Man kann letztlich bei Anschaffungen und den dahinterstehenden Intentionen drei Interessengruppen unterscheiden und wiederfinden:

In der Betriebswirtschaftslehre gibt es das sogenannte ökonomische Prinzip, welches sich in drei Teilbereiche gliedert, denen man die Abwägungen bei Kauf, Geldbeutel und Anspruch zuordnen kann.

Das ökonomische Prinzip.. und es ist die Grundlage des Handelns des Menschen bei Kaufentscheidungen, hat 3 Teilprinzipien herausgebildet..
analog spricht man vom

1. Minimalprizip

Hierbei geht es darum, ein bestimmtes definiertes Ziel mit einem möglichst geringen monetären Aufwand zu erreichen.
Der Aufwand soll hierbei gering gehalten werden...

2. Maximalprinzip

Hierbei geht es darum, mit einem festen Aufwand ein möglichst hohes Ziel zu erreichen... also mit einer bestimmten Menge Geldes das Bestmögliche an Ausrüstung zu bekommen.
Der Nutzen/die höchstmögliche Qualität steht hierbei im Vordergrund. Ein festes - meist höheres und auch noch steigerungsfähiges Budget ist von vornherein für den Kauf eingeplant um die höchsterreichbare Qualität zu bekommen.


3. Extremumprinzip

Dies ist die uneigentliche Form, die versucht beides zu optimieren, was aber IMHO logisch nicht funktionieren kann.

Hierbei geht es darum, das Verhältnis von geringem eingesetztem Kapital (Aufwand) mit höchstmöglichem Nutzen zu erreichen.
Dies ist die oft vorzufindende "Denke" der Optimierung in beide Richtungen.
Also mit einem möglichst geringen Aufwand ein Maximum zu erreichen.

Hierbei sind aber weder der Aufwand definiert, noch ist das Ziel zu optimieren, da letztlich der Preis am Markt zumeist festen Gesetzen von Angebot und Nachfrage folgt.

Will man bestmöglilche Qualität zu einem möglichst geringen Preis ohne eine klare Vorgabe, so scheitert dies allzuoft..

Dies erklärt letztlich auch, warum solche Aussagen wie die von Carsten zustande kommen:

Zitat Zitat von LucisPictor
Wer das letzte Quäntchen Bildqualität erreichen will, darf an keiner Stelle sparen, sondern sollte das Beste nehmen, was er kriegen kann.
Für mich gilt aber (wie oben schon beschrieben) den optimalen Kompromiss aus

1. Haptik
2. Preis und
3. Bildqualität

zu finden. Und da - alles zusammen genommen - schneidet das €1000,- Zeiss "schlechter" ab als z.B. ein €100,- Zuiko.
Es sind schlicht Sichtweisen der Gruppe 1 oder des Minimalprinzips

Klar das ein Zeiss "schlechter" abschneidet, denn die Handlungsgrundlage ist eindeutig, ein bestimmtes Ziel mit einem möglichst geringen Aufwand zu erreichen.
Ebenso gehören die LensTurbo Vertreter in diese Entscheidungsgruppe, denn dabei geht es ebenfalls darum, ein bestimmtes Ziel (KB Anmutung statt einer echten KB Kamera) mit einem möglichst geringen Aufwand zu erreichen... (da darf es dann schonmal der billige Nachbau des Metabones Speedbooster sein, wenn es nur günstig genug ist und bleibt)...

Derjenige hingegen, der sich ein teueres Zeiss kauft oder ein altes und teueres Biotar/Canon L oder sonstwas Höchstwertiges, der rechnet mit dem entsprechend hohen Preis, richtet sich darauf ein und ist bereit, den Preis auszugeben, weil die Qualität absoluten Vorrang hat. Selbstverständlich interessiert dann am Ende bei der Entscheidung wo ich kaufe immer noch eine kleine Preisoptimierung und es treten damit Aspekte der Gruppe 3 hinzu, aber prinzipiell ist der User in der Gruppe 2 zu finden, also dem Maximalprinzip zuzuordnen. Er will die Qualitative Höchstleistung.

Vor diesen Hintergründen muss man letztlich auch immer die jeweiligen Aspekte und Aussagen der jeweiligen Protagonisten sehen.

Letztlich ist die Gruppe 3 dann das, was viele auch zum Altglas bringt.. nämlich eine höhere Leistung als die "Billig-Kit Objektive" zu geringen Preisen zu finden, dazu aber dann auf die AF Tauglichkeit zu verzichten. Für Viele ist das auch der primäre Grund sich Altglas zuzulegen... es ist gut und günstig.

LG
Henry