Wenn du in der Historie der Objektivherstellung herumgehst, wirst du auch in den alten Tagen, in denen scheinbar alles so ruhig, langsam und gemächlich zuging, manche hektische Eintagsfliege vorfinden.
Ich nehme mal das Beispiel der Firma Braun, Nürnberg. Schau dir mal an, wie oft die dort die Modelle in den 50er Jahren gewechselt haben, mit wie vielen Objektivanschlüssen experimentiert wurde, wie schnell dein "Set" veraltet war! Im Vergleich dazu wirkt der Modellwechselzyklus etwa bei Canon heutzutage nachgerade steinzeitlich langsam
Vor sehr vielen Monden, hatte ich auch schon mal als Jugendlicher eine schnuckelige BRAUN Meßsucher-Kamera geschenkt bekommen und ich erinnere mich ganz dumpf, dass diese kompakt, solide und sehr präzise gefertigt war. Derzeit gab es ja noch keine CNC-Maschinen und Kunststoff-Roboter! Der Modell-Name ist mir leider nicht mehr geläufig. Mit dieser Wechseloptik-Ausführung, mit einem digitalen Sensor, könnten sich diese Kameras vergleichsweise auch heutzutage noch sehr guten sehen lassen und wären dann aber auch recht teuer!
Das stimmt, Handarbeit scheint heutzutage schier unbezahlbar zu sein (was aber wiederum nicht wirklich stimmt, wenn man sich mal genauer umsieht).
Noch ein Effekt sollte von (uns) älteren Semestern beachtet werden: mit zunehmenden Alter ändert sich die Zeitwahrnehmung dramatisch. Was uns mit 20 Jahren als lange Zeit vorkommt, scheint im Alter nur so zu verfliegen, aus einem Jahr wird eine Dekade. Die Zeit scheint sich zu beschleunigen, oder wie der Lateiner weiß: TEMPUS FUGIT.
Dieser Effekt könnte auch einen Einfluss auf unsere Wahrnehmung der Modellwechselzyklen haben
Hier eine Übersicht von Sigmas Objektiven:
http://www.sigmauser.co.uk/index.php...d=51&Itemid=67
2008 kam das (jetzt im Preis fallende) 1,4/50mm auf den Markt, ein 35mm hatte Sigma bis zuvor gar nicht Programm.
LG PETER (Freund manueller Objektive)
Sony A7, Nex5n, Nex6, Panasonc FZ1000
Objektive von 14mm - 500mm (auch mit Autofokus)
www.flickr.com/photos/padiej
Ich weiß, man wettert immer gerne gegen Plastik, und ich persönlich bin auch mehr Freund von Metall (und in anderen Bereichen auch Holz und Glas und Papier...). Was man aber nicht vergessen sollte ist, dass Werkstoffe ständig weiter entwickelt werden, und dass heute Kunststoffe anders verarbeitet und auch zusammengesetzt sein können als vor fünf, zehn, 20, 30, etc. Jahren. Deshalb würde ich ein aktuelles Objektiv, das von Plastik Gebrauch macht, nicht von vorneherein als fragwürdig einschätzen. Natürlich, psychologisch gesehen ist Metall edler. Das wissen die Hersteller ohnehin.
Und was das neu Herausbringen vorhandener Objektive angeht, bin ich auch der Meinung, dass man mit dem Fortschritt der (Fertigungs-)Technik auch mal altgediente Gläser überarbeiten darf Sicher, vieles mag auch eine Ausrede sein, kräftig die Werbetrommel zu rühren, aber wenn das Zeug dadurch besser wird...
Behind every great man is a woman rolling her eyes.
Das ist ja auch hauptsächlich der Grund, dass z.B. das OTUS und die anderen schönen und teuren Prime-Linsen, alle aus hochpräzisen dauerhaft und langlebigen Metallteilen gefertigt werden. Da bin ich doch lieber altmodisch, Kunststoffe sind viel billiger und profitabler in der Herstellung, haben aber noch lange nicht ihre Dauerhaftigkeit und Langlebigkeit im Objektivbau bewiesen! Ein Glück ist es, dass man da meistens nicht hinter die Gardinen schauen kann!