In einem lesenswerten Bericht von Moderator Helge zum Leitz Elmarit-R 2.8/24mm wurde von Helge gezeigt, welch tolle Qualität man mit einem hochwertigen Manuellen erzielt werden kann. Das weckt Bedürfnisse, Begehrlichkeiten ... von denen ich dennoch "geheilt" bin. Ich will kurz erläutern, warum.
Es hängt primär damit zusammen, wie ich ein extremes Weitwinkel handhabe: ich blende bei der Fotografie meistens ab, wünsche mir aber zur Bildgestaltung im Sucher ein möglichst helles Sucherbild. In seltenen Fällen fotografiere auch bei Offenblende im Nahbereich. Die typische Anwendung für Offenblend-Aufnahmen liegt bei mir aber im Brennweitenbereich 50 mm plus "x".
- Wie ich schon festgestellt habe, blende ich bei Extremweitwinkel grundsätzlich ab (der "Nahbereich" in den Bildecken, Gräser, Boden, sollte eigentlich nicht "matschen"). Ich müsste also bei einer Manuellen Festbrennweite ohne automatische Blendensteuerung immer wieder manuell abblenden auf Arbeitsblende, im schlimmsten Fall die Kamera vom Auge nehmen, um den richtigen Blendenwert einzustellen oder beim Abblenden die Klicks mitzählen, was Zeit kostet (bei Reportage ein Unding). Ich bevorzuge eine automatische Abblendung auf Arbeitsblende, um bei der Bildgestaltung nicht behindert zu sein durch das Gedrehe am Blendenring oder ein dunkles Sucherbild bei Arbeitsblende.
- Dieses Tokina ist bei 24 mm Brennweite absolut verzeichnungsfrei, alle mir bekannten Festbrennweiten verzeichnen (oft wenig, aber dennoch)
- durchgängig Blende 2.8 - fast alle mir bekannten Festbrennweiten unter 20 mm sind langsamer und daher im Sucherbild dunkler - ich bevorzuge ein helles Sucherbild.
- Dieses Tokina erreicht seine Spitzenleistung (Schärfe, Kontrast) bei Blende 5.6 (aus Gründen der Schärfetiefe blende ich dennoch auf 8 der 10 ab), viele der mir bekannten Altgläser müssen noch deutlich weiter abgeblendet werden.
- Der Preis einer hochwertigen Festbrennweite kann deutlich über dem Preis dieses Tokina (ich habe netto 505 EUR gezahlt) liegen.
- Nun ja, ein Zoom hat schon gewisse Vorteile, eben weil es mehrere Brennweiten bedient. Wenn dann die Bildqualität auch noch stimmt, sehe ich keinen (guten) Grund mehr für ein hochwertiges Altglas - bis auf Haptik, Markenklang und Kompaktheit.
Offenblende Nahbereich:
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Rosa-Grün von praktinafan auf Flickr