Hallo,
hier will glaube ich keine die Mamiya oder Bronica oder Pentax ... schlecht reden, es geht darum, auf die Besonderheiten des Systems hinzuweisen. Und an denen liegen glaube ich mehr Probleme mit erfolgreichen Shootings als an den einzelnen Gehäuseeigenarten. Fakt ist, dass für kleines Geld eher Bruch verkauft wird, gut erhaltene MF-Technik hat auch abseits der Hasselblad ihren Preis, der viele erstmal abschreckt. Selbst wenn Du einen Motorgriff an die 645 setzt bleibt incl. Prisma eine und Objektiv eine viel schwerere Masse in der Hand als bei KB oder Crop. Und die hat neben dem Vorteil, durch die Masse kleine Handbewegungen zu dämpfen eben auch das Problem, dass man nach einiger Zeit mangels Übung im Handgelenk zittriger wird, dazu die Eigenerschütterung der Kamera beim Auslösen. Daher z.B. der Rat zum Einbein. Ich merke das als zwischenzeitlich alleiniger KB-Anwender schon bei der 1Ds + Planar 2.0/110 nach einiger Zeit. Das sind knapp 2 kg und die wollen erstmal ruhig gehalten sein. Bei MF rechne mal noch knapp 0,5 -1 kg drauf.
Zudem sind die Systeme allesamt komplexer und man muss auf mehr achten, weniger Bilder auf dem Film, öfter Film wechseln mit Fehlermöglichkeiten etc. - also insgesamt ein mehr an handwerklichen Anforderungen, es sei denn man rennt mit einem Sack Wechselmagazine durch die Gegend die man auch mal gekauft haben muss und achtet immer pinibel auf die Schieber, damit man da keinen Murks baut. Ich würde trotzdem immer wieder - monetäre Ressourcen vorausgesetzt - ein MF-System im Haus haben, es gibt einfach zu viele Motive bei denen es einfach Spaß macht auf "großer Leinwand" zu malen - aber wie gesagt, so einfach ist es nicht, MF ist nicht einfach das "größere Kleinbild" - es ist etwas völlig anderes.
Jörg