Ach ja, was hat man sich doch bislang immer mit dem schweren Equipment abgeschleppt! Das schwere Manfrotto oder Berlebach auf der Schulter und die Fototasche voller gewichtigem Krempel. Irgendwann, kam mir die Erkenntnis, dass ich mir das so nicht mehr antun möchte. Dem schweren Krempel halte ich natürlich die Treue, ei-die-weil ich mir diesen mühsam angespart hatte. For sure, wir bleiben zusammen, bis der TÜV uns scheidet!

Dann habe ich mir so das eine oder andere Fotogerät angeschaut und darüber ausführlich gelesen. Den landläufigen Tests im Fotoblätterwald traue ich nicht mehr über den Weg, denn wenn man die gleiche Kamera oder Objektiv an 10 verschiedene Tester, oder sogenannte Testinstitute vergibt, kommen immer 10 unterschiedliche Ergebnisse heraus. Seit ist das vor Jahren spitz bekommen habe, seit dieser Zeit verlasse ich mich grundsätzlich lieber auf mich und meine langjährigen Erfahrungen.

Die neue SONY RX1 begrüsste mich mit sehr großer Freude, aber ich kann grundsätzlich nix mit einem motorischen und unpräzisen Objektiv-Antrieb bzw. mit seinem teleskopischer Objektiv-Fassung, noch dem vorderen elektrischen Objektiv-Schutz etwas anfangen. Eine wirklich gelungene schöne Kamera, aber den VK würde ich eher bei 450 - 500 € sehen. Auch die neue Nikon hat dieses System, wie die meisten ähnlichen Mitbewerber.

Die FUJI X10 kommt meiner altbewährten Fotografierweise sehr nahe. Sie ist recht solide aus Metall gebaut u.a. mit einem optischen Sucher der je nach Brennweite mitwandert und hat ein präzise gefertigtes Metall-Objektiv, bestehend aus 11 Linsen. Drei davon sind asphärische, und zwei sind aus ED-Linsen. Der 12 MP Sensor, zugleich Image-Stabilizer, ist sogar etwas größer wie bei den herkömmlichen Kompaktkameras. Die Vielfalt der Automatiken ist schon beeindruckend, mit Panorama und Video-Funktionen etc. pp. Ein spezieller RAW-Knopf schaltet je nach Gusto diese Einstellung ein und aus. Die Verschlußgeräusche kann man von stumm bis Schlitzverschluß-Geräusch auswählen. Der Brennweiten-Bereich geht, wenn man das Objektiv mit einer Drehung von OFF auf 28mm stellt, bis 112mm, also der Bereich, der so landläufig gebraucht wird. Ob nun JPEG oder RAW besser bei der Kamera ist, überlasse ich den Experten. Das was ich jetzt bei einer Taufe mit der I-Automatik, ohne Blitz bei schummrigen Licht fotografiert habe, kann sich durchweg sehen lassen. Meistens habe ich mit 28mm und bei voller Blende 2,0 (!) bei ISO 400 draufgehalten. Teilweise waren die Verschlußzeiten schon deutlich im Keller, so dass Bewegungen natürlich unscharf waren. Aber sonst, ist alles rattenscharf! Dazu hatte ich mir ja noch den schnuckeligen und hemdtaschenfreundlichen FUJI EF-20 TTL-Blitz zugelegt, der nicht gebraucht wurde. Der kleiner TTL-Blitzer ist genial, man kann bei Nichtgebrauch den Blitzschuh einklappen und an einer FUJI-Kamera auch nach oben für indirektes Blitzlicht in verschiedenen Stellungen hochklappen. Für 24mm WW kann man zusätzlich vor den Reflektor eine Streuscheibe vorklappen, der aber dann die Leistung von LZ 20 auf LZ 14 verringert. Auch das kompensiert automatisch die I-Automatik.

Ach noch was, die schicke Half-Case-Lederbekleidung von GARIZ ist nicht so ganz billig, kostet doch eine FUJI X10-Ledertasche um einiges weniger. Über die Bucht bestellt, dauerte der Transport nur 4 Tage, aber das Teil lag dann 20 Tage beim deutschen Zoll und hat dann auch noch 15,41 € Zollgebühren zusätzlich gekostet. Shit happens, aber ich musste das schicke Teil halt unbedingt haben. Mit dem Half-Case habe ich nun, falls benötigt das Stativgewinde mittig.

Früher habe ich immer gesagt: Für mei Hobby reut mi nix, schleppen mers, von nix kommt nix!

Das muss ich heute nicht mehr haben und die X10 wird mich zukünftig auf meinen Wegen begleiten! Aber wenn es sein muss, dann hole ich natürlich schon noch das gewohnte schwere MF und KB-Euipment aus dem Fotoschrank. Das muss auch mal sein!