Hallo Gerhard,
nicht so ganz.. an den Kantenkontrasten des Peaking - Modus kannst Du das keinesfalls festmachen. Das werden Dir auch Deine späteren Fotos zeigen.
Was aber auf jeden Fall ein äußerst interessanter Aspekt ist, der mir schon mehrfach bei Objektiven mit eigener Fokussierung und feststehender Rücklinse aufgefallen ist, betrifft die Hintergrundgestaltung.
Beim APOTAR 2.8/45 und 3.5/45mm wurde beim scharfstellen an der Kamera nicht die gesamte optische Baugruppe bewegt, sondern die hinter der Blende angeordnete Linsengruppe blieb starr, während die vor der Blende angeordneten Linsen sich von der Rücklinse weg bewegten bei Nahauszug und sich demzufolge bei Fokussierung auf unendlich wieder annäherten.
Dies hat eindeutige Auswirkungen auf die Zerstreuungskreise des Systems und vermutlich das gesamte Verhalten im nahen und mittleren Bereich, je nachdem wir das Apotar eingestellt war und ist, wenn es an das VNEX gebracht wird.
Muss man sich so vorstellen: Wenn ich mit einem normalen Objektiv im Nahbereich fokussiere, sieht man im Sucher eindeutig, wie sich z.B. Highlight-Scheibchen im Hintergrund vergrößern.. das dürfte eine allgemein bekannte Feststellung sein, die jeder von uns im Sucher schon beobachtet hat.
Nehme ich ein Objektiv nun daher und justiere es z.B. in dem eigenen Zustand "Nahbereich" der zueinander stehenden Elemente in der Rechnung an einem zweiten System auf z.B. Unendlich, so erreiche ich damit eine "Verstärkung" dieses "Effektes" in den damit gemachten Fotos.. bzw. ein komplett anderes Schärfeverhalten über das gesamte Bildfeld.
Steht das Objektiv (bzw. seine Linsen zueinander) hingegen auf unendlich und der VNEX Tubus auf unendlich, also im kpl. eingefahrenen Zustand, so ist alles perfekt.
Deshalb sollten zunächst alle Objektive, insbesondere die mit feststehender Rücklinse in Stellung "Unendlich" an das VNEX gebracht werden, denn grundsätzlich sind in optischen Rechnungen die meisten (bis auf spezielle Objektivgattungen) auf Unendlich korrigiert und gerechnet.
Aber durch die "Doppelfokussierung" (eigene Fokussierung solcher Objektive durch Auszug Frontlinse zu Rücklinse) und dem zusätzlichen Auszug am VNEX, der dann ja das Objektiv wie ein typisches Objektiv behandelt, dessen gesamte optische Konstruktion im Stück verschoben wird, ergeben sich so die reizvollen Effekte im Nah- und mittleren Bereich dieser Linsen.
Das wird bei mir aber noch Gegenstand einer sehr genauen Untersuchung, zu der mir im Moment aber ein wenig die Zeit fehlt..
Bei Objektiven, die zwar eine eigene Fokussierung haben, sich aber die Abstände zwischen den Linsen in der Rechnung nicht verändern, spielt das hingegen keine Rolle, weil dann eben nur der Auszug verlängert oder verkürzt wird, je nachdem wie weit der Auszug sich an dem Objektiv noch zusätzlich zum VNEX Auszug verändert (max. Naheinstellung Objektiv + max. Naheinstellung VNEX)
LG
Henry



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