Das ist eine sehr komplexe Frage.
Grundsätzlich: Nein, im Sinne einer Allzweckkamera eher nicht.
Man muss sich im Klaren sein, dass sie ein sehr spezialisiertes Instrument ist. Sie hat ihre Stärken klar in der Landschaftsfotografie, wo sie schlichtweg glänzt. Sobald aber Kunstlicht, Mischlicht, o.ä. ins Spiel kommt brilliert sie wesentlich weniger. Zusätzlich ist der Autofokus dann schnell an seinen Grenzen. Außerdem zeigt sie entweder Magenta- oder Grün-Stiche, die man auch in SPP kaum eliminiert bekommt. Als gut geeignet hat sich für mich hier die Prozessierung in PS mit Auto-Farbton erwiesen. So sind auch obige Bilder bearbeitet wurden.
Die OOC-Jpgs sind schlichtweg nicht zu gebrauchen, dh. es muss immer die Verarbeitung von Raws erfolgen. Bei SPP besser nur den Dynamikumfang einstellen (der beachtlich ist!), dann der Export als 16Bit-Tiff und weitere Bearbeitung in PS.
Weiter ist die grottenlahme Geschwindigkeit der DPs aufzuführen, das nicht zumutbare Display, sowie die f/4-Offenblende des Objektives. Bei der Ur-DP1 tritt das Rote-Beeren-Problem, bei der DP1s das Grüne-Ränder-Problem auf. Die DP1x nur letzteres, aber in gemäßigterem Umfang.
Obige Fotos sind mit der Ur-DP1 entstanden.
Zusammenfassend lässt sich also sagen:
Wenn du eine kleine leichte Cam für Wandertouren suchst und mit dem zwingenden Post-Processing leben kannst, dann fährst du mit der DP1 wirklich gut. Die Mühe wird belohnt mit Bildern, die einfach gut wirken und die man immer wieder gerne anschaut. Trotzdem geht einem die Cam an sich früher oder später gehörig auf den Zeiger.
Suchst du aber eine Immerdabei-Cam, dann kommst du mit ihr nicht weit. Weshalb ich sie letztlich auch verkaufte und mir eine Nex anschaffte.
Von der jetzt vorgestellten DP1M erhoffe ich mir eine Verbesserung all dieser Probleme, damit die DP ihre Stärken endlich auch in alltäglichen Situationen zur Schau stellen kann.
Es grüßt das ES