Teil 2..
Nachdem nun der Unendlichkeitspunkt gefunden ist und innere Auflageplatte hergestellt, M42 Adapter entsprechend auf 1.15mm heruntergeschliffen, neue Gewinde gebohrt und der Adapter am Objektiv sitzt, folgt der nächste Schritt..
Wiederinbetriebnahme der Blendensteuerung... so sieht der Hebel aus, der in die im Objektiv liegende Blendenmitnehmerplatte greift.. läßt sich leider nicht mehr verwenden, also muss etwas "erfunden" werden..man beachte den schräg ausgeführten Schlitz..!
Und hier die Nase, die vom oben gezeigten Hebel geführt wurde..
Und so sieht das Ergebnis meiner Überlegungen aus.. eine Nachbildung dieses Schlitzes im Originalhebel aus einer alten "Geradführung"
und mit dem entsprechenden Schlitz versehen..und auf den im Objektiv laufenden Ring, der vorher zur Kopplung mit dem Blendenring aussen diente, befestigt.. komm ich gleich noch zu..
Dieser Schlitz muss genau gearbeitet werden, damit beim Zoomvorgang es nicht zu einer Veränderung der Blendenlamellen kommt. Als Vorlage für die Schlitzbreite wurde das Originalteil genommen und ausgemessen. Der Schlitz wurde mit dem Dremel mit zwei Schnitten gemacht und mit einer Feile passend nachbearbeitet. Ich habe allerdins nicht die Schrägung des Originals nachgebildet, sondern bin starr mit geraden Schnitten vorgegangen. Dadurch hat die Blende nun einen konstanten Schließwinkel, statt sich brennweitenabhängig mit zu verändern.. ließ sich leider mit meinen Mitteln nicht anders machen.. und wäre ein sehr großer Aufwand geworden, den exakten Winkel zu bekommen. Wenn dann nur ein Schnitt daneben geht oder die Richtung nicht stimmt, wäre der Effekt ebenso eingetreten.. Im Zeitalter der DSLR Kameras ist das eh egal, weil ohnehin keine mechanische Übertragung des Blendenwertes an die Kamera erfolgt, sondern nach "kamerainterner Waage" vorgenommen wird. Somit ist die Schrägschlitzung erstmal egal aus meiner Sicht.
Dieser Alu Ring ist in so gut wie jedem nFD Objektiv, das ich bisher auseinander genommen habe, zu finden. Er bewegt sich, gekoppelt an den aussen liegenden Blendenring, im inneren des Objektivs mit und steuert da einige Vorgänge, auf die ich aber nicht eingehe...
Dieser Ring bietet sich dazu an, an ihm einen solchen selbstkonstruierten Blendenhebel zu setzen..
1. verfügt der Ring über eine Kopplung an den Blendenring.. er läßt also eine frei platzierbare Verbindung mit dem Plastik des Blendenringes zu..
Dazu müssen jedoch zwei weitere Hindernisse beseitigt werden, die ich in Bildern zeigen und erläutern werde..
da ist zum ersten die Höhe eines dicken Blocks, der die Kopplung zum Blendenringplastik durchführt.. Dazu muss ich etwas weiter ausholen
Wie bereits angedeutet, ist der nFD an das Objektiv mit 4 Schrauben an 3 Stützpunkten verschraubt.. und diese haben eine bestimmte Höhe..
Durch den nun geänderten Mount, ragt aber diese Kopplung an den Blendenring aussen deutlich über die Höhe dieser Stützpunkte hinaus und muss gekürzt werden..
Im nächsten Bild sieht man, nachdem der Block gekürzt und damit frei unter der Adapterplatte laufen kann (die im ungekürzten Zustand alles blockieren würde), das dann die Kopplung nur durch einkleben und fixieren zweier kleiner Plättchen an jeder beliebigen Position des Plastik des äußeren Blendenringes vorgenommen werden kann. Damit ist eine exakte Ausrichtung des Schließwinkels der Blendenlamellen von Offenblende bis f22 machbar.
Und so sieht es dann unter der Auflage aus..
DAmit sind alle Funktionen wieder hergestellt, das Objektiv erreicht unendlich und passt ab 25mm ohne Spiegelschlag an die 5D MK II.
Noch den vorbereiteten M42 Adapter wieder aufschrauben und die Schrauben mit etwas Klebstoff sicher.. und fertig ist das umgebaute Objektiv!
Arbeitszeit des Umbaus bei etwa 8 Stunden.. mit der Herstellung der Teile und der Schleiferei.. also ein strammer Arbeitstag beim ersten Mal..
bei einem weiteren Umbau weiß man ja nun wie es geht und sollte entsprechend schneller machbar sein, weil nun der ungefähre Abtrag klar ist und man die Maschine so darauf einstellen kann. Auch das Besorgen von passenden Schrauben sollte vorher mal gemacht werden und hilft dann deutlich, zeit zu sparen.
Ein Fundus an Teilen ist unbedingt erforderlich, um die entsprechenden Improvisationen durchführen zu können.
Bei weiteren Fragen.. bitte gern hier..
Geeignetes Wetter vorausgesetzt, werde ich noch ein paar Probeschüsse machen und es dann an den Besitzer zurücksenden. Eine Vorstellung überlasse ich aus zeitlichen Gründen dann dem Besitzer.. Viel Spaß damit.
LG
Henry