Moin,
Weil via PM noch ein paar Fragen zu der Verwendbarkeit an andere Kamerasystemen an mich herangetragen wurden, noch eine etwas "vertiefte" Erläuterung zu den Anschlussplatten/Umkehrringen und den mechanischen Überprüfungen, die man anstellen sollte, wenn man beabsichtigt das System über die 52mm Reverse Anschlussplatten an andere Kameras zu bringen:
Ich zitiere einmal meine Antwort an einen der fragenden User:
Das Fokussiermodul kann man - weil der Kameraanschluss durch einen 52mm Umkehrring zum jeweiligen Kamera-Modell realisiert ist - an so gut wie jede Kamera bringen, für die es auf dem Markt entsprechende 52 mm Umkehrringe gibt. Umkehrringe sind Anschlussplatten, mit denen normalerweise Objektive mit 52mm Filtergewinde in Retrostellung an der jeweiligen Kamera der unterschiedlichen Hersteller betrieben werden können. Sie sind meines Wissens für fast alle Kameras am Markt erhältlich.
Nur das hier im Falle des Fokussiersystems VµFT eben kein Objektiv in Retrostellung benutzt wird, sondern dieser Umkehrring als wechselbarer Anschluss für das Fokussystem genutzt wird.
Die Marktgängkeit solcher 52mm Umkehranschlussplatten erspart bei der Herstellung des Fokussystems die extrem teuere Produktion des für die jeweilige an das System zu fräsende Kameranaschluss-Stücks und müsste für jeden Kamerahersteller individuell auf den CNC Maschinen hergestellt und in Kleinserien abgenommen werden.
Gleichzeitig ermöglicht dieser Übergang zur Kamera durch den Austausch des handelsüblichen Umkehrring gegen einen des neuen Zielsystems es eben, das eigentliche "Kernmodul" also die Fokuseinheit an jeder Kamera zu betreiben, dessen dafür notwendiger 52mm Umkehrring ein "Durchgangslochdurchmesser" von mindestens 36 mm hat...
Zur Erklärung weshalb diese Einschränkung gilt deshalb:
Der Fokuswendel - Tubus (also das, womit das V-Objektiv fokussiert wird, hat eine Baulänge von 18,5mm um von Nah bis Unendlich zu kommen.
Hiervon sind 3mm für den Objektivanschluss abzuziehen, der am oberen Ende sitzt... macht also für die Fokussierung eine nutzbare Länge von 15,5mm
Das vor der Kamera sitzende Gegenstück in dem sich der Tubus dreht - das Inlet - mit den eingeschraubten Gleitlagern hat eine Tiefe von 10,5mm...
Also muss - vom Kamerabajonett aus gesehen - der Fokustubus noch 5mm tief "in die Kamera eindringen", einfach weil die Tubuslänge eben diese 5mm länger ist, als das INLET. Ganz so schlimm ist es mit der Eindringtiefe aber nicht, denn man muss hier noch die Plattendicke des Umkehrringes von ca. 2mm abziehen, so dass er nur etwa 3mm eintaucht.
Damit ergibt sich aber die Erfordernis, dass die verwendete 52mm Umkehrplatte das mindestennotwendige 36mm dicke Loch besitzt.
Das ist z.B. bei der Nikon 1 nicht gegeben... deren 52mm Umkehrringe haben nur ein "Loch" von 34mm, müsste aber den Wert von mindestens 36mm haben.
Damit scheidet diese Kamera bisher als einzige der von mir daraufhin getesteten für die Eignung aus.
Die Anhand dieser kurzen Rechnung ersichtliche Überhang/die Eindringtiefe von rund 3mm ist auch der maximale Wert, da dann der nächste begrenzende Faktor einsetzt, nämlich der Sitz der Kontakte im Kamera-Body für die elektronische Kommunikation zwischen Kamera und den herstellereigenen Systemobjektiven.
Diese Kontakt dürfen natürlich nicht vom diesem 3mm eindringenden Fokussiertubus berührt werden, um elektrische Kurzschlüsse zu vermeiden, bei welcher sonst die Gefahr von Fehlfunktionen der Kamera bestünde.
Für eine korrekte Auslegung der maximalen Eindringtiefe ist der Sitz dieser Kontakt auf dem Radius zu betrachten und insbesondere das Höhenmaß, mit dem die Kontakte "überstehen" und beim Anschluss des Systems den Fokuswendel berühren könnten.
Bislang aber besteht bei den bisher getesteten Kameras keine Einschränkung bezüglich irgendwelcher Kontaktberührungen.
An einer Canon EOS DSLR tritt beim Modell 5D auch kein Spiegelschlag auf, da ein typischer EOS Adapter mit seinem Rückteil insgesamt 5.6mm in den Spiegelkasten eindringt, der Fokussiertubus aber nur eben diese 3mm in das Rückteil des 52mm Umkehrrings eintaucht.