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Thema: Welche Schnittbildmattscheibe für 5D Mk 2 ?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von anhaefr Beitrag anzeigen
    Hallo,

    bzgl. der alternativen Mattscheiben von Focusing Screen & Co., wäre eine super Alternative zur EG-S und EG-S. Allerdings mir ist nicht ganz klar wie ein Schnittbildindiktor / Prisma bei einer manuellen Linse, per Adapter angeschlossen, ohne elektrische Verbindung zur Kamera funktioniert. Ist die Scharfstellung damit überhaupt möglich?

    Viele Grüße
    Frank
    Hallo Frank,

    eine alternative Einstellscheibe, auch Mattscheibe, Einstellhilfe und mit etlichen anderen Begriffen belegt, ist nix weiter als ein Stück durchsichtiges Plastik, das mit eingelassenen Fresnellringen und Prismenkeile für eine bessere Einstellbarkeit beim Umgang mit manuellen Objektiven sorgt.

    Einen elektrischen Kontakt zur Kamera haben diese Scheiben nicht.. wie auch, Plastik ist kein elektrisches Bauteil.
    Gleichwohl muss im Kameramenü für die Belichtungsmessung eine wichtige Anpassung der eingelegten Scheibe - je nach verwendetem Typ - eingetragen werden, da die Scheiben, die vor den Meßzellen des Belichtungsmesser sitzen, unterschiedliche optische Eigenschaften (Dichte und Schliff der Kanäle / Strukturen, die in die Scheibe gelasert wurden) besitzen, die die Belichtungsmessung beeinflussen.

    Diese Einstellscheiben sitzen im Sucherstrahlengang genauso weit entfernt, wie die Strecke Spiegel zu Sensor. Der Spiegel, den Du bei abgenommenem Objektiv sehen kannst, lenkt die Strahlen auf diese Mattscheibe und erzeugt dort bei korrekter Fokussierung ein hoffentlich scharfes Bild. Gedanklich wie bei einer Projektionsleinwand.

    Durch das Prismendach Deiner Kamera wird dann ein seitenrichtig aufgerichtetes Bild an das Sucherokular weitergeben.

    So die Geschehnisse im Sucher.

    Beim Umgang mit manuellen Objektiven reichen diese werkseitigen und auf AF Objektive ausgelegten Scheiben oft nicht aus. Zu ungenau sitzen die Standardscheiben und lösen diese im Strahlengang des Suchersystems zu einem "halbscharfen" Bild auf. Sie sind - anders als früher zu Analogzeiten - nur noch dafür gedacht, durch AF Objektive fokussierte scharfe Bilder auf diese "Pseudo-Leinwand" zu projezieren, aber nicht mehr, um mit ihnen manuell scharf zu stellen. Sie reichen schlicht nur noch für die Beurteilung des Schärfepunktes bis ca. F2.8.

    Für spezielle Anforderungen (hochlichtstarke Objektive, Makro oder Architekturfotografie) dazu über, Spezialscheiben zu konstruieren um z.B. Hilfslinien zur Vertikal- und Horizontalausrichtug bei Architekturaufnahmen oder gerader Horizonte, "mit dem Laser einzubrennen"... sie helfen z.B. bei der Ausrichtung der Kamera zum Objekt.

    Für die Scharfstellung hat man weitere Dinge auf so einer Scheibe realisiert. Die AF Felder, die in Deiner Kamera blinken, sind nix weiter als "gelaserte Lichtkanäle" an deren Ende das von einer Reihe am Rand ausserhalb der Scheibe angeordneter roter Leuchtdioden stammende Licht umgelenkt wird an die passende Stelle des eingeschalteten AF Sensors und dann das jeweilig eingestellte Indikatorfeld rot aufleuchtet.

    So wie dies mit den zwei Beispielen geschilderte gemacht wurde, kann man auch sogenannte Mikroprismen und Schnittbildkeile in dieses Plastikteil "lasern".

    Dies beiden Arten von Einstellhilfen, also Schnittbildindikatoren und Mikroprismenindikatoren sind in einem definierten Winkel zueinaner angeordnete Prismenkeile.
    Diese sorgen im Falle des Schnittibldes dafür, das bei korrekter Fokussierung zwei Teilbilder in dem markierten Bereich zur Deckung gebraucht werden.

    Linien werden durch diese Schnittbildindikatoren in zwei Hälften geteilt und sind gegeneinander versetzt. Ist korrekt auf diese Linie scharf gestellt, so fügen sich die zwei Teilbilder im Bereich der Linie wieder zu einer korrekten, einheitlichen Linie zusammen.

    Dies ist die ideale Einstellhilfe, wenn Du überwiegend Motive ablichtest (wie in der Architektur) wo viele Linien sichtbar sind.

    In der Portraitfotografie, also wenn Du ein menschliches Gesicht fotografierst, wirst Du nicht so viele klar definierte Linien finden. Deshalb ist dieser Schnittbildindikator, - wie er genannt wird - nicht sonderlich hilfreich und man erfand die Mikroprismen..

    Diese sind ebenfalls in die Mattscheibe eingelasert und erzeugen bei unscharfem Bild eine ziemliches Geflimmer an ihrer "eingeläserten Position".

    Diese Geflimmer lösen sich an exakt der Stelle auf, auf den Du den Schärfepunkt gelegt hast / eingestellt hast.


    Das sind erstmal die drei wichtigsten Arten der Einstellhilfe.

    In unsern heutigen AF Kameras kommt die manuelle Fokussieren nicht mehr standardmäßig vor, weshalb auch diese Art der Einstellscheiben so gut wie komplett verschwunden sind vom Markt.

    Da aber die alten Objektive - auch durch solche Foren und Berichte wie hier bei uns - glücklicherweise ein Renaissance erleben, kommt der Wunsch nach eben diesen alten Einstellhilfen wieder auf... kein Wunder.. manuelles Scharfstellen erfordert "Unterstützung" mit diesen Einstellhilfen, die aber leider nicht mehr serienmäßig hergestellt und verbaut werden.


    So kommen solche Firmen wie Katzeye und andere auf den Plan uns schneiden aus alten Beständen oder neu produzierten Mattscheiben diese Einstellhilfen.

    Es sind also Hersteller, die solche teilweise von den Systemherstellern nicht mehr unterstützte Einstellhilfen fertigen.

    Katzeye zeichnet sich dadurch aus, dass sie zusätzlich zur Herstellung der Scheiben, noch ein sogenanntes Optibrite verfahren entwickelt haben, das für eine größere Sucherhelligkeit sorgen soll.

    Empfehlenswert sind diese Einstellhilfen bei normalen Objektiven auf jeden Fall und Katzeye gehört zu den renommiertesten Herstellern.


    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (12.11.2013 um 21:49 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", hinnerker :


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