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Thema: Canon nFD 1.2/85mm L Blendenprobleme..

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Fortsetzung:

    Was bedeutet dies nun praktisch?

    Ich öffnete also das Objektiv, um den Umbau zu preparieren.

    1. FD Mount runterbauen
    2. Einlegeringe aus Gußdruck entnehmen und anschließend alle weiteren Teile herunterbauen..

    Dabei stellte sich heraus, dass es sehr weit "rein geht" in das Objektiv.. und die Mitnehmergabel der Blendenplatte sonderbar "schlackerte"..

    Und dann zeigte sich das "Übel" auch schnell:

    Bild #5
    Name:  85L_seegering.JPG
Hits: 682
Größe:  323,9 KB

    Hier zu sehen, ist der Sicherungsring des Canon nFD 1.2/85mm L - oftmals auch Seeger-Ring genanntes Bauteil. Dieses dient dazu, die in Bild #1 gezeigte Steuerkurve für den PIN gegen ein Verrutschen nach oben zu sichern. Dieses Teil kam mir bei der Demontage ebenso wie die Steuerkurvenplatte wackelnd entgegen.

    Nachdem ich die Steuerkurvenplatte wieder an den ursprünglichen Ort brachte und mit dem Seegerring sicherte, stellte ich fest, das der schwarze PIN, der ja unter Vorspannung sitzen sollte, ebenfalls keine Funktion mehr hat.. er "schmiegte" sich nicht mehr an die Steuerkurve an.. also ist klar, das irgendwas am Blendenmodul, das von Oben nicht erreichbar ist, ausgehakt, gebrochen oder schlicht irgendwie aus seinen Führungen gesprungen sein muss.

    Aus dem letzten Satz geht hervor, dass man mit "normalen" Mitteln nicht an diese Vorspannungsfeder herankommt, ohne nun das Objektiv komplett zu zerlegen!

    Ohne einen weiteren Reparatur-Eingriff ist dieses Objektiv künftig nur noch mit Blende 1.2 zu betreiben..

    Eine weitere, "grobe" Erschwernis kommt nun noch ins Spiel.. wäre ja auch sonst zu einfach gewesen..

    Um für die Analyse und Wiederbefestigung vom Seegering und des Blendenproblems überhaupt so weit in das Objektiv vorzudringen, mussten 6 Schrauben gelöst werden, die dann dafür sorgten, dass die normalerweise im abgenommenen FD Mount sitzenden Kugellager in denen der Blendenübertragungshebel ohne Reibungsverluste läuft, in der Folge aus ihrer Führung in einen ungeordneten Zustand gerieten und sich nicht mehr zurückschieben ließen. Dies allein bedeutet schon einen immensen Zeitaufwand, wenn man nur den defekten Zustand des Objektivs bei einem Rückbau wieder herstellen wollte.


    Ich kann nur definitiv davon abraten, ein Objektiv dieses Typs zu kaufen, wenn nicht vorher die Blendenfunktion komplett gecheckt und als in Ordnung befunden ist. Ansonsten das Objektiv gleich retournieren.. es sei denn, der Preis ist absolut heiß.


    Da ich gewohnheitsmäßig vor keinem Problem in Sachen Objektivumbauten und Reparaturen mehr zurückschrecke, ergeben sich so folgende Denkvarianten:

    1. Weitermachen und Komplettzerlegung des Objektivs um die Blendenfunktion wieder herzustellen, mit all ihren damit verbundenen Risiken !

    - hierzu brauche ich Detailinformationen über den inneren Aufbau der Frontgruppe vor dem Blendenmodul.. also wie ist die Sache bei einem Einstieg "von Vorn" aufgebaut

    2. Umbau und reiner Betrieb der Optik als "nur" 1.2/85mm ohne jedwede Blendenfunktion

    3. langwierige Wiederherstellung des Ursprungszustandes mit den Kugellagern etc.. um dann es dann in eine Canon Werkstatt für die Durchführung der Blendenreparatur zu geben. Wirtschaftlich vermutlich ein NO-GO.. und Canon repariert die alten FD Objektive nicht mehr.. angeblich weil die Ersatzteile fehlen.


    Zwischen diesen Optionen muss sich der Besitzer nun entscheiden..

    Punkt 1. und 3. werden aber auf jeden Fall sehr zeitintensiv, weil bei 1. zunächst die gesamten Informationen gesammelt werden und die Arbeiten zeitlich umgesetzt sein wollen.. das kann zeitlich ziemlich dauern und eben von mir auch nur sporadisch daran gearbeitet werden..


    Ich hege die Hoffnung, das Markus, der ja wohl sein 1.2/85mm L schon umgebaut hat, etwas dazu sagen kann. Soweit ich auf seiner Seite seinen Bericht nachlesen konnte, war er aber im Hinblick auf eine Reparatur leider mit viel zu geringer Detailtiefe dargestellt, so dass ich mit dem vorhandenen nix anfangen kann.
    Aber vielleicht ist da ja noch das eine oder andere in Eurem Wissenschatz, dass hier hilfreich sein könnte.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (10.06.2012 um 19:09 Uhr)
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  2. #2
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    ...
    1. Weitermachen und Komplettzerlegung des Objektivs um die Blendenfunktion wieder herzustellen, mit all ihren damit verbundenen Risiken !

    - hierzu brauche ich Detailinformationen über den inneren Aufbau der Frontgruppe vor dem Blendenmodul.. also wie ist die Sache bei einem Einstieg "von Vorn" aufgebaut
    Ich persönlich denke der der erste Weg ist das Optimum.
    Canon selbst wird die Optik wohl nicht reparieren. Freie Werkstätten wären da wohl gefragt - aber der Preis kann dann schon ziemlich hoch gehen. Der Aufwand zum Rückbau bei Dir oder denen ist ja auch schon happig, mit den schönen Kugellagern.

    Richtige Detailinformationen zum weiteren Aufbau der Optik sind mir nicht bekannt.
    Da gilt wie so oft "Learning by Doing" mit allen Risiken und Aufwand.

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    ...
    Ich hege die Hoffnung, das Markus, der ja wohl sein 1.2/85mm L schon umgebaut hat, etwas dazu sagen kann. Soweit ich auf seiner Seite seinen Bericht nachlesen konnte, war er aber im Hinblick auf eine Reparatur leider mit viel zu geringer Detailtiefe dargestellt, so dass ich mit dem vorhandenen nix anfangen kann.
    ...
    Ja, mein Umbau-Bericht hat natürlich keine sonderliche Detailtiefe hinsichtlich der Blende.
    Diese hab ich bei der Optik gar nicht ausgebaut - beim FD 500/4.5L hatte ich das Vergnügen.
    Um den EF-Umbau des Canon FD 85mm/1.2 L reversibel zu gestalten, mußte ich zu lange Blendenhebel entfernen. Allerdings wollte ich mir wegen chronischem Bastelzeit-Mangel keine weitgehende Zerlegung antun, und hab die Teile mit Pinzette und Schraubendrehern und viel Hin und Her so heraus bekommen. Allerdings auch mehrmals fast die Hoffnung aufgegeben, so durch zu kommen.
    Im Tubus drin mit Fingern und Pinzetten konnte ich da auch keine Fotos machen, die Dokumentation waren leider nur noch paar spährliche nicht vollständige Notizen.

    Ich hatte schon mehrere Anfragen, ob ich die Optik auch für andere Umbauen könnte - aber dafür ist mir meine Zeit zu wertvoll. Das Ding ist aufwendig - aber immerhin reparierbar. Bei den Samyang Optiken habe ich so das Gefühl das die eigentlich nicht "korrekt" repariert werden können, sobald etwas mehr defekt ist.

    Hast Du Bilder vom jetztigen Status?
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  3. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Moin,

    Bilder vom jetzigen Zustand gibt es nicht, da die Optik bis auf das Kugellager und den Blendenhebel etc.. wieder zusammengesetzt ist. Rein zeitlich komme ich derzeit wegen anderer wichtiger Aktivitäten nicht dazu an dem Objektiv zu arbeiten. Das wird wohl erst in 2-3 Wochen etwas werden.. aber dann werde ich - wie gewohnt - einen bebilderten Bericht über die Vorgehensweise bei der Reparatur machen, falls jemand auch mal vor diesem Problem stehen sollte, damit auch gleich eine Umbau-Lösung präsentieren.

    Einige Sachen sind schon klar. So muss zur Assemblierung der Einstieg in das Objektiv von vorn erfolgen.
    Da ich den Vorteil habe, das Objektiv in Reparatur und Umbau nicht rückbaubar gestalten zu müssen, kommt mir das eigentlich mit der Blende sehr gelegen, denn dann kann vielleicht auch gleich das gesamte Kugellager, das sich ja abweichend und vorteilhaft zu den anderen FD Objektiven sogar im inneren des Objektivs - statt im abgenommenen Deckel - befindet, gangbar und damit weiterhin nutzbar umgebastelt werden.

    Dadurch kann ich auf den ganzen "Zirkus mit Drehbank und selbst eingelegtem Ring" vermutlich verzichten und "schneide" den Überhang des Hebels ab und erfinde etwas, wie sich die Teile für den Fall eines Rückbaus wieder verbinden lassen. Quasi eine Art "Schiene".. So erhalte ich die volle Beweglichkeit des original Blendenhebels im Kugellager, muss dann da nix extra neu biegen und feilen..

    So der Plan.. ob es hinhaut sehe ich, wenn ich das Objektiv zerlegt habe.

    LG
    Henry
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  4. #4
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    Wenn Du freie Hand hast beim weiteren Vorgehen, stehen Dir ja alle Möglichkeiten offen :-)
    Die dafür notwendige Zeit ist das Problem.
    Ich lass gerade FD-Optik-Umbauten des 200/2.8 und 135/2.0 hinten an stehen, und kümmere mich endlich um andere Ideen. Und ich nutze die schönen Optiken die bereits passen.

    Ganz nebenbei, könntest Du den kompletten Thread hierher verschieben - das Unterforum zum FD-EF Umbau würde eigentlich besser passen.
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