Und nun hat es ein komplett neues "Zuhause" = Housing bekommen.
Ich habe mir mal den Spaß gemacht herauszufinden, wo diese verdammten Vignettierungen in den Ecken herkommen und bin fündig geworden.
Dabei kam ich dann aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Dachte ich anfangs, der ausgeleuchtete Bildkreis sei einfach zu klein oder durch die Rücklinsen - Position zu nah am Sensor käme das Zustande..
Um der Rücklinse noch mehr "Raum" an ihrer Fassung zu geben..hab ich diese ja schon "geweitet" mit mäßigem Erfolg.
Stattdessen stellte sich der Tubus an der Frontlinse als zu eng und damit als Ursache für die Vignettierungen heraus..
Das Meostigmat 1.3/35mm ist eigentlich nur ein relativ kleines Objektivsystem, dass ziemlich am Ende des langen und 52,5mm im Durchmesser betragenden Tubus eingeschraubt ist. Es sitzt - ähnlich einem Makro-Objektiv sehr tief im Tubus und hat eine ziemliche tiefe "Lichtfalle".. und das war der begrenzende/vignettierende Problembereich..
Nachdem ich die Linsengruppe komplett aus dem Tubus herausgeschraubt habe, hatte das "Rumpfsystem" nur eine Länge von 22mm und in ihm waren alle notwendigen Linsen angeordnet !!
Also hab ich das "Rumpfsystem" ohne den Tubus mal in den Adapter eingeschraubt..und die Vignettierungen/schwarzen Ecken bei Fokussierung auf unendlich, also wenn die Baugruppe dem Sensor am nächsten kommt, waren auf ein absolut erträgliches Maß reduziert. !!
Beim Rest weiss ich mal wieder nicht ob es das NEX 7 Problem mit den Rändern ist..
Die Randschärfe des Objektiv ist gegen Unendlich zwar nicht erwähnenswert - genauer gesagt "ziemlich mau".. - aber im "normalen" Nutzbereich schon in Ordnung.
Hier mal ein Schuss durchs Fenster gegen Unendlich..
Recht passabel, eben bis auf die Randschärfe.. aber da hab ich auch schon "hochrangige Kandidaten" gesehen, die in der Disziplin bei f1.4 erheblich geschwächelt haben.
Dafür macht es in relativ dunklen Umgebungen eine gute Figur.
Das Objektiv hat aufgrund dieser Erkenntnisse ein neues Gehäuse bekommen, welches ich aus Teilen des VNEX "kombiniert" habe und sieht nun so aus:
Es hat nun eine Länge wie das Sigma 2.8/30mm AF Objektiv - also rund 40mm inkl. Adapter - ist aber deutlich schmaler.
Das neue "Gehäuse" wurde aus zwei Muttern des VNEX Systems und einem Innenverbinder gebaut und schließt vorn mit einer Spezialfassung ab.
Neben dem Verschwinden der Vignettierungen ist das Objektiv nun auch noch um über 3cm kürzer geworden.
Fazit:
Das Meostigmat 1.3/35mm ist ein brauchbares Objektiv hoher Lichstärke, das auf jeden Fall nach dem hier beschriebenen Umbau an die NEX Kameras passt.
Es hat erhebliche Schwächen an den Bildrändern in Sachen Schärfe. Auch die gewaltigen tonnenförmige Verzeichnung, die links und rechts im ersten Drittel bereits deutlich einsetzt, wenn gerade Linien Vertikal durch das Bild laufen (Türen, Fenster etc..) müssen sehr genau beobachtet sein und die Standortwahl beim Fotografieren erschwert sich damit gewaltig.
Teilt man das sichtbare Bild in 3 Bereiche auf, so ist der mittlere Teil hervorragend.. das linke und rechte Drittel hingegen schwächeln deutlich.
Dies verbessert sich geringfügig, wenn auf aussermittige Sujets im linken und rechten Drittel scharfgestellt wird. Dort aber werden sie dann nicht "richtig" scharf, sondern man hat eigentlich nur die Option auf den "schärfsten Eindruck" hin einzustellen.
Das Objektiv entschädigt aber für diese Fehler mit einem ansehnlich weichen Bokeh bei guter Zentralschärfe...
12mm Nahring dazwischen.. die Blüte unseres "Winter-Kaktus"..
LG
Henry