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Thema: Nikkor-N Auto 1.4/35mm

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Nachdem die bisherigen Fotos in diesem Thread alle am Crop2-Sensor gemacht waren, trage ich jetzt noch ein paar Bilder am Vollformat (5D MkII) nach. Der grundsätzliche Eindruck ändert sich nicht wesentlich: Es ist und bleibt ein hervorragendes Objektiv, das allerdings sehr gezielt eingesetzt werden will.

    Im direkten Vergleich mit dem Elmarit-R 2.8/35 (E55) ist das Nikkor in der Mittenschärfe bei f/2.8 mindestens ebenbürtig aber der Schärfeabfall in den extremen Ecken ist am KB-Sensor etwas stärker ausgeprägt. Bilder dazu kann ich bei Bedarf nachreichen. Aber auf jeden Fall ist bei f/2.8 die Leistung schon so, dass in den meisten normalen Aufnahmesituationen keine Wünsche offen bleiben. Auch Überstrahlungen sind bei korrekter (leichter Unter-) Belichtung kein Thema:

    f/2.8

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/nik35_5d_g-1d4u33.jpg


    Auch die Offenblende ist durchaus nutzbar und gibt hervorragende Ergebnisse solange keine extremen Kontraste oder Highlights im Hintergrund stehen. Das Bokeh ist zwar im mittleren Entfernungsbereich eher unruhig aber dafür sorgt die geringe Schärfentiefe in Kombination mit dem großen Bildwinkel für eine starke räumliche Wirkung:

    f/1.4

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/nik35_5d_g-56kuyy.jpg


    f/1.4
    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/nik35_5d_g-8a3ulz.jpg


    f/1.4

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/nik35_5d_g-3yqu5n.jpg


    Manche Bilder mit dem Nikkor 1.4/35 haben einen ganz eigenen Flair, den ich so noch mit keinem anderen Objektiv erzeugen konnte. Ich habe den Verdacht, dass das mit einer ausgeprägten Bildfeldwölbung zu tun hat. Man vergleiche mal in dem untenstehenden Bild die Hintergrundbereiche in der direkten Umgebung der Statue mit den Eckbereichen links oben und rechts unten. Der subjektive Eindruck ist, dass Schärfe und Kontraste zu den Ecken hin zunehmen anstatt wie gewohnt abzunehmen. Das liegt möglicherweise an den Besonderheiten des Bokehs. Ein Blick in die Vollauflösung des obenstehenden Fotos vom grünen Weizenfeld und dort auf die völlig ungewöhnliche Form der Highlights in den oberen Ecken deutet in eine ähnliche Richtung.


    f/1.4

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/nik35_5d_g-7rouxg.jpg


    Auch im folgenden Bild sieht man, dass das Hintergrundbokeh in der Mitte schön weich ist und zu den Ecken hin deutlich harscher wird:

    f/1.4

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/nik35_5d_g-6jluw5.jpg

    Ob man das als Objektivfehler betrachtet oder als Gestaltungsmöglichkeit ansieht, ist wohl eher eine Frage des Motivs und der eigenen Vorlieben.

    Das alles gilt aber eigentlich nur für den Tageslichtbereich und wenn man die Available Light Situationen im Innenraum nimmt, dann sind die Hintergründe gleich wesentlich ruhiger und es gibt generell nicht viel auszusetzen an der Leistung des Nikkor bei Offenblende:

    f/1.4

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/nik35_5d_g-2wiuxn.jpg


    Ein wirklich spannendes und herausforderndes Objektiv, am Vollformat noch mehr als am Crop, das ich immer wieder gerne hervorhole wenn ich mich mit einer fotografischen Situation etwas intensiver beschäftigen will.

  2. 4 Benutzer sagen "Danke", Helge :


  3. #2
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    So sehr ich manche Nikkore aus eigener Anschauung schätze (1.8/85, 2.5/105), so sehr hat mich das mir zur Verfügung stehende 1.4/35 enttäuscht. Anders als Helges Exemplar neigt es zu schwammiger Duftigkeit bei Offenblende und zu gnadenlosen Überstrahlungen, so dass ich bei f/1.4 fast nur noch von einer Effektlinse sprechen kann.

    Einzig eine deutliche Unterbelichtung und insgesamt eine Aufnahmesituation mit wenig Licht lässt mich damit vorzeigbare Bilder machen:


    Leo awakened by Nikkor 1.4/35 von praktinafan auf Flickr

    Deutlich Unterbelichtung bei der Aufnahme führt bei der 5D zu arg verrauschten "Tiefen", die dunkeln Bereiche "saufen weg". Gefällt mir nicht. Die meisten Bilder habe ich sofort wieder gelöscht, bei Sonnenschein waren sie quasi unbrauchbar.



    Stop! von praktinafan auf Flickr

    Mit Helges 35er durfte ich nun kurz spielen. Es ist deutlich, sehr deutlich gutmütiger, besser, nutzbarer.
    Mit Helges 35er könnte ich leben, wobei die Bokeh-Charakteristik mit Nikon-typischer Harschheit nicht so zusagt.

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", praktinafan :


  5. #3
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    Das sind doch klasse Bilder!

    Dass die Offenblende bei Sonnenschein problematisch ist, kann ich an sich bestätigen, würde das aber bei einem 40 Jahre alten extrem lichtstarken Objektiv eher als selbstverständlich betrachten. Ich habe auch schon eine Menge Bilder wegen der Eigenarten des Nikkor 1.4/35 in die Tonne kloppen müssen, aber es irgendwie brauche ich auch die ein oder andere "Diva" in meiner Objektivsammlung. Immer nur die perfekt funktionierenden Optiken an der Kamera zu haben ist ja auf die Dauer auch langweilig.


    Was mich interessieren würde: Mein Exemplar legt schon bei leichtem Abblenden extrem an Kontrast und Überstrahlungsfestigkeit zu und die schillernden Säume um die Highlights verschwinden. Man könnte es insofern als sehr gutes 2/35 mit der optionalen Offenblende für Available Light betrachten. Ist das bei Dir ähnlich?

    Und kannst Du das seltsame Bokehverhalten mit den langgezogenen Highlights in den Ecken und wesentlich weicherem Bokeh in der Mitte nachvollziehen?

  6. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von OpticalFlow
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    Nachdem letzte Woche bei Ebay zwei dieser schoenen Nikkor N 35 1.4 fuer 160 EUR ueber die Ladentheke sind habe ich etwas mehr zu dieser Linse recherchiert und habe beschlossen, dass ich sie mal ausprobieren moechte. Fuer 160EUR wird wohl so schnell keine zu bekommen sein - aber ich habe eine fuer wenig mehr von einem grossen amerikanischen Haendler im Zulauf. Allerdings defekt, da der hinten weit rausstehende Teil der Ruecklinsenfassung wohl verbogen ist. Wenn das alles ist (und laut Beschreibung ist es so) sollte sich das beheben lassen.

    Vergleichende Linsenschnitte zwischen der N - Version mit Thoriumglas und den spaeteren Ai und Ai-S versionen habe ich keine gesehen. Zur Ai/Ai-S version finden sich recht viele Erfahrungsberichte, die denen von praktinafan aehneln. Die Berichte, die ich zur alten N-Version gefunden habe klingen meistens positiver und auch auf flickr finden sich einige sehr ansprechende Beispiele.
    Dass die Rechnungen nicht gleich sein koennen, ist aufgrund der anderen Brechungs- und Dispersionseigenschaften des Thoriumglases eigentlich klar.

    Nun ja - jetzt geht das Warten auf den Postboten los, und die Hoffnung, dass das Zollamt einen gruenen Sticker drauftut ("befreit"). Ich hoffe, dann ein paar Bilder zu diesem Thread beitragen zu koennen.

  7. #5
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    Manchmal macht man ja schon irrationale Sachen. Von dem vielen Altglas das ich habe, ist das meiste bei guenstigen Gelegenheiten erworben worden. Dieses Glas wollte ich jetzt aber einfach mal haben und ich habe es relativ guenstig von einem Haendler kaufen koennen, da der Hinterlinsenflansch total verbogen war. Ich habe ihn mit der Zange bereits wieder (einigermassen) gerade gerichtet.

    Aber dieser Flansch verhindert ein Anbringen der Linse an meiner 5D. Er ragt so weit hinaus, dass man das Bajonett nicht mal richtig ansetzen kann. Wenn ich richtig gelesen habe, hast Du (Helge) diese Linse auch schon an der 5D II verwendet. Hast Du den Ruecklinsenflansch entfernt oder abgefeilt - oder hast Du vielleicht ein geringfuegig anderes Modell mit einem kuerzeren Flansch?

    Ich sehe drei kleine Schrauben mit denen der Flansch am Bajonett verschraubt ist. Vermutlich laesst er sich einfach entfernen und kann dann gefahrlos befeilt werden. Womoeglich kann ich ihn auch ganz weglassen aber er scheint auch als Begrenzung fuer den Blendenhebel zu fungieren.

    Hier noch ein paar Bilder:

    Name:  IMG_6198.jpg
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    Name:  IMG_6197.jpg
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  8. #6
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    Nun ... der hintere Flansch geht in der Tat sehr einfach ab, drei Schrauben loesen, fertig. Davon sind zwei Schrauben versenkt, die die am naechsten am ueberstehenden Teil des Flansch ist, hat jedoch einen flachen Kopf und ist nicht versenkt.

    eine der beiden versenkten Schrauben:
    Name:  IMG_6202.jpg
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Größe:  98,0 KB

    diese hier ist nicht versenkt. Das ist auch bei anderen Nikkor-Linsen von mir so und hat vermutlich eine Funktion beim F Bajonett.
    Name:  IMG_6203.jpg
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    Aufsicht:
    Name:  IMG_6204.jpg
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Größe:  95,5 KB

    Ausgebaut:
    Name:  IMG_6205.jpg
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    Da der Blendenhebel nun keinen Anschlag hat, habe ich ihn zum Testen provisorisch festgemacht. Mit Adapter fuer die EOS
    Name:  IMG_6206.jpg
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    Nun ergeben sich zwei Moeglichkeiten:

    1. Ich lasse diesen hinteren Flansch ausgebaut und bringe (z.B. mit Heisskleber) eine Begrenzung fuer den Blendenhebel auf. Der Vorteil waere, dass ich das Objektiv wieder in den Originalzustand zurueckversetzen kann. Nachteil sind moegliche stoerende Reflektionen an den versilberten Teilen.
    2. Ich nehme den Dremel, entferne den stoerenden Ueberstand und baue den Flansch wieder ein. Nachteil: Ich kann das Objektiv nicht mehr in den Originalzustand versetzen.

  9. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von OpticalFlow
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    jetzt komme ich mir reichlich bloed vor. Der Anschlag fuer den Blendenhebel wird bei Arbeitsblendenmessung mit Adapter sowieso nicht benoetigt und nach Entfernen des Tesafilmstreifens ist das Objektiv nun ohne den schwarzen Flansch voll an der 5D II nutzbar. Ich denke ich werde das erstmal so verwenden.
    Beispielbilder folgen dann hoffentlich in den naechsten Wochen, sofern sich mal die Sonne zeigt.

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", OpticalFlow :


  11. #8
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    Zitat Zitat von OpticalFlow Beitrag anzeigen
    Manchmal macht man ja schon irrationale Sachen. Von dem vielen Altglas das ich habe, ist das meiste bei guenstigen Gelegenheiten erworben worden. Dieses Glas wollte ich jetzt aber einfach mal haben und ich habe es relativ guenstig von einem Haendler kaufen koennen, da der Hinterlinsenflansch total verbogen war. Ich habe ihn mit der Zange bereits wieder (einigermassen) gerade gerichtet.

    Aber dieser Flansch verhindert ein Anbringen der Linse an meiner 5D. Er ragt so weit hinaus, dass man das Bajonett nicht mal richtig ansetzen kann. Wenn ich richtig gelesen habe, hast Du (Helge) diese Linse auch schon an der 5D II verwendet. Hast Du den Ruecklinsenflansch entfernt oder abgefeilt - oder hast Du vielleicht ein geringfuegig anderes Modell mit einem kuerzeren Flansch?
    Mein Exemplar sieht eigentlich genauso aus und das von Dir gezeigte und beschriebene Blech steht auch bei mir gute 4 mm über den Nikon/EOS-Adapter hinaus. Trotzdem lässt sich das Objektiv problemlos an meine 5DII adaptieren und ich habe keine Probleme mit Spiegel oder elektrischen Kontakten - was mich selbst erstaunt hat.

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  13. #9
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    Hallo Helge,

    danke fuer die Antwort. Bei mir laesst sich das mit Blech und Adapter nicht mal richtig am EF-Bajonett meiner 5D II ansetzen. Kann mir jetzt nicht erklaeren wie das bei Dir funktioniert ??? Vielleicht unterscheiden sich die Bleche doch minimal, vielleicht nicht unbedingt vom Ueberstand, sondern bei welchem Radius es uebersteht. Der Grund, dass meines recht guenstig war (gemessen daran, dass es von einem Haendler kam) war uebrigens, dass das Blech verbogen war und in den Lichtweg hineinragte. Ich habe es mit der Zange zurueckgebogen, aber vielleicht nicht ganz in die Originalposition.


    Was meinen Eindruck nach etwas mehr als einer Woche betrifft:

    Ich habe noch keine Bilder, die ich hier posten moechte (alles Familienbilder). Aber mein erster Eindruck ist, dass sich damit gut stimmungsvolle Portraits in geselliger Runde (mit wenig Licht, und wegen Innenraeumen mit geringer Distanz) anfertigen lassen. Subjektiv habe ich den Eindruck es verzeichnet deutlich staerker als meine anderen 35er (Nikkor 35/2, Distagon 35/2.8, PC-Distagon).

    Wie es sich bei "Sonnenlicht" (gibt's das in Deutschland ueberhaupt?) verhaelt, wuerde ich ja gerne mal testen, aber hier ist alles grau und truebe.

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