Henry, ich habe ja vorausgesetzt dass Dir die Funktion der Iris-Blende bekannt ist
Und somit auch die Möglichkeit mit einem lichtstarken Objektiv die Blende bei Bedarf mehr aufzureißen als mit einem lichtschwächeren.

Damit sind wir ja doch der selben Meinung. Mit einem 1.4er hat man mehr Möglichkeiten als mit einem 2.8er - aber halt auch mehr Größe, mehr Kosten, mehr Gewicht. Ob man sich so ne Optik anschafft, um diese Möglichkeiten zu nutzen ist natürlich von den persönlichen Vorlieben und auch den Finanzen jedes einzelnen abhängig.

Klar muß man kein 35mm/1.4 besitzen - aber es ist erstaunlich wie sehr der Nutzen eines solchen Objektives angezweifelt wird. Die ~50/1.2 sind seltsamerweise weniger umstritten als hier die 35er eben in der Diskussion.
Ich - und Willi wohl ebensowenig - sehen die Freistellung als alleinigen Zweck der 1,4er Optiken. Und wie ich ja schon geschrieben habe, setze ich die Optik sehr gerne bei wenig Licht ein. Manche mögen das mit höheren ISO Einstellungen der Kamera ausgleichen - aber auch dort bringt mehr Lichtstärke immer nochmal mehr.

Die Überlegenheit der 1.4er ist sowohl die Freistellung als auch die kürzeren erreichbaren Verschlußzeiten. Blende 1.4 ist kein "Freistell Gespinnst". Das gilt sowohl bei 35mm als auch bei 24, 50, 55, 58 oder 85mm Brennweite.

Extra für Dich habe ich die Vergrößerungsoptiken als "Mißbrauch" von Optiken mit aufgenommen, um Dir aufzuzeigen das die Orientierung an alt hergebrachten nicht die einzige Möglichkeit ist. Früher waren Vergrößerungsoptiken meist am Vergrößerer, aber seit einigen Jahrzehnten (z.B. Zörk)zunehmend auch an der Kamera. Früher hat man vielleicht mit Bokeh nicht gestaltet - heute schon.
Beides sind "Ausgeburt(en) des heutigen Umganges mit der Technik und seinen Möglichkeiten"!


Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
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Auch das die Lichtstärke in die Schärfentiefeberechnung mit einfließt ist nun nix grundsätzlich Neues für mich.
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und das
Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
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Nun herzuleiten, ich würde eine Regel aufstellen, verkennt, das der klassische Einsatzweck solcher Objektive in den beschriebenen Aspekten zu suchen ist, und nicht in der Frage, ob ich motivabhängig nun ein Fahrrad von einem Hintergrund freistellen kann oder mit ohnhin knapper Schärfentiefe einen einzelnen Buchstaben aus einem Wort herauslösen kann. Dies ist eine entfernungs- und brennweitenabhängige Sache und keine Frage der Lichtstärke..
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widerspricht sich irgendwie für mich.

Die wiederholte negative Bezeichnung der Freistellung "Hype", "Gespinnst", "Ausgeburt" etc. stört mich auch - kannst Du natürlich machen, ruft nur halt Gegenargumente hervor.