Einerseits hast Du natürlich recht: Man kann solche unterschiedlichen Objektive nicht vergleichen und dann sagen, das eine würde ein "besseres" Bokeh als das andere erzeugen. Das war ja auch gar nicht so gedacht auch wenn ich zugeben muss, dass es schwer fällt, nicht gleich in eine Wertung zu geraten. Worum es mir ging, war zunächst einmal nur, zu dokumentieren wie unterschiedlich unscharfe Bereiche aussehen können. Und dann ist es ja schließlich auch so: Die Situation, z.B. mit dem Vogel vor dem unruhigen Hintergrund, ist ja häufig gegeben und nicht beeinflussbar. Wie weit ich mich von den Objekt entferne und welche Brennweite ich nehme, kann ich aber häufig sehr wohl beeinflussen und damit ganz unterschiedliche Ergebnisse erzielen. Mir war z.B. nicht so klar, dass ich selbst mit einem 1,2/58 keine bessere Freistellung erreiche als mit einem 2,5/90. Allein damit habe ich schon etwas gelernt. Im übrigen muss ich im Nachhinein feststellen, dass das erste Motiv nicht ideal war: Der Abstand zum Hintergrund war so kurz (ca. 1/2 Meter), dass die Normalbrennweiten praktisch keine Chance hatten und keine richtige Differnezierung möglich war.
Das ist ein interessanter Punkt, über den ich lange gegrübelt habe und wo ich Dir zumindest partiell widersprechen würde:Leider ist für mich als Nutzer der KB EOS 5D MKII ein Bokehvergleich, der mit einer Crop-Kamera gemacht wurde (sogar noch mit Faktor 2!) nicht so aussagekräftig, ist doch insgesamt schon die Freistellung an einem KB Sensor mit einer hochlichtstarken Brennweite aus eigener Anschauung eine total andere, als sie es mit einer Cropkamera war. So sind insgesamt die Conclusionen, die Du für Dich selbst gezogen hast, eben auch nur auf den Crop anwendbar.
Ein 1,2/58 wirkt am Crop 2 zwar von der Brennweite her wie ein 116mm-Objektiv an KB aber was die Freistellung und sonstige Parameter des Bokeh betrifft, müsste es sich meiner Meinung nach identisch verhalten: Der Abstand zwischen Optik und Sensor ist ja identisch, also ist auch das Bild, das die Linse auf die Sensorebene wirft identisch. Der einzeige Unterschied: Der 4/3-Sensor pickt sich nur den mittleren Teil heraus. Also ist das Ergebnis identisch mit einem Bild, das mit der gleichen Optik an einem KB-Sensor aufgenommen wurde und bei dem dann per Software der mittlere Teil herausgezoomt wird. Der einzige Unterschied bei gleichem Motiv, gleicher Optik und gleicher Entfernung wäre also, dass bei KB jeweils mehr unscharfer Bereich außen herum dazukäme.
Spätestens bei der Darstellung der Spitzlichter und deren störenden Rändern und Farbsäumen wüsste ich keinen Grund warum das am KB-Sensor anders aussehen sollte.