengewinde
    2. dem Reduziertubus auf 42.5mm - ebenfalls mit 18gängigem Gewinde -, der wahlweise mit dem 52.5mm Tubus zusammengeschraubt oder auch mit einem eigenen Umkehradapter als "Einzellösung" betrieben werden kann.
    3. dem Zentrierstück...

    Die beiden ersten Teile zu verstehen, fällt nicht weiter schwer...

    Es handelt sich um den fest mit der Kamera verbundenen "Grundträger" mit 18gängigem Gewinde, in dem der mit Samt beklebte 42.5mm Reduziertubus geschmeidig "dreht".

    Der Reduziertubus gleitet nun - wegen seines auf den "Grundträger" abgestimmten Außen-Durchmesser von 52.5mm in selbigem. Just so, als wäre der 42.5er Reduziertubus ein "Meostigmat" nur ohne Linsen...

    Aber was nutzt der schönste Tubus ohne Linse?

    Also bringen wir doch schnell mal ein D-Objektiv an...

    Natürlich kann man jetzt loslegen und einen Streifen Samt auf das Ende unses Diaprojektor-Objektivs mit 42.5mm Durchmesser kleben um es direkt einzudrehen...

    ABER !!!

    Diese Anordnung ist der "vorgesehene" und bessere Weg, wie ich gleich erklären werde:

    montage-inlet-vor-samt.jpg

    Es gibt einige Dinge die man vorab bei der Befestigung verstehen sollte:

    Unser Reduziertubus ist ebenfalls mit einem 18 gängigen Gewinde ausgestattet. Warum bloß so eine aufwändige Konstruktion, wenn doch ein "Stecktubus" mit einem Innendurchmesser von 42.5mm gereicht hätte?

    Die Antwort ist einfach...

    Jedes Objektiv sollte seinen korrekten Unendlichkeitspunkt am "Anschlag" haben. Dazu muss dieser bei unserer Konstruktion "justiert" werden, da die zum Teil völlig unterschiedlichen Tubenlängen und Einbaulagen der Objektive in den alten Diaprojektoren dies nun erfordern...

    Hier zunächst - bevor die Erklärungen folgen - ein Bild zum Sachverhalt... alle gezeigten Objektive erreichen in der hier im Bild gezeigten Position korrektes Unendlich an einer Systemkamera mit einem Auflagema´von ~ 18mm und "eingefahrenem" Zustand des Reduziertubus im Grundträger...
    enorme Unterschiede in den für unendlich nötigen Auszügen, wie ich finde

    upunkte.jpg

    Wie ersichtlich benötigt das Maginon einen "irre" langen Auszug aus dem 42,5mm Reduziertubus, während das Colorplan im "Normalfeld" nur gering ausgezogen werden muss. Als dritten Kandidaten habe ich das Astro-Kino Color IV einmal mit hinzugenommen. Dieses muss soweit in den Reduziertubus eingeführt werden, das es fast vollständig in ihm "versinkt"... hierzu muss der Zentrierring aus dem Knobelbecher entfernt werden...

    Dies läßt mich überleiten zum 42.5er "Zentrierstück" aus POM, das vor dem Astro - Kino zu sehen ist, aber das Objektiv für den vollen Einschraubweg behindern würde.

    Dieses "Zentrierstück" wurde für die meisten "normalen" Diaprojektor-Objektive erforderlich, da aus einsehbaren Gründen für solche zu "versenkenden" Objektive wie dem Astro-Kino Color nicht die gesamte Länge mit einem durchgängigen 18gängigen Gewinde ausgestattet werden konnte. Solche Objektive mit kurzem Auflagemaß wären sonst nicht nah genug an den Sensor "heranführbar".

    Dies zwang natürlich dazu, das 18gängige Gewinde in dem insgesamt 68mm langen Reduziertubus auf 30mm zu begrenzen und die restlichen 48mm so zu gestalten, dass versenkbare Objektive mit einem "Kopfdurchmesser" bis maximal 52,5mm auch tief genug in den Tubus hineinkommen können.

    Damit hatte ich es bei der Entwicklung mit zwei "widerstrebenden" Erfordernissen zu tun... einerseits brauchte ich ein langes Gewinde, damit das Objektiv - wenn erforderlich - maximal weit in dem Gewinde "ausfahren" kann, andererseits musste das Gewinde wegen der "Versenkbarkeit" einiger Konstruktionen beschränkt werden.

    Die Lösung lag nun in diesem Zentrierstück.

    Da am Ende, wenn das Objektiv droht aus dem Gewinde auszutreten, die Zentrierung des Objektivs bedenklich wurde, weil nur noch ein kleiner Restrumpf in dem 18gängigen Gewinde steckt und gleitet, musste also eine Vorrichtung her, die das Objektiv auch ohne das Gewinde relativ gerade auf der optischen Achse hält. Bitte beachtet auch die Bohrungen im Alu, dies sind die Schraubenlöcher, mit denen das Zentrierstück mittels M3 Gewindestiften festgesetzt wird.

    DIESE Beschreibung des POM Zentriereinsatzes IST INZWISCHEN OBSOLET, da viele USER einfach und Besser zur Distanzüberbrückung mit Zwischenringen zwischen Kamera und SFT arbeiten. Damit braucht dann das Objektiv nicht so weit ausgefahren werden um seinen U-Punkt zu erreichen und die Geradlaufeigenschaften/Zentrierung bleibt erhalten auch ohne den POM Ring.

    zentrierring.jpg

    Tritt nun der Objektivrumpf mit dem Samtstreifen aus dem feinfühligen 18gängigen Gewinde des Knobelbecher, so geht die Konstruktion in einen "Stecktubus" über... und sichert mit dem Zentrierring gleichzeitig das Objektiv gegen ein Herausfallen, da der am Objektiv angeklebte Samtstreifen am Zentrierring "sperrt" !

    drehwegsbegrenzung.jpg


    Diesen Sachverhalt kann man sich - wie im letzten Bild gezeigt - auch als Anschlags- oder Drehwegsbegrenzung nutzbar machen !!!

    Klebe ich also an geeigneter Stelle einen zweiten "Samt-Begrenzungsstreifen" ein, wird an der jeweiligen Objektivkonstruktion mittels des Zentrierringes das vollständige "Ausfahren" des Objektivs verhindert und wir haben eine Anschlagsbegrenzung, wie im obigen Bild gezeigt.

    drehweg-u_Punkt.jpg

    Hierbei kommt natürlich auch der Breite des am Objektiv aufgeklebten Samtstreifens entscheidende Bedeutung zu. Je schmaler der Samtstreifen ausfällt, umso länger wird der mögliche Auszug vor der natürlichen Begrenzung des Samt am Zentriertubus

    Während ich im ersten Bild einen zweiten Streifen als bewußte Anschlagsbegrenzung eingeklebt hatte - ist im zweiten Bild gezeigt - der "Führungs-Samt" mit seiner Breite ebenfalls entscheidend, wann der Samt begrenzend den Zentrierring erreicht.
    Wie man das gestaltet und was ein Objektiv erfordert, kann so dann schnell experimentell ermittelt und "geklebt" werden. Man sollte sich diesen Samt als Meterware bei DCfix bestellen, da dieser doch häufiger benötigt werden wird, wenn man nicht jedes Objektiv mit einem eigenen Zentrierstück ausstatten will.

    Daraus folgt:

    Will ich einen möglichst langen feinfühligen Drehweg haben, so muss der Streifen für den Führungs-Samt nur eine geringe Breite aufweisen (vielleicht so 1 cm). Soll das jeweilige Objektiv hingegen früher auszugsbegrenzt werden, so muss der Samtstreifen entsprechend breiter ausfallen (z.B. 3 cm). Hier ist experimentieren angesagt.
    Zur Zeit sind diese Zentrierringe mengenmäßig nur je 1 Stck. für einen Knobelbecher mitproduziert... werden später aber auch separat im Preisbereich so um die 10 Euro angeboten werden oder eventuell gleich in einem Set für unterschiedliche Gehäuse-Durchmesser.

    Nach diesem Prinzip des Einsteck- und Fixierbaren Zentrierrings könnten dann später auch entsprechende Anpassungen an kleinere Objektivdurchmesser vorgenommen werden.


    UND ZUM SCHLUSS NOCHMAL... Zentrierringe haben sich als unzweckmäßig erwiesen... empfohlen und von den Usern angewendet wird stattdessen ein Zwischenringsatz, wenn das Objektiv für Unendlich zu weit ausgefahren werden muss. Damit erhält man den vollen Drehweg des 18gängigen Gewinde. Die Anpassung sollte also mit einem Zwischenring oder eben der Umkehr des 42.5er Anschlusses in 55mm ausgeführt werden um das Fokussiergewinde weiter von der Kamera weg zu bekommen. So wird das Objektiv nicht versehentlich herausgeschraubt beim Fokussieren es steht der volle Auszugsbereich des Gewindes zur Verfügung.


    Soweit für heute... weitere Aspekte folgen...

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (11.01.2017 um 22:57 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  2. 6 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


Ähnliche Themen

  1. Canon ef objektive an analoger eos 1RS benutzen?
    Von falco im Forum moderne manuelle Objektive
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 21.07.2020, 19:07
  2. Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 14.02.2019, 06:03
  3. Diaprojektor Objektive an DSLR
    Von wassja im Forum Allgemeine Informationen
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 20.05.2018, 20:46
  4. Meine mittels Drehbank und Fräse umgebauten/adaptierten Objektive
    Von GoldMark im Forum Testberichte und Listen (Altglas)
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 16.09.2016, 12:13
  5. Diaprojektor Objektive mit Ø 42.5mm mittels SFT an Digitalkameras benutzen
    Von hinnerker im Forum Mattscheiben und sonstige Einstellhilfen
    Antworten: 24
    Letzter Beitrag: 16.11.2014, 18:34

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •