Zitat Zitat von cyberpunky Beitrag anzeigen
Ich halte ihn aber nicht für so aussagekräftig, weil sich die Belichtung und Sonnenstand während des Tests verändert haben.
Nicht ohne Grund werden diese Tests normalerweise in Laborumgebung gemacht.
Gebe ich dir zum Teil natürlich recht. Für 200mm wäre ein Laboraufbau aber recht aufwendig geworden und nur in der Nähe der Nahstellgrenze durchführbar wenn man nicht extra dafür eine Lagerhalle anmieten will.
Die Objektive unter 100mm habe ich auch im Labor getestet mit einer konstanten Vollspektrenlichtquelle. Unterschiede in der Belichtung gibt es aber wenn man mit Zeitautomatik arbeitet, immer, aufgrund unterschiedlicher Blendenformen und -öffnungstolernazen. Eine kompl. manuelle justage wäre schlicht zu aufwenig geworden. Insgesamt wurden bei den Test's über 50 Objektive getestet mit durchschnittlich ~10 Blendenstufen. Das würde also neben etwa 10 Aufnahmen jeh Objekiv für die korrekte justage des Focus die durchgeführt worden zusätzlich nochmal 500 manuelle Einstellungen bedeuten. Das kann man machen wenn man 5 oder 6 Objektiv gegenvergleicht aber nicht bei über 50.
Außerdem habe ich die Zeitautomatik deshalb bevorzugt um eben den zeitl.Abstand zw. erster und letzter Aufnahme möglichst niedrig zu halten. Es ist alles nicht perfekt, eher der Versuch die Messtoleranzen niedrig zu halten. Aber es soll auch nicht für die aufstellung einer DIN-Vorschrift dienen sondern eher der "groben" Bewertung und für mich ganz persönlich, um eine Entscheidung zu treffen welche der Linsen frei gelassen werden um den Objektivbestand allmählich zu reduzieren.


Zitat Zitat von cyberpunky Beitrag anzeigen
Die Ausschnitte des Canon L sind auch nicht ganz sauber fokussiert, ebenso auch einige der anderen Kandidaten was man an den
rot/grün Verschiebungen sehen kann.
Bei dem L gebe ich dir Recht - den möglichen Grund dafür habe ich aber bereits genannt. Die erste Aufnahmen bei f4.0 war auch schärfer was meine Vermutung bestätigt.
Bei den anderen Objektiven ist eine dejustage durch eine Shuttershock Vibration aber ausgeschlossen, daher kann von einer korrekten Justage ausgegangen werden! Ich habe nicht umsonst mehrere Aufnahmen mit anschließender Kontrolle in Liveview durchgeführt um auch wirklich absolut exakt den Focus zu treffen. Focus war dabei die Stirn der Skultur. Sowohl die Offenblendmessung als auch die Folgemessung am darauf folgenden bewölten Tag lieferten paralleele Ergebnisse.

Zitat Zitat von cyberpunky Beitrag anzeigen
Die Serienstreuung dieser alten DDR-Objektive ist wie Opticus bereits erwähnte durchaus recht hoch. Manchmal hat man Glück.
Gebe ich dir auch recht. Im Verhältnis hat man aber doch eher glück als pech. Vom Pentacon 15L ist mir noch keine Gurke unter die hände gekommen und ich hatte schon sehr viele davon. Tendenziell habe ich die Erfahrung gemacht das Produktionstoleranzen und Fertigungsfehler mit zunehmenden Fertigungsjahr angestiegen sind. Man muss jedoch einen klaren Unterschied setzen zwischen Fertigungsfehler und Dejustage! Sicher ist beides vorgekommen und gerade gegen Ende der DDR auch leider sehr häufig. Viele der vermeintlich "krummen" 50er, 29er Pentacon's und der 20er und 35er Flektogon's sind schlicht und ergreifend nur dejustiert. Auch da habe ich schon einige hier gehabt, denen ich dank einer Neujustierung wieder zu sehr schönen Ergebnissen verhelfen konnte. Es ist aber eine echte Syphilus Arbeit zu der es auch keine Lehrbücher gibt, die sich wegen dem Zeitaufwandes eig. nur aufgrund des Wertes bei den Flektogon´s lohnt.
Nach Anschaffung der 5D hatte ich eher Angst, das sich nun viele der einstigen Lieblinge als Spreewald-Synonym herausstellen. Daher überhaupt auch der große Test. Die Überraschung war eher das dies nicht der Fall war.
Insgesamt muss ich aber sagen das ich eine richtige Ost-Gurke, die wirklich nicht zu gebrauchen war, noch nicht gehabt habe (von den Objektiven wo offensichtlich Fremd-Hand angelegt wurde einmal ausgenommen). Ich scheine da wohl ein sehr glückbehafteter Mensch zu sein.

Zitat Zitat von Padiej Beitrag anzeigen
Das Pentacon 4/200 und das Orestegor 4/200 sind gut.
Ich bin auch unsicher weshalb das Orestegor so aufgeweicht hat im Test, es war die Version mit der lila schimmernden Vergütung. Offensichtlich ist die ebenfalls lila-schimmernde Vergütung der Pentacons nicht die selbe oder es worden mehr Linsen darin beschichtet. Es gibt auch noch eine blau schimmernde Orestegor Version. Diese habe ich noch nicht gehabt/getestet.

Zitat Zitat von dermanni Beitrag anzeigen
PS: Bist du dir sicher das eine weisse Streulichtblende das Problem nicht noch verstärkt?
Die Pappe war nur ein provisorisches Hilfsmittel um herrauszufinden ob sich überhaupt irgend etwas ändert. Der Kontrast hat sich damit deutlich angehoben und der Nebel in der Bildmitte wurde merklich reduziert. Das sollte deine Frage eig. beantworten.
Ich habe dann speziell beim Jupiter eine Messreihe mit 4 Blendenstufen mit manueller Zeitjustage gemacht, mit und ohne Pappe - das Ergebniss war eindeutig. Als Fehlersuche ist die Pappe also durchaus ein Erfolg gewesen, eine ideale Lösung ist es aber ganz sicher nicht.