Da stimmt was ganz gewaltig nicht. Vermutlich hat dort schon mal irgend ein Diletant Hand angelegt. Das schaut nicht nach einer leichten Abweichung sondern nach einem groben Fehler aus. Die Blende schaut auf dem Bild nicht nur unförmig sonder im Gesamten verschoben zu sein.
Vor einiger Zeit hatte ich einen Test von 200mm Objektiven mit einen Canon L Objektiv im Vergleich durchgeführt und hier veröffentlicht.
Diesen Test habe ich vor wenigen Wochen wiederholt und dabei die Objektivauswahl deutlich aufgestockt. Zu dem Anlass werde ich einen Auszug hier einmal rein stellen.
Messaufbau war wie folgt:
-Berlebach Studio Holzstativ auf Stativständer mit 8kg Zusatzgewicht
-EOS 5D
-Plaziert ca. 1m vor dem geöffnetem Fenster im schattigen Zimmer
-alle verwendeten Objektive mit Orginal-Gegenlichtblende
-max. Zeitabstand zw. erster & letzter Aufnahme: 30min
-Farbtemp.: 5800K
-manuelle Fokusierung, auch beim "L" ,indem ca.10 Tether Aufnahmen via Liveview 3.6 gemacht wurden
Hier das Motiv, geschossen mit dem Pentacon 200 f4 MC 6L bei f5,6:
Und hier die Auszüge folgender Objektive von links nach rechts (alle bei f5,6):
Canon L 4 70-200 -> Jupiter 21M -> Meyer Orestegor (15L) -> Pentacon MC (6L) -> Pentacon red Label (15L) -> Pentacon yellow Label (15L)
Fazit:
Entgegen meines ersten Tests, verliert das L sogar in Punkto Zentrenschärfe die Führung. Die Ursache könnte eine winzige Verschiebung des Focus sein durch die Vibration des Shutters.
Der Fokus läuft bei der Linse im manuellen Betrieb wahnsinnig sensibel und es wurde nur bei Offenblende zentriert und dann die Aufnahmereihe über alle Blendenstufen durchgezogen.
Aufnahmen über AF waren jedoch nicht so scharf wie mit manueller Fokusierung daher die Entscheidung für diese Vorgehensweise.
Ebenfalls ist eindeutig widerlegt das die Pentacon 15L einen hohen Randschärfeabfall haben, was damals noch von Einigen vermutet wurde, da der alte Test ja nur mit einer Crop durchgeführt wurde.
Als einzige kann man bei ihnen sowohl die Struktur des Holzes im Giebelabschluss als auch das Relief unmittelbar darunter sehr gut erkennen, obwohl dort ein Tiefenunterschied von mehreren cm gegeben war.
Das 6L hat den höchsten Abfall in der Randschärfe, jedoch eine gute Zentrenschärfe und den besten Kontrast im Feld.
Das Meyer hat sehr enttäuscht und war äußerst blass und und Farbschwach. Es war die erste Version des Orestegor im Zebralook.
Und wieder hat sich gezeigt das die 15L Version des Pentacon 200 sowohl in der red Label (gleichvergütet mit der green Label, das im letzten Test schon hervorragende Ergebnisse zeigte), als auch die Yellow-Label Variante mit der etwas anderen, gelblich schimmernden Vergütung sehr nahe an das L herankommt und mit diesem durchaus konkurieren kann. Zwischen den beiden Versionen ist aber kein signifikanter Unterschied festzustellen, was noch im letzten Test gemutmaßt wurde.
Ich vermute bei der anderen Vergütung der Yellow-Label Version einen Vermarktungs-Hintergrund.
Das Jupiter ist nicht schlecht aber es ist ENORM gegenlichtempfindlich was es sehr einschränkt in seiner Anwendung, das werde ich im Folgepost zeigen.