Auch ich tendiere zum etwas kleineren als dem errechneten Kernloch-Durchmesser und sehr langsamer Drehweise unter Zuhilfenahme von einem "Hauch" Schneidöl.
Man sollte hierbei nicht unerwähnt lassen, dass es für jeden Gewindeschnitt auch komplette Vor- Mittel und Fertigbohrer gibt (kosten aber als Satz mehr und sind nicht unbedingt erforderlich, wenn man vorsichtig und genau arbeitet)..
Diese erlauben es, sich stückchenweise dem abschließenden Gewinde anzunähern.. so dass es nicht zu dem befürchteten Abbrechen wegen eines zu kleinen Kernlochs bei zuviel Kraftaufwand kommt.
Dabei "ritzt" der erste, dünnere Gewindebohrer das Gewinde in die Flanke, in das dann im zweiten Gang die Mittelschneide greift und ihrerseits "tiefer" in die Flanken schneidet. Mit dem "Fertigschneider", also dem dritten Gewindebohrer im Set wird dann das fertige Gewinde hergestellt.
Diese Sets pro Gewindedurchmesser bieten sich an, wenn man vorab schon weiß, welche Schrauben immer wieder verarbeitet werden..
Bei mir sind das hauptsächlich M1.6, M1.8 , M2 und M3... letzteres beim VNEX.. aber M2 auch oft als Ersatztyp für die häufig nicht auftreibbaren 1.7mm Gewindeschrauben bei Canon FD Objektiven.
Ansonsten ist es immer eine gute Sache, von jedem Exemplar zwei Stück im Hause zu haben, denn wie schon treffend bemerkt wurde, brechen sowohl Bohrer als auch Gewindeschneiden gern mal ab, wenn man nach einiger Übung zu unkonzentriert zu werke geht.
Das Rundwindeisen aber ist mir inzwischen unersetzlich geworden und eines meiner wichtigsten Werkzeuge, auf das ich nie mehr verzichten will.