Das 400er Enna hatte einen Filtereinsatz, Filter für die riesige Frontlinse wären zu teuer gewesen.
Das 400er Enna hatte einen Filtereinsatz, Filter für die riesige Frontlinse wären zu teuer gewesen.
Die Richtung stimmt schonmal, aber es gab noch mehr Objektive, die dieses Feature hatten. Leider fehlt der als "Dauerfilter" eigentlich vorgesehene UV-Filter.
4.jpg
Jörg
Geändert von hinnerker (25.09.2012 um 21:08 Uhr)
Bei der guten Vorarbeit von Willi, tippe ich mal auf das Tele-Ennalyt 1:4,5/400 mm.
Gruss Fraenzel
Hallo Fraenzel,
leider nicht. Ein weiteres Detail:
5.jpg
Jörg
Geändert von hinnerker (25.09.2012 um 21:09 Uhr)
Mein altes Enna Tele-Zoom 4/85-250 sieht so aus.... (Blendenring).
Gratulation! Exakt das ist die Lösung!
Jörg
Mein Gott, was für ein Riesending von Zoom ist das denn?
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Sich über ENNA als solches auszulassen, hiesse hier sicher Eulen nach Athen tragen, hier soll erst einmal die Auflösung des Rätsels erfolgen.
Bei dem vorgestellten Objektiv handelt es sich um eines der ersten sog. "Pankratischen Objektive", einfacher als Zoom bezeichnet, für das Kleinbildformat überhaupt.
Hier die ersten Daten:
12 Linsen in 8 Gruppen,
kürzeste Einstellentfernung 0,6m
Filtergewinde vorn 74mm
Steckfilter und ~20 Wechselanschlüsse für div. Kameras (Foto, Film 8/16/35mm),
ca. 1,5 kg
Exakta-Anschluss montiert.
Das erste Bild zeigt den Hebel des Blenden-Presets:
weiter ging es mit der Abdeckung des Filterschachts:
Im Zusammenhang gut erkennbar, der dritte Tip, der vollkommen unbeschriftete Fokus-Ring. Der schiebt den vor dem Ring liegenden Tubusteil nach hinten aus dem Haupttubus, was die Benutzung des Objektivs aus der Hand praktisch unmöglich macht, man braucht mindestens ein Einbein-Stativ, damit man das schwere Gerät mit der einen Hand bedienen kann und mit der anderen Hand Kamera und Objektiv ausrichtet. Allerdings soll das Leistungsvermögen des Klotzes durchaus respektabel sein. Man wird sehen.
Der Hebel am hinteren Ende entriegelt die Rotation des Anschlusses, da der Statuvanschluss fest ist:
Das Ganze von hinten:
und von schräg vorn, womit der "Rundgang" komplett wäre:
In der schon gezeigten Seitenansicht erkennt man von vorn nach hinten:
Gegenlichtblende
Riffelring für die Brennweite
Blendenring
Preset der Blende
Stativaufnahme
Riffelring für den Fokus (unbeschriftet (!))
Filterschacht
Wechselanschluß der Kamera, rotierbar
Leider sitzt bei dem Objektiv der Zoom-Ring fest - daher derzeit noch keine Bilder mit der Linse. Auch fehlen Filtereinschübe für Folienfilter für den Filterschacht bzw. Glasfilter (UV), der nach einigen Hinweisen im Netz vorhanden sein sollte. Kann aber auch sein dass das Unfug ist und die Filter nicht mit eingerechnet sind. Das Objektiv scheint (fast) unbenutzt zu sein. Fokusgang, Blende und Kamerarotation laufen, teils schwer, aber sie laufen, nur die Brennweite sitzt bombenfest, so dass ich das Objektiv irgendwann über den Winter nach Görlitz senden werde, zwecks Instandsetzung und innerer Reinigung und Schmierdienst. Wie man an der eingeschraubten Adapterschraube erkennt hat auch hier der Stativanschluß 3/8''-Gewinde, die Schraube wird zwecks kürzerer Adaption noch durch eine Innengewindehülse ersetzt.
Vergleichbare "Glasklötze" aus dieser Zeit sind die beiden "Variogone", 2,8 45-100mm und 4 80-240mm (Link: http://www.schneiderkreuznach.com/knowhow/stehbild.htm) die aber wegen der explodierenden Preise derzeit nicht für mich greifbar sind. Andere Entwicklungen aus dieser Zeit für den Fotosektor sind mir "made in germany" nicht geläufig.
Gute Nacht Euch allen,
Jörg
Geändert von optikus64 (26.09.2012 um 09:38 Uhr)
Ja, das Teil bringt was auf die Waage und strapaziert etwas die Armmuskulatur, wenn freihändig verwendet... Ich habe mein erstes Exemplar 1968 für eine Pentax Spotmatic gebraucht erworben, aber wegen Unhandlichkeit nur wenig benutzt. Vor zwei Jahren ersteigerte ich dann aus nostalgischen Gründen und weil es günstig war das aktuelle Exemplar, das äußerlich so gut erhalten ist wie das von optikus64. Auch an den inneren Organen fehlt es nicht - es ist also rundum einsetzbar. Vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass es über 10 Blendenlamellen verfügt.
Ich habe es nach Erhalt mal verwendet, um zu sehen, wie es sich an heutigen Kameras - in dem Falle der EOS 550D - in Szene setzt. Offen ist es sehr weich, überstrahlt an hellen Kanten und neigt zu Farbsäumen, die ich allerdings bei anderen Objektiven schon schlimmer gesehen habe. Die Abbildungsqualität nimmt zu den längeren Brennweiten hin deutlich ab. Brauchbare Ergebnisse erzielt man bei kurzen und mittleren Brennweiten und auf f8 abgeblendet. Dann ist es auch im Nahbereich einsetzbar.
Da es aber unter dem Strich im Zusammenspiel mit heutigen Sensoren überfordert erscheint, ziert es nun an der Spotmatic die Vitrine.
Die Bildbeispiele sind aus RAW-Dateien entwickelt (Kontrastanpassung) und geringfügig unscharf maskiert. Verkleinerung mit IrfanView ohne Nachschärfen. Ich denke, man kann die Unterschiede auch bei der relativ kleinen Abbildungsgröße ausmachen.
Könnten wir bitte die netten Beispiele in einen neuen Thread packen? Wäre doch super, wenn diese Fakten nicht im "Café" "verplaudert" würden, sondern ein richtiger Testbericht entstünde. Danke!