Hallo MCH, ja darüber hatte ich bereits gelesen, habe es jedoch nicht ausprobiert.
So, nun mein vorläufig Fazit, falls es interessiert:
Zuerst: diese Kamera, auch wenn sie eine wirklich sehr gute BQ liefern kann, macht ganz sicher keine DSLR oder andere Kameras mit großen Sensor überflüssig. Dennoch muss ich gestehen, dass im 1:1-Vergleich die Bilder, die ich mit meiner 5DII in Verbindung mit dem Sigma 35 1.4 geschossen habe, in Punkto Schärfe, Kontrast, Fehlerfreiheit auf ähnlichem Neveau liegen. Beides halt Sigma-Linsen, die auf Microkontrast getrimmt sind und eine hohe Schärfe und sehr fein differenzierte Kontraste liefern können. Das alleine ist aber schon eine hervorragende Leistung und man kann ihr wirklich Qualitäten zusprechen.
Dennoch muss man mit den Bildern der DP2m sehr behutsam umgehen. Sie scheint dazu einzuladen, ein Maximum an Schärfe rausholen zu wollen und neigt ruckzuck dazu, dann Bildfehler zu produzieren, die auf den ersten Blick nicht unbedingt so auffallen, jedoch beim Croppen dann sehr schnell. Sie neigt dann zu recht deutlichem Aliasing, erkennbar an Treppenstufen in feinen Strukturen und kontrastreichen Kanten. Möglicherweise ist auch einfach das Objektiv noch nicht ausgelastet und übertrifft immer noch deutlich die Auflösung des Sensors, so dass dieser in die Grenzen fährt. Dies fällt bei Naturaufnahmen nicht weiter auf, dennoch wirken auf mich sehr viele Bilder schnell überschärft und nicht mehr natürlich. Dem kann man begegnen, indem man vor der Tiff-Umwandlung in SPP (immer mein erster Arbeitsschritt) die Schärfe völlig rausnimmt und dann ganz behutsam in Lightroom nachschärft. Der Detailreichtum, den diese Kamera liefert, braucht auch nur ganz wenig Schärfung, die Bilder wirken dann sehr natürlich und dennoch immer extrem detailreich mir einer Farbdifferenzierung, die seinesgleichen sucht.
Der Weißabgleich der Kamera arbeitet nicht so gut. Die DP2m liefert zwar tendenziell kühlere Bilder als meine Canon, jedoch auch leicht farbstichig in manchen Situation. Dies kann man natürlich beheben, ist aber auffällig. Eine Tendenz, leicht ins grünliche bzw. ins bläuliche abzudriften, ist einfach vorhanden. Hört sich schlimmer an, als es ist, ist aber doch vorhanden. Mal sehen, ob sich das durch entsprechende Profile in Lightroom oder SPP beheben läßt.
Schade, dass es diese Kamera nicht mit Wechselobjektiven gibt. Zwar könnte Sigma passende Objektive mit Zentralverschluss herstellen, die wären dann aber vermutlich sehr teuer und der Kundenkreis bliebe sehr überschaubar. Und der Zentralverschluss macht es eigentlich unmöglich, andere Objektive zu adaptieren. Keine Ahnung, wie dies der Mensch gelöst hat, der einen Umbau der Kamera auf Leica-M anbietet. Sitzt in China. Aber der Zentralverschluss hat auch kleine Vorteile: sehr hohe Blitzsynchronzeit und Haltbarkeit, zudem ist er extrem leise und praktisch erschütterungsfrei. Die Kleine macht Spaß, fordert halt eine etwas andere Herangehensweise.



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