Vorsicht, nicht jede Canon DSLR hat einen APS-C Sensor. Es gibt auch die 1D mit Crop 1,3 und die "Vollformat" (KB-Format) Canons (5D, 6D, 1Dx).
Das sind aus meiner Sicht drei verschiedene Themen:
28/29mm ist eher eine Frage der Toleranzen und der "Ehrlichkeit". 28mm ist halt das gängige Maß für Weitwinkel, bedeutet in der Realität je nach Hersteller aber 27-29mm.
Zwischen 28mm und 35mm ist m.E. ein erheblicher fotografischer Unterschied. das würde ich nicht in einen Topf werfen. Gerade im Weitwinkelbereich sieht man relativ geringe Unterschiede in der Brennweite schon sehr deutlich in der Bildwirkung. Ich würde nie auf mein geliebtes 24er verzichten wollen nur weil ich auch ein 28er habe.
Bei 50/55 ist es wohl eine Frage der Möglichkeiten (optische Rechnungen, Glassorten) gewesen. Sehr lichtstarke Normalobjektive waren anfangs nicht oder nur mit Aufwand und optischen Kompromissen bei 50mm Brennweite zu realisieren sondern nur bei 55-58mm. Später hat man es dann geschafft, auch bei 50mm f/1.2 zu realisieren und hat entsprechend die Brennweite dem "Standard" für Normalobjektive angepasst.
Meiner Meinung nach gibt es da nur ganz grobe Anhaltspunkte. Viele Objektive lassen sich sehr flexibel verwenden und manchmal kommen gerade durch "Zweckentfremdung" die interessantesten Ergebnisse heraus.
Die "klassische" Einteilung könnte man vielleicht so darstellen (alles auf KB-Format bezogen):
- ca. 8mm Zirkularfisheye: Reine Effektlinse
- ca. 16mm Fisheye: Extreme Perspektive und Verzeichnung. Nur für spezielle Fotos.
- ca. 17mm - 21mm: Superweitwinkel. Spektakuläre Perspektiven, Nahaufnahmen mit großer Tiefenwirkung, Innenräume, Architektur.
- ca. 24mm - 29mm: Weitwinkel. Architektur, Landschaft.
- ca. 35mm - 40 mm: Klassische Reportagebrennweite, Streetlife, Normalobjektiv für das Darstellen von Szenen und Umgebungen.
- ca. 50mm - 58mm: Standardbrennweite, entspricht in etwa dem empfundenen Blickwinkel des menschlichen Auges. Normalobjektiv für Personen, Details, etc. ohne dabei die Umgebung auszublenden.
- ca. 70mm - 105mm: Portraitbrennweite. Bei hoher Lichtstärke sehr gutes Freistellpotential, noch relativ natürliche, dreidimensionale Wirkung.
- ca. 135mm - 200mm: Kurze bis mittlere Telebrennweiten. Mit zunehmender Brennweite wird die Perspektive verkürzt und verflacht. Zum Herausnehmen und Heranholen von Details aus dem Zusammenhang.
- 300mm: Klassische Telebrennweite, je nach Lichtstärke in der Regel noch ohne Stativ handhabbar. Sport, Naturfotografie.
- ab 400mm aufwärts: Supertele. Häufig nur noch mit Stativ nutzbar, Naturfotografie.
Dazu kommen noch Makroobjektive: typische Brennweiten sind 50-60mm für eine besonders dreidimensionale Wirkung und höhere Schärfentiefe, 90-105mm als klassisches Makro und 180-200mm vor allem für Insekten mit höherer Fluchtdistanz.
Aber wie gesagt, das sind nur ungefähre Orientierungen. Man kann auch mit 35mm klasse Portraits machen, mit 24mm Makros und mit 180mm Landschaft fotografieren.
P.S.: Das hat sich jetzt teilweise mit Keinath überschnitten. Na ja, doppelt gemoppelt hält besser...![]()



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